Chapter Seven: A Taste of Vengeance

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Einen kurzen Augenblick lang hatte Hux sich Sorgen gemacht, dass sie auf ihrem Weg jemandem begegnen könnten, doch die Gänge waren leer. Ren schien instinktiv zu wissen, wie man Menschen aus dem Weg ging. Ebenso wie er Gedanken lesen, Verletzungen heilen und Blasterschüsse mit der bloßen Hand aufhalten konnte.
Diese Macht, über die er verfügte, sie besaß ein gewaltiges Potential. Größer als Hux es sich in seinen kühnsten Vorstellungen hätte ausmalen können.

'Bleib hinter mir', mahnte Rens Stimme in seinem Kopf. 'Folge mir durch die Tür'.

Eigentlich hatte Phasma Wachen vor Rens Quartier abgestellt, so wie es jedem hochrangigen Offizier zustand. Ihr Fehlen war entweder eine Vernachlässigung - was Hux sich nicht vorstellen konnte - oder ein Befehl von Ren selbst. Letzteres traf wohl eher zu, da es Ren überhaupt nicht zu interessieren schien. Ohne sich umzudrehen, marschierte er durch den Wohnbereich seines Quartiers bis zu seinem Schlafraum.
Die Einrichtung wäre unauffällig gewesen, so sie denn überhaupt vorhanden war. Eine Standard-Schlafkoje, keinerlei Luxus, kaum persönliche Gegenstände. Einzig eine Metallschale, welche mit Asche gefüllt war, erregte Hux' Aufmerksamkeit. Ein schwarzes... Etwas.... ruhte darin, eine Maske, fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Aber Hux konnte nur einen flüchtigen Blick darauf werfen, bevor Rens Präsenz erneut spürbar wurde und seine Stimme in Hux' Geist befahl: 'Runter, Hux. Auf den Boden. Gesicht nach unten.'
Ren machte sich wohl gar nicht mehr die Mühe, seine Worte laut auszusprechen, nun da er wusste, dass er auch so verstanden werden würde.

Hux gehorchte den Anweisungen, doch offenbar ging es Ren nicht schnell genug. Er stieß Hux auf die Knie. „Jetzt werden wir mal sehen, wie es dir gefällt, wenn man dich mit einem Gürtel verprügelt."
„Wofür bestraft Ihr mich?", fragte Hux. Er war sich keines Fehltrittes bewusst, da er bisher jede Anweisung genauestens befolgt hatte.
„Hab' ich dir erlaubt, mich anzusprechen?" Ren holte aus und schlug ihn mit dem Handrücken ins Gesicht.
„Ihr habt es mir nicht verboten." Hux hielt sich die schmerzende Wange. „Ihr habt mir überhaupt keine klaren Anweisungen gegeben, was ich tun oder sagen darf und was nicht. Ich hatte angenommen, Ihr würdet mir Eure Regeln mitteilen, sobald wir Euer Quartier erreicht haben."

Ren schnaubte.
Regeln, Regeln, immer diese lächerlichen Regeln. Als ob Hux ohne diese Regeln vergessen würde, zu atmen!
Mit herrischen Schritten ging Ren einige Male auf und ab, versuchte seine wirbelnden Gedanken zu ordnen. Alles in ihm dürstete nach Rache, nach heißer, bitterer, süßer Rache.

Aber dieser letzte Satz hatte gesessen. Hux hatte Recht. Er, Ren, hatte ihm nichts verboten.
Er hatte keine Befehle gegeben. Keine Regeln aufgestellt.
Wozu auch?
Für ihn waren sie nicht nötig. Sie schränkten doch ohnehin nur ein. Sie schränkten die Wesen dieser Galaxis ein in ihrem Denken und Handeln.

Er war anders.
Er, Kylo Ren, gebot über grenzenlose Macht, die sich von niemandem diktieren ließ, wann sie wo zu sein hatte. Und jetzt verlangte dieser... kleingeistige General vor ihm, dass er, Ren, ihm Grenzen vorzeichnete?
Lächerlich. Was brachten Grenzen schon? Nichts als Einschränkung.
Grenzen hielten die Wesen dieser Galaxis ab, ihren Horizont zu erweitern, sich auszubreiten und mächtiger zu werden als man sich vorstellen konnte.

Aber ... Grenzen waren notwendig, um sich nicht zu verlieren...

Verlier' dich nicht in der Macht, sonst verliert sich die Macht in dir!

Ren schüttelte den Kopf.
Nein! Nicht jetzt!

Trotzdem! Grenzen und Regeln waren für mindere Kreaturen, deren Denken geleitet werden musste.

Kylo starrte durch das Visier auf den am Boden Knienden hinunter. Trotz seiner Pose verlor Hux nicht seine stolze, aufrechte Haltung. Kylo hatte große Lust, ihm diese aus dem Leib zu prügeln.
Aber er hatte sein Wort gegeben. Keinerlei bleibende Schäden.
Wieder eine Grenze.
Geistige Enge...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 27, 2017 ⏰

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