Melethril

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In Bruchtal
Es war Nacht.
Der Mond schien hell über dem lichten Wald und ließ den Bruin, der an Bruchtal vorbeifloss, wie glitzern wie ein Fluss von Kristallen.
Majestätisch thronten die hohen Eichen beim Fluss, ihre Äste streckten sich den Sternen entgegen, die hell und köar funkelten wie frostige Kristallspliter. Nur ein leiser kräuselte das Wasser und zog vereinzelte Blätter in seine Arme.
Plötzlich wurden klappernde Hufe laut.
Ein Wiehern und ein keuchendes Schnaufen wurde laut, dann sah man ihn.
Ein Schimmel, silbern wie der Mond über ihnen, ritt die gewundene Straße entlang. Auf ihm saß ein ein Mann, in dunkle Umhänge gewandet, offensichtlich in Eile.

In einem hastigen Galopp durchbrach den Wald und kam an den Fluss. Das Pferd schnaubte, als sei es verärgert über das hastige Tempo und als schließlich der in Dunkel gewandete Elb absprang, schlenderte es gemächlich zum Waldland und wollte das dort grünende Gras fressen.
Des Reiters graue Augen verdrehten sich belustigt, er ging gemächlich zu dem Pferd und dieses ließ sich widerwillig, aber doch gehorsam über den herrlichen Fluss führen.
Der Reiter, von Galahir als 'Spion' bezeichnet, lief hastig zu dem in Dunkeln liegenden Haus, hoffend, dass der Herr des Hauses, Herr Elrond, noch wach sei, um seinen Bericht zu hören. Gut die Angelegenheit mit Moradar hatte keine Eile, dennoch, sie belastete ihn, war Prinz Legolas doch ein guter Freund von ihm. Leise trat er in die Stallung, war doch kein Knecht mehr wach, der sein Pferd für ihn geputzt hätte.
Der Geruch nach Heu zog in seine Nase. Ein Pferd nach dem anderen stand aufgereiht in den Boxen. Die Meisten schliefen, doch so manches Ross hob müde den Kopf und starrte neugierig auf die Neuankömmlinge.

Der Reiter erledigte schnell die Arbeit, die er dem guten Pferd schuldig war, und als dieses zufrieden und vorallem gesättigt zurückgelassen hatte, betrat er das Hause Elronds.
Weit kam der Elb nicht, da viel ihm schon jemand um den Hals. "Ro, den Valar sei Dank, du bist wieder hier!" Der Reiter, genannt Elrohir, klopfte seinem Bruder auf Schulter und antwortete:"Ja zum Glück. So großartig war es dort nicht." Elladan löste sich von seinem Bruder und fragte: "Wie sieht es aus?" "Nun ja...", murmelte Elrohir,"leicht wird es nicht, vorallem will weder Ada noch Lorien wirklich einen Krieg mit Moradar anfangen. Es sind trotzdem Elben, keine Orks. Das ist und bleibt ein Unterschied." Elladan nickte und antwortete: "Weißt du was? Du redest jetzt erstmals mit unserem Vater. Ach ja, was mir noch wichtig ist", Elladan sah seinen Bruder prüfend an,"wie geht es Legolas?"
Elrohir antwortete der dringlichen Frage:"Ich habe ihn bei meinem ganzen Aufenthalt dort nicht gesehen und König Carnil verbat mir strengstens, mit einem der Gefangenen zu reden." Elladan blinzelte:"Ich wette, du hast mit einem geredet?" "Ja, das habe ich. Mit einem Jüngerem, er hieß Galahir oder so ähnlich."
"Elrohir, du bist zurück!" Der erfreute Ausruf seines Vater ließ Elrohir lächeln.
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"Hast du mit ihm geredet?" Legolas sah Morwen prüfend an.
Die zwei Elben saßen in Legolas' 'Gemach'. Legolas hatte den Befehl erhalten, Briefe aus den Menschenreichen zu übersetzen. Dass die Dunkelelben kein Westron konnten, entsetzte ihn gelinde gesagt. Wie bei Morgoth unterhielten sie sich mit unzählbaren Boten von den Haradrim oder aus Rhún? Zeichensprache?
Bei der Vorstellung musste Legolas unwillkürlich schmunzeln.
"Ja, dass habe ich, Legolas. Aber recht viel Nützliches bekomme ich nicht aus ihm heraus." Legolas seufzte, ließ das Schreibzeug liegen und setzte sich zu seiner Gefährtin. Er legte den Arm um ihre schmalle Taille und zog sie aus seinen Schoß.
Er murmelte:"Ich meine, dein Vater droht, dass er dich umbringt, Melethril. Wie will er sich da rausreden?"
Morwen antwortete: "Du verstehst nicht, Melethron. Ich und mein Vater haben nicht so eine Bindung wie du und König Thranduil"
"Woher willst du wis-",warf Legolas ein, doch Morwen ignorierte ihn fürs Erste und fuhr fort:"Legolas, ich habe für meinen Vater nie einen Wert gehabt, außer einem Politischen. Er wollte mich gut verheiraten und somit irgendeinen Adeligen an sich binden. Würde er das jetzt tun, würde es mich umbringen, das passiert, wenn man einer Elbin ihren Gefährten nimmt, wie du weißt. So habe ich allen Wert in den Augen meines Vaters verloren."
Plötzlich öffnete sich die Tür...

Hey ihr Lieben, ich weiß, dieses Kapitel ist nicht gerade umwerfend, ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.
Danke für alle Reads, Votes und Kommentare.
Lg Celethiel

...denn nur durch das Licht sieht man die Schatten [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt