1. Kapitel

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(fünf Monate früher)

Dean POV:

„Bitte, Dean! Ich will nicht alleine zu dieser Party gehen, wo Liliana ihren neuen Freund präsentieren wird und mit dem sie lauthals über mich lästern wird, während ich neben ihr stehe!" Energisch tuschte sich meine beste Freundin Mimi ihre Wimpern, während sie mich – sofern es ihr in diesem Zustand möglich war - flehend aus ihren runden, blauen Augen durch den Spiegel ansah . „Sieh es positiv: Es ist eine Party von einer Mädchenverbindung , das bedeutet, es werden viele heiße Mädchen da sein und kein anderer Junge, der dir Konkurrenz machen könnte. Alle werden auf dich fliegen! Also bitte, bitte komm mit, Dean! Ich werde sonst vor Langeweile sterben." „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass mir jemand Konkurrenz machen könnte!" sagte ich arrogant und sie wusste, dass sie gewonnen hatte. Trotzdem konnte sie diesen Kommentar nicht einfach auf sich sitzen lassen: ,,Dean, so sehr ich dich mag, aber alle aus meinem Studiengang denken, du wärst schwul und ein verwöhnter, reicher Pinkel, der mit Mädchen spielt, weil er sich sein wahres Ich nicht eingestehen will. Ergo würde keine mit dem Arsch angucken, wenn es noch andere Typen auf der Party gibt. Du könntest dir da höchstens eine Neue angeln, die dich nicht besser kennt, mehr aber auch nicht." Empört durchbohrte ich ihren Rücken mit meinem Todesblick während sie sich die blonden Haare kämmte und ihre Tasche nahm. Gleichgültig blickte sie in mein wütendes Gesicht und fing einfach an zu lachen! Beleidigt motze ich sie an : ,,Ich muss nicht zu deiner komischen Jungfrauenparty gehen, du wolltest dass ich mitkomme! Ich kann auch zu Hause bleiben und Serien gucken. Aber nein, ich erbarme mich mit dir dahin zu gehen und als Dank bekomme ich das zu hören!" ,,Hör auf mich anzuzicken. Dein Dramaqueen Gehabe ist der Grund, warum alle denken du wärst schwul. Komm jetzt sonst bekommen wir keinen Parkplatz mehr." Damit drehte Mimi sich um und ich folge ihr murrend zum Aufzug der uns von ihrem Penthouse zu der Garage bringt, in der sie ihre Autos geparkt hat.

Ananda POV:

„Tschüss Lia, hab dich lieb, ich bin so gegen eins wieder da!" schrie ich nach oben. „ Okay, pass auf dich auf!" hörte ich meine koreanische Mitbewohnerin zurück rufen. „Immer doch!" antworte ich aus Gewohnheit, während ich meine Kopfhörer aufsetze und loslaufe.

Laufen ist eine krasse Sache. Vor Millionen Jahre hat sich irgendetwas gedacht, dass man aufrecht schneller sein kann als gebeugt, es ausprobiert und das war ein Erfolg der sich bis heute gehalten hat.

 Während ich diese Erfindung nutze, singe ich leise bei meiner Musik mit. Ich liebe Musik. Hoffentlich gibt es gute auf dieser Party. Eigentlich ist feiern nicht mein Ding, ich trinke eh nie was sondern gehe nur hin um zu tanzen, wenn überhaupt. Die Problematik ist dabei, nur dass ich mich hemmungslos gehen lasse und die Verrenkungen meist so aussehen als wäre ich von einem Dämon besessen. Das kann ich auch zu Hause machen, da müsste ich auch nicht extra zehn Dollar bezahlen. Aber sonst pinkelt mich diese blöde Kuh von der Verbindung an, dass ich voll asozial wäre, weil es ja ,,um das Allgemeinwohl " und um den Sommerball im Juli geht.

Seufzend komme ich am Club an in dem die Party steigt. Ich zeige dem Türsteher meinen Ausweis und meine Karte, trete in den Raum ein, gebe meinen Wintermantel an der Garderobe ab und sehe direkt Mädchen aus meinem Studentenwohnheim, die ihre Ärsche an dem Schritt von irgendwelchen Typen reiben. Ich gehe zuerst an die Bar und hole eine Cola. Als ich mich umsehe, sehe ich wie Michelle, ein Mädchen aus meinem Spanisch Kurs, einem Typen ihre Zunge in den Hals schiebt. Angewidert drehe ich mich weg. Ekelhaft. Der Barkeeper sieht mich belustigt an. ,,Nicht so deine Sache was?" „Nee, so gar nicht!" sagte ich mit einem Lachen. ,,Ich bin übrigens Mo." Sagt er und streckt mir seine Hand hin. Er sieht gut aus, fast schon wie Thor, mit seinen blauen Augen und seinen dunkelblonden, langen Haar, das er in einem Manbun trägt. ,,Ich bin Ananda." Sage ich und ergreife seine Hand. „Kommen deine Eltern aus Finnland?" starte ich Small Talk. „Nicht schlecht geraten, aber knapp daneben. Mein Vater kommt von einer Insel im Norden Norwegens. Aber der lebt schon lange hier. Ananda ist ein sehr ungewöhnlicher Name. Wo kommen deine Eltern her?"

How to catch a Free SpiritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt