OS Athos

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Es war wie jeden Abend an den wir feierten. Seit genau drei Monaten kannte ich die Musketiere durch einen Zufall, den ich gerne vermieden hätte. Doch wie heißt es so schön, das Leben ist kein Wunschkonzert. Wie immer waren die 4 stockbetrunken und spielten ihre Spielchen. Ich saß auf einem Stuhl in der hinteren Ecke, vor mir ein Glas Wasser, und beobachtete das bunte Treiben.

Rückblick Teil 1:

Schlecht gelaunt renne ich durch die Straßen auf dem Weg zu meiner Arbeitsstelle. Ich war einmal wieder zu spät dran. Langsam gehört dies schon fast zu mir. Keuchend komme ich am Hof des Königs an und stelle mich zu den anderen, die gottseidank noch auf unseren Anführer warten. Mit einem wissenden Grinsen im Gesicht begrüßt mich mein Partner. "Na schon wieder verschlafen oder hast du dem König schon das Leben gerettet?", beginnt dieser mich zu ärgern. Genervt verdrehe ich meine Augen und achte nicht mehr auf diesen, als mir der König in Begleitung von 2 Personen den Hof betritt. Der Herr Kardinal und Hauptmann Tréville. Schweigend verfolge ich die Besprechung und mache mir gedanklich einige Notizen.

Mit einem gefälschten Lächeln begebe ich mich hastig auf meine Position und lasse meinen Blick herum schweifen. Dieser fällt auf einen mir unbekannten großen Mann. Sofort mache ich mich auf dem Weg um diesen Eindringling aus dem Schloss zu werfen. Mit meinem gezügten Degen rennt meine Wenigkeit auf den braunhaarigen Mann zu. Leider hat dieser gute Reflexe. Sein Degen stoppt gekonnt meinen. Oh nein! Mein Gesicht wird sofort dunkelrot, als ich erkenne, dass es sich hier um ein Musketier handelt. Sogar auch noch um den Attraktivsten! Warum passiert das auch immer nur mir?
"Ähm.....Tschuldige für das Ähm.. Missverständnis", versuche ich mich zu entschuldigen. Wie immer bin ich mal wieder zu langsam!

Die anderen 3 lassen natürlich nicht lange auf sich warten. "Hey Athos, wer ist den die Frau an deiner Seite? Deine Freundin?", wird von Aramis eingerufen. Hat der Probleme? Ich bin doch nicht mit dem zusammen! "Wie es scheint, kämpfen beide eher", wirft der größte in die Runde. Peinlicher geht es echt nicht mehr. Warum immer ich? Ich ziehe meinen Degen zurück und bringe ihn wieder an seinen ursprünglichen Platz. Meine Stimme erfüllt den Raum: " Wenn ihr mich entsch-". "Du bleibst gefälligst hier", schneidet mir Athos meine Worte ab, "was sollte das denn werden?" Mein Blick starrt in seine perfekten indigofarbenen Augen. Was soll ich jetzt sagen? Wie komm ich wieder aus dieser peinlichen Situationen heraus? "Ähm....also....äh.....Naja ich dachte...ich dachte sie sind jemand anderes", antworte ich diesen rot. Das Grinsen der Vier bleibt mir nicht unbemerkt. Das finden die wohl lustig! Das ist es aber überhaupt nicht! Was für Trottel, phhh!

Gegenwart:

Mit meinen Fingern trommle ich ungeduldig auf der Tischplatte herum. Wir sind hier schon seit 4 Stunden und ich langweile mich zu Tode. Auf ihre albernen Spielchen hat meine Wenigkeit überhaupt gar keine Lust. Jedes Mal muss ich die vier durch die Gegend nach Hause ziehen, weil sie nicht mehr rechts von links unterscheiden können. Das erinnert mich an diesen bestimmten Abend.

Rückblick Teil 2:

Mit ein genervten Schnauben schleife ich die vier Musketiere hinter mir her. "Wir sind gleich da, Kameraden", rufe ich den Torkelnden zu. Keine fünf Minuten später kommen wir an und nacheinander bringe ich die "Jungs" in ihre Zimmer. Zuletzt ist Athos dran. Da dieser es gewohnt ist, viel zu trinken, scheint er einigermaßen ausgenüchtert zu sein. Ich setze mich direkt neben ihn auf sein Bett, wo er bereits eingeschlafen ist. Seufzend betrachte ich seine Gesichtszüge und denke über unsere gemeinsame, schöne und abenteuerliche Zeit nach. Nachdenklich streiche ich diesen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Leider habe ich nicht mit seinen guten Reflexen gerechnet. Er hielt meine Hand sofort fest, woraufhin mein Gesicht dunkelrot anläuft. Mist! Warum passiert mir das immer?

"Was machst du da, Pho?", fragt er sie erschrocken. Meine beiden Hände fangen an zu zittern. Was sage ich den jetzt? Wie komm ich aus dieser peinlichen Situation heraus? "Ähm....deine...Haare.. waren in ähm deinen Gesicht und ich dachte", versuche ich mich rechtzufertigen. Neugierig beobachtet er meine Reaktionen. "W-Würdest... du meine ähm.. Hand loslassen?", frage ich diesen vorsichtig. Sein Blick senkt sich auf meine Hand, welche er fest hält. Als hätte Athos dies erst jetzt verstanden, löst er seine von meinen pochenden Knöchel. Er hat echt einen wirklich festen Griff. " 'Verzeih mir... Ich wollt dir nicht weh tun", meint Athos mach einiger Zeit. "Macht nichts. Du wolltest es ja nicht!", entgegne ich diesen sofort, "ich lass dich dann mal schlafen." Mit einem kurzen "Gute Nacht" verabschieden wir uns beide und ich mache mich auf den Weg zu mir nach Hause.

Gegenwart:

Mit einem genervten Lächeln begebe ich mich zu den 4 und ziehe diese zu mir. "Ab, es geht nach Hause", spreche ich langsam damit sie es verstehen. "Warum sprichst du so komisch?", erschreckt mich Athos. "Du bist ja gar nicht dicht!", schreie ich erschrocken auf. Ein untypisches Lachen kommt aus seiner Kehle. "Dann kannst du mir ja gleich tragen helfen", zwinkere ich ihn zu. Leider hat er dies wohl anders verstanden. Mit einem richtigen Ruck schmeißt er mich auf seine Schulter und zieht die anderen hinter sich her. "Hey! Was soll das!", beschwere ich mich lachend bei ihm. Nach weiteren Fluchen kommen wir an und er wirft die Jungs "sacht" auf ihre Betten. Mit mir auf der Schulter marschiert Athos wieder nach unten auf den Trainingsplatz. "Jetzt lass dir mal das Fechten beibringen", neckt dieser mich, nachdem der Braunhaarige mich auf den Boden abgesetzt hat. Darauf ziehe ich meinen Degen und laufe sofort auf ihn zu. Leider kam dieser gekonnt ausweichen, wie bei den darauffolgenden tausend Versuchen. Verzweifelt lasse ich meinen Degen sinken. "Das bringt doch nichts. Du machst dich doch nur lustig über mich", murmelt meine Wenigkeit vor sich hin, "Das ist gemein!" Zu meiner Verwunderung zieht er seinen Degen und kommt auf mich zugerannt. Geschockt kann ich keinen Muskel rühren. Die Klinge bleibt keine 2 Millimeter vor mir stehen. Mein Herz pocht extrem schnell und meine Augen starten in seine. Wollte er mich umbringen? "Du hast da etwas Blut..." Hat er mich etwa doch verletzt? Keine Sekunde später prallen seine Lippen auf meine.

Happy End!

 Die Musketiere x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt