Kaffee...Date..?

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Josy POV

Heute hatte ich Frühschicht. War nicht so mein Ding. Früh aufstehen und dann auch noch arbeiten, war keine Kombi die mir gute Laune machte. Aber irgendwie heiterte mich der Gedanke, diesen Namjoon wieder zu sehen schon sehr auf.

"Guten morgen Kimi was machst du denn schon hier, es ist Montag... ihr habt erst nach der Pause Unterricht, das is dir schon bewusst oder?"
Die Jungs und meine beiden Mitbewohner hatten gestern noch bis zwei Uhr Nachts ihren Horrorfilmmarathon durchgehalten. Ich hatte natürlich irgendwann meinen hübschen Hintern ins Bett bewegt, sonst wäre das Aufstehen um 5.30 schwierig oder gar unmöglich geworden.

"Ja ja weiß, ich ich wollte nur schnell was trinken!"

Nein nein.... ich glaubte ihr kein Wort. Sie sah auch extrem müde aus.... als hätte sie gar nicht geschlafen... Detective Jo-Jo war geweckt...

"Sag mal... hast du überhaupt geschlafen?" Kim blickte ertappt zu Boden.
"Okay... und warum hast du nicht geschlafen? Die Jungs sind aber schon nach Hause gegangen oder?!" Ich schaute sie etwas bestürzt an.
"Doch alles gut die sind heim. Ich ... wurde anders wach gehalten."
Da leuchtete ihr Handy neben ihr auf dem Küchentisch auf und ich konnte einen Blick auf den Absender der eingehenden Nachricht werfen.

"Aaaaah ich seh schon. Sag mal, hattest du nicht mal erwähnt das du Kookie nicht ausstehen kannst? Ich glaub weil er Jimins Kumpel ist und irgendwie unverschämt oder so sein soll?"
Kim schaltete schnell den Bildschirm ihres Handys aus und lächelte verlegen. Rot wie eine Tomate wäre eine untertriebene Beschreibung ihrer Gesichtsfarbe.
"Ja hab ich. Und konnte ich auch tatsächlich nicht. Aber er hat sich verändert und is total lieb und süß geworden. Und... naja... also... wir haben die ganze restliche Nacht nachdem sie gegangen sind noch geschrieben... er ist einfach anders als früher."
Süß wie sie vor sich hin stotterte. Da war wohl jemand ziemlich verknallt.

"Menschen ändern sich Kim. Ist doch toll, wenn ihr euch jetzt so gut versteht. Aber tu uns allen und ihm einen Gefallen und schlaf nochmal ein bisschen. Wenn du und Emmy eins gemein habt, dann die schlechte Laune nach zu wenig Schlaf." Ich lachte und warf dann einen Blick auf die Uhr.
"Aaaah verdammt ich muss los. Ich bin heute Nachmittag wieder da. Kocht euch irgendwas ich ess in der Klinik... shit mein Kaffee ... okay egal heute gibts wohl keinen..."
Weiter mit mir selbst plappernd, stolperte ich in Richtung Flur, zog mir halbwegs Jacke und Schuhe an, griff meinen Rucksack und sprintete zur Tür raus.

Gerade noch pünktlich, kam ich auf Station.
"Sag mal bist du hergejoggt oder was is los?"
JB hatte schon mit dem Vorbereiten der Infusionen angefangen. "Jaaaa. Und du weißt wie sehr ich rennen hasse." Ich verzog angeeckelt mein Gesicht. Vor allem am Morgen.
Nachdem ich alles wie immer vorbereitet hatte, war es Zeit alle Patienten zu wecken und Medikamente zu verteilen oder andere Pflegeaufgaben zu erfüllen.
Und ich hatte immer noch keinen Kaffee.
Josy ohne Kaffee war schwierig.
Sehr schwierig.

"Morgen!" war alles was ich brummte, als ich das erste Zimmer betrat.
"Guten morgen meine Lieblingsschwester."
Ich sah zum Patienten und blickte in ein breites Grinsen. Das hatte ich ja völlig in meiner Hektik und der schlechten Laune vergessen.
Namjoon.
"Heute keine gute Laune?"
"Nein. Nur noch keinen Kaffee und zu viel Stress am Morgen." Ich lächelte etwas gequält und bekam ein leises Kichern als Antwort.
"Das sollte jemand schnellstens ändern. Mir gefiel das Lächeln gestern besser."
"Mir auch. Aber ohne Kaffee funktioniert mein fröhliches Gesicht einfach nicht."
Flirtete ich hier grade? Morgens um 7? Langsam hatte ich gar keinen Grund mehr für schlechte Laune...
"Was hältst du davon wenn ich dich in deiner Pause auf einen Kaffee einlade? Ich werde heute entlassen und würde mich gern für die gute Pflege revanchieren."
Ich schaute ihn überrascht an.
"Ähm... ja... gerne. Ich hab um 10 Pause. Wir könnten unten in die Cafeteria gehen."
"Perfekt. Ich hol dich am Stationszimmer ab."
War das jetzt ein Date? Nein nein sicher nicht. Ich war ja arbeiten und so ein Kaffee zwischendurch konnte man so nicht bezeichnen... oder?

Punkt 10 Uhr stand Namjoon mit seiner kleinen Tasche und einer verbundenen Hand an der Tür des Stationszimmers.
"JB, ich bin in der Cafeteria für meine Pause heute. Ich nehms Telefon mit, falls etwas sein sollte."
JB lugte um die Ecke und zwinkerte mir verschwörerisch zu.
"Alles klärchen Bärchen. Lass dir Zeit hier is ja alles ruhig."
Schwuler Idiot.

"Warum bist du Krankenschwester geworden?"
Wie saßen an einem kleinen Tisch mit unseren Kaffeetassen vor der Nase und ich fühlte mich mit jedem Schluck besser.
"Naja... anfangs wusste ich einfach nicht so genau was ich machen wollte. Nur das ich gerne mit Menschen arbeite. Aber mittlerweile liebe ich es einfach Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten und beizustehen. Oder die Dankbarkeit in ihren Augen zu sehen, wenn man ihnen bei Kleinigkeiten geholfen hat. Zuzuhören wenn es der Arzt mal wieder nicht getan hat. Es ist einfach schön, Menschen mit wenig Aufwand glücklich zu machen..."
Ich starrte in meine Tasse und lächelte abwesend. Wahrscheinlich wirkte ich gerade wie in einer komischen Werbung für Pflegeausbildung oder so.

"Wow.... das hört sich an als hättest du deine Bestimmung gefunden."
Namjoon sah mich bewundernd an. Ich lachte bei seinem Anblick.
"Ja ich liebe meinen Job. Aber es ist eigentlich nicht das, was ich immer machen wollte. Was machst du denn so, wenn du nicht gerade Möbel ohne Erfolg aufbaust oder hier rumliegst?"
Er lächelte. Er sah wirklich gut aus wenn er lächelte.
"Ich studiere. Ich wohne mit 6 anderen Jungs in einer WG und mit zwei davon studiere ich zusammen."
"6? Ich will gar nicht wissen wie es..." Plötzlich klingelte mein Telefon.
"Josy? Kannst du bitte schnell kommen? Wir haben hier einen Notfall. Wahrscheinlich allergische Reaktion auf ein Medikament." "Ja klar ich bin sofort da."
Ich wollte nicht gehen. Ich hatte kurz vergessen, dass ich eigentlich bei der Arbeit war.
"Tut mir leid ich muss zurück. Das wars wohl mit Pause." sagte ich enttäuscht. Auch Namjoon sah enttäuscht aus.
"Klar kein Problem. Ich hoffe man sieht sich mal wieder."
Ich stand auf und lächelte ihn an.
"Man sieht sich zwar immer zweimal im Leben, aber aller guten Dinge sind drei."
Ich zwinkerte ihm zu und machte mich dann auf den Weg zurück zur Station.

Ich hoffte für JB das es wirklich dringend war, sonst würde er heute nicht mehr lebend nach Hause kommen.

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