Kapitel 2

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Während Nina am Küchentisch saß und einen Kaffee trank, überlegte sie, wohin sie gehen würde, um das versteckte Labor zu finden. Sie wusste nicht was, aber irgendetwas schien sie an Higgins und dem Labor zu interessieren. Nachdem sie ihren Kaffee fertig ausgetrunken hatte, stand sie auf und warf sich einen Mantel über, bevor sie ihre Wohnung verließ und sich auf den Weg zu den Feldwegen auf der anderen Seite der Stadt machte. Langsam trottete sie über die Straße. Der kühle Herbstwind fegte ein paar Blätter über die Straße und man hörte ein paar Fohlen fröhlich in einer Fußgängerzone Ball spielen. Zwischen den vielen Pferden in der Stadtmitte erkannte sie einen pechschwarzen Hengst mit einer Schnippe und einer Scheckung am Hals. Es war Jack, ihr großer Bruder. Er bemerkte sie, und ging auf sie zu. ,,Was machst du denn hier, Schwesterherz?", fragte er sie und lächelte. Sie konnte ihm nicht sagen, dass sie nach dem Labor von Higgins suchte. Er würde sich Sorgen um sie machen. ,,Ich mache nur einen kleinen Spaziergang",drückte sie deshalb hervor und lächelte breit,während sie hoffte, er würde ihr die Lüge abkaufen. Jack kannte sie viel zu gut, aber diesmal sah er sie nur etwas skeptisch an und legte den Kopf zur Seite, nickte dann aber, bevor er zur Seite trat um sie vorbeizulassen. ,,Tschüss, und viel Spaß noch Nina!", rief er ihr hinterher, bevor er in die andere Richtung ging. Nina atmete erleichtert aus. Zum Glück hatte er ihr geglaubt, dass sie bloß einen kleinen Spaziergang machte. Eilig ging sie durch eine dunkle Gasse am Rande der Stadt, bis sie auf die Feldwege kam. Rund um sie herum waren Weinberge und Wälder. Kein einziges Pferd war außer ihr hier. Langsam ging sie weiter und blickte sich mit gespitzten Ohren um. Es war unbeschreiblich schön an den Feldern. Etwas weiter vor ihr erblickte die pechschwarze Stute einen winzigen Trampelpfad, der in ein Waldstück führte. Neugierig bog sie auf den Pfad ein und streckte den Kopf in die Höhe, um zwischen den vielen Büschen noch etwas erkennen zu können. Allerdings achtete sie nicht, was an ihren Beinen war und lief deswegen schnell in Dornen. Fluchend sprang Nina zurück und sah, dass an ihren Beinen große Schürfwunden waren, aus denen ein wenig Blut tropfte. Sie ignorierte die Wunden einfach und machte einen großen Satz über die Dornen, und erschrak wieder heftig, als sie sich durch etwas Gestrüpp hindurchgedrängt hatte:Jack stand vor ihr und sah sie zornig an. ,,Du machst also einen kleinen Spaziergang?", fragte er und legte die Ohren an.,,Ich..Ich..",stotterte Nina und ging einige Schritte zurück.,,Was wolltest du hier? Du weißt genau dass es hier gefährlich ist!" Jack seufzte. ,,Du bist die Einzige die ich habe, seit unsere Eltern gestorben sind.",der große Rappe senkte seinen Stimme und sprach nun wieder ruhig. ,,Ist alles in Ordnung? Deine Beine sehen nicht gut aus", bemerkte er und zog sie aus dem Gestrüpp heraus.,,Mir geht's gut", antwortete Nina kleinlaut und sah ihren großen Bruder schuldbewusst an. ,,Komm erstmal mit zu mir und ich kümmere mich um deine Beine. In Ordnung?" Was würde sie bloß ohne ihn machen? Sie nickte, woraufhin sich Jack in Bewegung setzte und sie sich auf den Weg nach Hause machten.

Die Rückkehr von Clyve Higgins - Eine A3360 FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt