Kreona, die Welt in der ich mich verlor LESEPROBE

Prolog

Eine Stadt aus Glas

Eine Stadt aus Wasser

Eine Stadt aus Stein

Eine Stadt aus Masken

Eine Stadt aus Eis

...........

Würdest du für die Liebe dein Leben opfern?

Ich kannte sie nicht alle, diese Welten. Ich hatte nur Geschichten über sie gehört. Dass jenseits der Mauern weit mehr als nur karges Land existierte. Jede Stadt hatte ihren Namen, ihre Geschichte und ihre Eigenheit. Es waren Regeln, nach denen man sich richten musste, zumindest wenn man nicht auffallen wollte. Menschen, die auffielen, waren der Regierung ein Dorn im Auge. Sie tanzten aus der Reihe, konnten Aufstände anzetteln. Diese Menschen nannten sie Freiheitskämpfer. Im Grunde ein nettes Wort, wenn man den Spott und Hohn ignorierte, mit welchen über diese Aufsässigen gesprochen wurde. 

Ja, alles hatte seinen Preis. Selbst das Leben bezahlte man mit dem Tod. 

Ich war ein Teil dieses Systems, ein Teil dieser Welt. Ich lebte nach ihren Regeln, nach ihren Vorstellungen. Trieb mich im Untergrund umher, immer darauf bedacht, niemandem zu schaden. Ich spielte ihre Spiele, sagte Ja, zu Dingen die ich nicht wollte und Nein, zu Dingen die sie mir verboten. Ich lebte, jeden Tag ein bisschen weniger. Lebte ihr Leben von einer perfekten Lüge und doch hinterfragte ich niemals ihre Entscheide. Immerhin war es die Regierung, die diese Städte aufrecht erhielt, die einen Krieg verhinderte. Denn schon seit Langem waren die Unruhen bekannt. Jeder der Herrscher wollte die mächtigste Stadt besitzen. 

Das war nur der Anfang meiner Geschichte. Inzwischen befand ich mich einige Kapitel weiter. Ich hatte ihn kennen gelernt. Diesen Menschen an meiner Seite, dessen Worte mich zum Staunen brachten. Ich hatte mich in diesen Augen verloren, in diesem dunklen schwarz, dass mir die Wahrheit zeigte. Inzwischen war ich mir sicher, ich würde mein Leben für seines geben. Vielleicht musste ich das auch, denn immerhin spielten wir auf zwei verschiedenen Seiten. Der eine Gut, der andere Böse. Gefangen und verloren in den Welten und irgendwo darin der Weg zur Wahrheit, verborgen hinter Masken aus Glas.