Ich konnte nicht genau sagen, was es war, dass mein Herz so viel schneller schlagen ließ. Vielleicht war es die unerwartete Berührung, als Aiden meine Hand genommen hatte. Oder aber, es war die Tatsache, dass Aiden eifersüchtig zu sein schien. Doch, ich denke, es war die Kombination aus Beidem, die mich für kurze Zeit alles ausblenden ließ.
Für kurze Zeit sah ich alles verschwommen, außer Aiden, der mich immer weiter von der Bar wegzog. Verwirrt sah ich seinen Rücken an.
,,Aiden, ich kann alleine gehen!"
schoss es dann aus mir raus. Sofort blieb er stehen, als hätte ich ihn aus einer Art Trance gerissen. Erschrocken stellte ich fest, dass ich mich grade selbst verfluchte. Dafür, dass ich diese schöne Berührung unterbrochen hatte.
Langsam drehte er sich zu mir um und sah mich an. Mit einem Ausdruck, den ich nicht ganz deuten konnte, ließ er seinen Blick meinen Arm herunter, auf unsere verschränkten Hände gleiten. Wie erstarrt blieb er so stehen. Doch die Stille, die nur wir Beide bemerkten, da es sie so eigentlich nicht gab, wurde schnell unterbrochen, als sein Handy anfing zu klingeln. Man hätte es kaum, dank der lauten Musik, doch wir bemerkten es, und deshalb ließ Aiden meine Hand auch ganz schnell los.,,Was gibt's?"begrüßte er, wen auch immer, nachdem er angenommen hatte. Plötzlich machte sich ein entsetzter Ausdruck auf seinen Gesicht breit. ,,Was?"rief er und riss die Augen auf. ,,Sag ihr, sie soll weg gehen!"- ,,Nein, Jo! Ich will damit nichts zu tun haben."- ,,Erinner mich nicht daran!"
Verwirrt sah ich ihn an. Dass es Jo, sein bester Freund war, wusste ich nun. Aber warum schrie er ihn so an? Vielleicht dachte er sich nur, dass die Musik zu laut ist und Jo würde ihn nicht hören, wenn er normal sprach. Neugierig versuchte ich sein Gesicht nach irgendwas abzusuchen, dass mir weiter helfen könnte.
Zwischen seinen Augenbrauen hatte sich ein Knoten gebildet. Allgemein sah er sehr angespannt aus. Aiden bemerkte meinen forschenden Blick und warf mir einen kurzen Seitenblick zu. ,,Das ist grade ein sehr unpassender Zeitpunkt, Bro."brummte er und wendete sich leicht ab, als würde er hoffen, ich könnte ihn so nicht mehr hören. ,,Nein das meinte ich nicht. Aber ja, das auch. Ich bin auf einer Party."erklärte er und schien seine Umgebung wieder wahrzunehmen. ,,Sonntag."sagte er knapp.
Sonntag? Was war Sonntag? ,,Ja, ich komme dann sofort zu dir." Unsere Abreise! Sonntag fahren wir wieder nach Hause. ,,Ja, ich melde mich Morgen wieder. Du darfst kein Wort mit ihr reden, hörst du? Wir besprechen das zusammen. Sie soll da bleiben, wo sie die letzten zwei Jahre war."rief er, während er mahnend den Finger hob, obwohl Jo ihn nicht sehen konnte. Dann legte er auf, drehte sich langsam zu mir um und tat, als hätte ihn niemand angerufen.
Wer war 'sie'?
,,War das Jo?"hackte ich, dumm wie ich war, nach. Aiden nickte knapp und schlängelte sich durch die Menge. Er schien, mir aus dem Weg zu gehen, was dafür sorgte, dass sich ein ungutes Gefühl in mir bemerkbar machte.
Ich kapierte, dass er nicht über das, was er eben mit Jo besprochen hatte, reden wollte. Also blieb ich still und folgte ihm durch die Menge, sah dabei zu, wie er das Tablett mit den Getränken geschickt von den tanzenden Körpern abwendete.
Als wir wieder bei den anderen waren, nahm sich jeder ein Getränk und das ganze fing von vorne an.
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mehr, wie ich nach Hause gekommen war, als ich Morgens im Bett neben Fiona aufwachte, die mir schon wieder den ganzen Platz wegnahm. Aber es lag nicht daran, dass ich betrunken war, ich war nur leicht angetrunken, eher daran, dass ich verdammt müde war.
Wage erinnere ich mich daran, wie Aiden mich halb hierher getragen hatte. Er hatte einen Arm um meine Hüfte gelegt und ich meinen Kopf an seine Schulter. Manchmal war ich darauf fast eingeschlafen.
Stöhnend klatschte ich mir die Hand gegen die Stirn. Scheiße war das peinlich!Fiona gab ein kleines Schnarchen von sich und rollte sich weiter in meine Richtung. Sie hatte ihre Kleidung noch an. Genau, wie ich, stellte ich fest, als ich an mir runter sah. Langsam setzte ich mich auf und überlegte, was ich jetzt tun würde. Als ich meinen Entschluss getroffen hatte, stand ich auf und zog mich um. Das Erste, was ich in den Händen hielt, war eine Jogginghose. Anschließend ging ich ins Bad, mal wieder bemüht leise zu sein, um Aiden nicht zu wecken.
Ich wischte mir die verlaufene Schminke aus dem Gesicht, putze mir die Zähne und Band mit die gekämmten Haare zu einem Zopf.
Dann schlich ich wieder ins Wohnzimmer, indem es aufeinmal viel heller war. Die Terrassentür war geöffnet und das Bett, beziehungsweise das Sofa war leer.
,,Ja ist gut. Tschüss."hörte ich Aiden sagen und kurz darauf stand er in der Tür. Wahrscheinlich hatte er wieder telefoniert.
Er entdeckte mich und sah mich eine Weile einfach nur an. Vielleicht dachte er, ich hätte ihn belauscht. Widerwillig nahm ich wahr, dass er nur in Unterhose vor mir stand.
Und nein, ich meine nicht die gewöhnlichen schlabber Shorts. Seine Boxer war hauteng.
,,Hi."flüsterte ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen oder machen sollte.Aiden nickte knapp und trat dann ins Wohnzimmer. Sein Blick war abweisend und kalt. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. ,,Mit Fiona ist es unmöglich zu schlafen."erzählte ich. Erst sah er etwas verstörrt aus, doch dann war er einfach nur noch verwirrt.
Kann ich verstehen. Wäre ich auch, wenn so eine Bekloppte anfangen würde, irgendwelche Scheiße zu labern. Aber seine schweigsame Art irritierte mich auch.,,Sie macht sich auf dem ganzen Bett breit."plapperte ich hilflos weiter. Verdammt, antworte doch endlich mal, dachte ich, als es wieder eine Zeit lang ruhig war.
Doch Aiden machte auch keinen Anstand etwas zu erwidern. Seuftzend ließ ich die Schultern hängen. Ich gebe es auf!
Schweigend sah ich dabei zu, wie er sein Bett machte und versuchte krampfhaft nicht auf seinen Körper zu achten. Dann verschwand er in unserem Zimmer und kam, zu meiner Erleichterung, angezogen wieder raus.
Er stellte sich vor mich und sah mich auffordert an. Was will er? Fragend starrte ich zurück. Leicht schmunzelnd legte er seine Hände auf meine Taille und schob mich sachte zur Seite.
Während kleine Stromstösse durch meinen ganzen Körper zuckten, verstand ich immer noch nicht, was er vor hatte. Erst, als sich die Badzimmertür hinter ihm schloss, kapierte ich es.
Ich stand mitten im schmalen Durchgang zum Bad.
Was ist Wohl Aidens Geheimniss?
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Damn interesting
Teen Fiction,,Mir wurde das Leben schon einmal fast genommen. Wenn es ein zweites Mal passieren sollte, dann nicht ohne, dass ich vorher richtig gelebt habe." Einst waren wir beste Freunde. Ich, Fiona, ihr Bruder Aiden und sein bester Freund Jo. Alle zusammen e...