17- Alles zu viel

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If I show you my pain, will you help take it away?

July pov.

Schon seit mehreren Stunden saß ich nun in der Bibliothek und versuchte das Thema aus dem aufgeschlagenen Zaubertrankbuch zu verstehen. Allerdings schweiften meine Gedanken zu dem Brief meiner Mutter ab, der verknittert in meiner Schultasche lag.

Bald werde ich mit Romina darüber reden müssen, denn die Ferien rücken immer nährer. Je früher sie es erfährt, desto besser. Ich finde es dennoch eine Frechheit, dass ich diejenige bin, die es ihr sagen muss.
Romina ist doch so glücklich im Moment, sie wird das einfach nicht verstehen.

Grübelnd schlug ich mein Buch zu und stopfte es achtlos in meine Tasche.
Den Unterrichtsstoff zu wiederholen bekomme ich sowieso nicht mehr auf die Reihe, denn konzentrieren kann ich mich heute nicht mehr. Was ich jetzt unbedingt brauchte, war eine Person, mit der ich über alles reden konnte.

Ich schlenderte nachdenklich durch die Korridore. Es wurde schon langsam dunkel und im Schloss war es schon recht ruhig für diese Uhrzeit. Ich konnte Schritte hinter mir hören, weshalb ich mich umdrehte.

Nathaniel?", überrascht sah ich ihn an, „was machst du hier?"

Das selbe könnte ich dich fragen, July.", er grinste mich an, was ich nur mit einem gezwungen Lächeln erwiderte.

Sofort verschwand das Grinsen von seinem Gesicht und er musterte mich besorgt.

July, was ist los?"

Er kam ein paar Schritte auf mich zu. Stumm verfolgte ich jede seiner Bewegungen. Er blieb direkt vor mir stehen. Unsere Gesichter waren jetzt nicht mehr weit voneinander entfernt, was mir mehr als nur unangenehm war.

Du verhältst dich in letzter Zeit irgendwie komisch."

Ich weiß nicht,mir wird im Moment einfach alles zu viel.", ich hielt kurz inne, ehe ich weitersprach, „meine Mutter hat mir geschrieben."

Und was hat sie geschrieben?"

Sie gehen nach Frankreich. Romina und ich müssen über Weihnachten hierbleiben. Wie soll ich Romina das denn erklären? Ich will das einfach alles nicht mehr, Nathaniel, verstehst du? Ich kann so nicht weitermachen."

Es tat weh darüber zu sprechen, aber dennoch war es befreiend, sich jemanden anvertrauen zu können.

Wie wäre es, wenn ihr über die Feiertage zu mir kommt?"

Kurz schaute ich verwirrt. Das kam so plötzlich. Aber ich kann nicht zu Nathaniel nachhause. Dort werde ich dann nur an die bevorstehende Hochzeit denken können und das will ich nicht. Noch nicht.

Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist, Nathaniel. Aber danke für das Angebot."

Ist doch selbstverständlich, July."
An seiner Stimme konnte ich deutlich erkennen, dass er enttäuscht war.

Weißt du schon mit wem du zu Slughorns Weihnachtsfeier gehen wirst?", fragte ich um das Thema zu wechseln. Gleichzeitig trat ich auch einen Schritt zurück, sodass der Abstand zwischen uns wieder größer wurde.

This is what it takes //Tom Riddle |On hold|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt