Kapitel 4

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Sorry, dass ich erst jetzt wieder ein Kapitel veröffentliche. Bin gerade sehr im Schulstress, hoffe ihr habt dafür Verständnis. Aber jetzt genug geredet: Viel Spaß beim Lesen.

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Am Nachmittag begebe ich mich auf den Weg zu Nelly, da wir uns für heute verabredet haben. Mal wieder, wie meine Mutter es so schön zu sagt. Sie findet, ich sollte mehr für die Schule lernen. Als ob ich das nicht sowieso schon täte!
Außerdem braucht sich meine Mutter echt nicht aufregen, nur weil ich den letzten Mathetest mit einer 4 verpatzt habe.

Andere Eltern wollen deshalb nicht, dass ihre Kinder deswegen mehr für die Schule pauken, meine Mutter jedoch schon. Dabei bin ich normalerweise eine Durchnittsschülerin!
Andere Kinder haben schlechtere Noten, doch ihre Eltern nehmen das gelassen. Ich wünschte, das wäre bei meiner Mutter auch so.

Das habe ich meiner Mutter auch gesagt, doch ihr ist es egal, welche Noten die anderen haben und was deren Eltern dazu sagen. "Mich interessieren die anderen nicht, Sue", sagt sie immer wieder. "Es zählt einzig und allein, welche Note du schreibst!" Was für eine altmodische Einstellung!

Selbst als ich ihr zu erklären versuchte, dass dieser Test es wirklich in sich hatte, blieb meine Mutter noch immer so stur wie ein Esel. Doch der könnte mir wenigstens nicht für eine Woche Handyverbot erteilen, nur weil ich einmal einen Mathetest verhaut habe. Na gut, vielleicht auch das zweite Mal, aber sitzen bleibe ich deshalb noch lange nicht, ich bin jedes Mal noch auf eine Drei gekommen. Zwar mit einem Minus bis zum Nordpol, wie meine Mathelehrerin es sagt, aber mir ist es ziemlich schnurz, ob ich eine Drei mit oder ohne Minus habe. Note ist Note. Ohnehin steht das Minus nicht im Zeugnis. Zum Glück darf ich wenigstens Nelly besuchen, denn wem sollte ich sonst von meinen Frust erzählen?

Angekommen bei Nelly, öffnet mir Frau Schneider die Tür. "Ach, ist das schön, dass du uns mal wieder besuchen kommst, Sue!", säuselt Nellys Mutter mit ihrer unverkennbaren hohen Stimme, die mich ein wenig an den Wolf im Märchen "Der Wolf und die sieben Geißlein" erinnert, als er Seife geschluckt hatte, um seine Stimme höher klingen zu lassen. "Ja, guten Tag", lächele ich brav zurück und gehe ich den Flur, um mir Jacke und Schuhe auszuziehen. Eigentlich kann ich Nellys Mutter überhaupt nicht leiden, doch das muss sie ja nicht wissen. Nicht einmal Nelly habe ich das gesagt, denn ich will sie nicht verletzen.

"Meine Tochter müsste gleich da sein, sie ist nur kurz mit Asterix und Obelix ausreiten", informiert mich Frau Schneider, während sie hektisch hin und her rennt. Diese Frau macht mich noch nervös! Hoffentlich ist Nelly wirklich gleich da, ich habe nämlich keine Lust, mich mit ihrer Mutter zu unterhalten. "Ach, das macht ja nichts, bestimmt ist sie gleich da", versuche ich die hektische Frau Schneider zu beruhigen. Die nickt nur und lässt sich dann auf einen Sessel nieder. Ich tue es ihr gleich und setze mich auf den Sessel gegenüber.

"Was gibt es Neues in der Schule?", will Nellys Mutter jetzt wissen. Ich liebe diese typische Erwachsenenfrage! Es ist die gleiche Frage, die mir immer meine Großeltern stellen, wenn sie nicht wissen, über was sie mit mir reden sollen. Ich überlege. Was soll ich Frau Schneider schon großartiges über die Schule erzählen? Etwa, dass ich heute versehentlich einen Lehrer mit einem Schneeball abgeschossen habe? Wohl eher kaum.

"Ja, äh..", fange ich einfach mal an. Ich weiß echt nicht, worüber ich mit dieser Frau reden könnte. Zum Glück fällt in diesem Moment die Tür ins Schloss- Rettung in letzter Sekunde. "Hallihallo Sue, schön, dass du da bist", freut sich meine Freundin auch sogleich und wendet sich dann an ihre Mutter: "Musst du schon weg?"
Diese nickt. "Ja, ich lass euch zwei dann auch mal alleine", meint sie, bevor sie im Flur verschwindet. Nelly nickt vielsagend und geht in die Küche, wo sie uns beiden ein Glas mit Himbeersaft einschenkt. Mir kommt es vor, als wolle sie ihren Frust, dass ihre Mutter schon wieder außer Haus ist, hinuntertrinken.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 29, 2017 ⏰

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