Rettung

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Die eisblauen Augen schauen mich an. Ich will etwas sagen, weiß aber nicht was. „Ist schon ok." ich nicke verzweifelt. Dann schaue ich an mir herunter und sehe meinen halb zerissenen Pulli, nicht ganz ohne Blutflecken. Als nächstes merke ich, das mein Top auf einer Seite gar nicht mehr vorhanden ist und ich oben rum nur noch meinen BH anhabe. Schnell ziehe ich meinen Pulli, soweit es geht, nach oben. Er: „Schon okey, ich hab schon Frauen gesehen, die weniger anhatten als du!"
Ich schaue ihn böse an, will mich an ihm vorbei drängen, doch ich schaffe es nicht weit. Meine Beine klappen unter mir zusammen, aber bevor ich auf den Boden falle, halten mich zwei starke Arme fest. Ich blicke auf und sehe wieder diese eisblauen Augen. „Entschuldige, das war taktlos von mir", sagt er schließlich und hilft mir auf die Beine. Ich schaue nur zu Boden. „Okey komm mit."
Plötzlich werde ich hoch gehoben und der Typ trägt mich doch tatsächlich im Brautstyle durch die Straßen. Doch das ist mir jetzt egal, ich bin einfach viel zu müde fertig um irgendwas dagegen zu sagen. Schon merke ich wie meine Augenlider immer schwerer werden und ich einschlafe.
"Peng". Ich schrecke hoch. Eben hat eine Tür geknallt. „Oh entschuldige, hab ich dich geweckt ?" , kommt es von hinten. Ich schaue mich um, weiß aber nicht wo ich mich befinde!? Alles ist fremd, wo bin ich hier ?
Ich sitze auf einer Coach und vor mir kniet der Junge mit den eisblauen Augen. Er holt einen Verbandskasten hinter seinem Rücken hervor. Dann holt er noch ein Tuch und Desinfektionsspray. Doch wozu das alles?
Er schaut mich an an dann will er mir den Pullover ausziehen. Ich schrecke zurück. Er: „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich tu dir nichts." Ich schaue ihn immer noch skeptisch an. „Ich will nur deine Wunde versorgen!", beteuert er. Ich nicke und versuche den Pullover auszuziehen, stöhne aber vor Schmerzen auf. Ich will es nochmal versuchen, doch schon hat er eine Schere zur Hand und schneidet damit meinen Pulli auf. Der Pulli ist ja eh schon hinüber. Schade das war mein Lieblingspulli.
„Ich bin übriegens Gabriel", sagt der Junge mit den eisblauen Augen. Junge ist eigentlich falsch, denn er muss mindestens 18 sein. „Und Gabriel, schneidest du öfter Mädchen die Pullover auf?" frage ich mit provozierend. Er grinst. Dann tupft er mit einer Flüssigkeit auf meiner Wunder herum und ich ziehe scharf die Luft ein. Gab: „Nein, nur wenn die Frauen alle so hübsch sind wie du!" Ich setze ein gefakte Lachen auf und schaue auf meine Wunde. Es ist ein Schnitt, vom Hals wegführend über meine Schulter, eine Fingerlänge lang.
Nach dem er mich fertig verarztet hat, richtet er sich auf und ich antworte endlich: „Alua heiß ich..." Er nickt und wirft mit dann ein Bündel zu. Es ist eine schwarze Jogginghose, eine graue Weste und ein schwarzez T-Shirt. „Hier, das kannst du anziehen. Dahinten ist das Bad und leg deine anderen Sachen vor die Tür. Ich werde sie waschen." Ich nicke, murmle ein Danke und schleiche mich ins Bad.
Ich nehme eine Dusche und lege vorher meine Hose und mein Top noch schnell vor die Tür. Aber meine Unterwäsche behalte ich. Die heiße Dusche tut gut, so kann ich meinen Angstschweis und das restliche Blut abwaschen.
Danach schlüpfe ich in die Jungsklamotten. Die graue Weste ist ganz weich und riecht angenehm nach Waschmaschiene. Als ich aus dem Bad komme rieche ich noch etwas. Ich folge dem Duft und gelange schließlich ins Wohnzimmer, auf dessen Coach ich vorhin saß, dierkt daneben ohne Tür liegt die Küche. Alles ist sehr modern eingerichtet und sieht fast unbenutzt aus. Gabriel steht am Herd. Er dreht sich zu mir um und fragt „Du isst Omlett oder ?" Ich nicke wieder nur. Ich weiß nicht, aber ich finde immer noch nicht die richtigen Worte. Er deutet auf einen Schrank und eine Schublade wo ich Teller und Besteck finde. Das alles stelle ich dann auf den angränzenden Tisch und schon ist Gabriel fertig.
„Okey hier!" Er schiebt aus der Pfanne ein Omlett auf einen Teller und ich setze mich an den Tisch. Er sich mir gegenüber. Wir wechseln kein Wort während dem Essen und schließlich sage ich nachdem ich fertig bin, „Schöne Wohnung." Er steht auf und räumt die Teller in die fast leere Geschierspülmaschiene. „Ist dass das Einzigste was du zu sagen hast?", frägt er und ich zuckt mit den Achsel. Gabriel: „Mein Onkel bezahlt sie. Geld hat der genug. Obwohl das eigentlich nicht etwas ist, worüber man mit einem wildfremden Mädchen spricht!" Ich grinse. „Schön das du auch lächeln kannst." meint er und stellt sich vor mich.
„Ich weiß nicht was ich sonst sagen soll!" gebe ich schon fast vorwurfsvoll von mir. Gab: „Wie wärs mal mit: Dankeschön Gab, das du meinen Arsch gerettet hast, du bist der Allerbeste ??"
Ich fange an zu lachen und schaue dann tief in seine Augen. Dieses eisblau hat eine beruhigende Wirkung. Mein Bauch kribbelt. Ich: „Danke das du mir geholfen hast.", hauche ich in seine Richtung. Er steht so nah vor mir das ich sein gut duftendes Aftershave riechen kann. Das halte ich keine Sekunde länger mehr aus. Zum Glück klingelt das Telefon. Doch Gabriel hebt nicht ab, er schaut mich immer noch an. Der AB nimmt ab. Es ist eine Frauenstimme und sie spricht „ Hey Gab wo steckst du? Dein Handy ist aus und bei uns is nichts los. Willst du nicht wieder vorbei kommen, wir haben sturmfrei!! Kuss Shana."

In your Hands i'm feeling save - Bei dir fühl ich mich sicherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt