Immer weiter stieg ich in die Luft auf. Mein Körper leuchtet, gefüllt von purer Energie.
Meinen Instinkten folgend, forme ich mit meinen Händen eine kleine Kugel und lasse die verscheidene Elemente hineinfließen.
Feuer.
Wasser.
Luft.
Erde.
Schon bald entstand ein Gemisch aus allen erdenklichen Farben, das kontrolliert in meinem starken Griff größer und immer größer wurde.
Schließlich gebe ich es frei.
Bewundernd sehe ich zu, wie die Regenbogenkugel weiter in die Höhe steigt; dem Himmel immer näher kommt. Weit über unseren Köpfen explodiert es dann plötzlich und setzt die angesammelte Energie in Form von Schneeflocken frei, welche langsam und leise zur Erde fallen.
Die Stellen, die diese kleinen Flöckchen abbekommen werden gereinigt. Das Blut verschwindet; weicht den neuen Gräsern, die sich nach und nach auf der gesamten Fläche ausbreiten.
Gebannt wartend blicke ich auf den leblosen Körper von Wolfi und warte auf eine Reaktion.
Nichts passiert.
Ein erneuter Schwall an Trauer überkommt mich. Langsam verliere ich an Höhe und spüre schließlich wieder den Waldboden unter meinen Füßen.
Noch immer kann ich den Blick von meinem Gefährten nicht abwenden, doch innerlich wusste ich, dass er nicht mehr aufstehen wird.
Tränen verschleiern meinen Blick während ich auf meine Knie sinke.
Eine große Dunkelheit zieht mich in einen langen und erholsamen Schlaf. Mit Freuden gebe ich mich ihr hin.
***
Gemütlich laufe ich durch den dichten Wald. Einzelne Sonnenstrahlen scheinen durch das dichte Blätterdach und erhellen den aufgeweichten Waldboden.
100 Jahre sind seit dem Tod Wolfis ins Land gezogen. Zurückgezogen lebe ich in einer natürlichen Steinhöhle als einsamer Wolf.
Die Trauer hat sich mit den Jahren tief in mein Herz gefressen. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht die Grabstellen meiner Freunde besuche; sie pflege.
Plötzlich werde ich auf ein leises Winseln aufmerksam. Es scheint aus nordwestlicher Richtung zu kommen, nicht weit entfernt.
Meine Beine bewegen sich wie von selbst, dem Geräusch entgegen bis ich schließlich eine kleine Lichtung erreiche, die sich, umgeben von dichten Bäumen ubd Sträuchern, versteckt in den sonnendurchfluteten Wald einfügt.
Ein weiteres Winseln reißt mich aus meinen Gedanken.
In den hohen Gräsern liegt ein kleiner Welpe, allein und versteckt. Sein flaumiges Fell ist nachtschwarz und trägt einen bläulichen Schimmer in sich.
Wolfi... schießt es mir durch den Kopf.
Und in diesem Moment öffnet er seine Augen und für eine winzige Sekunde färbten sich diese bekannten braunen Augen in ein tiefes dunkles rot.
ENDE
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Hallöle Leutchens,ich hab es endlich fertiggebracht, diese Geschichte zu Ende zu führen. Es ist nun nicht so geworden, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe, aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.
Vielen Dank für eure lieben Kommis!
Eure Lia <3
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Wolf Inside
Hombres LoboNach dem Tod ihrer Eltern, entscheidet sich Kim für ein neues Leben. Als Mensch. Neue Stadt. Neue Menschen. Keine Jäger. Keine Werwölfe. Doch das soll sich bald ändern. Als sich ein Fremder plötzlich, wie eine Klette, an Kims Fersen heftet und ihr...