//Kapitel 13//

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7.9.

Das war der Tag, an welchem ich Vater wurde.
Stunden des Wartens waren vergangen.
Stunden der Angst hatten mich innerlich aufgefressen.
Doch dann kam schließlich die Nachricht.
Baekhyun war wohl auf.
Unser kleines Baby war schon im OP-Saal, die Ärzte versuchten das Schlimmste zu verhindern.
Was unser Alien für ein Geschlecht hatte? Ich wusste es nicht; Dr Hilden war so schnell gegangen, wie sie gekommen war.
Ich durfte zu Baekhyun und mein Herz schlug so unglaublich schnell, so schnell, dass ich Angst hatte, ich würde einen Herzinfarkt bekommen.
Leise klopfte ich an seine Zimmertüre, öffnete diese schließlich als ich keine Antwort bekam. Ein Einzelzimmer, spärlich beleuchtet und auf dem weißen Bett eine dünne Gestalt. Ich lief auf ihn zu, lächelte über das ganze Gesicht. Baekhyun hatte überlebt und unser Baby würde es auch überstehen! Ich hätte weinen können vor Freude.
Auf den Stuhl neben seinem Bett setzte ich mich, griff nach seiner Hand. Baekhyuns Augen waren geschlossen, er war an einem Ekg angeschlossen, eine Infusion hing an seiner Hand, über einen Schlauch an seiner Nase wurde er mit Sauerstoff versorgt und an seiner anderen Hand hatte er am Finger ein Sauerstoffmessgerät.
„Hey Schatz", meinte ich leise, strich über seine raue Haut an den Händen. Seine Augenlider flatterten auf. „Wie geht's dir?" Zuerst schwieg er, sah mich einfach nur an, bis sich schließlich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen bildete. „Ich habe keine Schmerzen mehr", erzählte er mir fast schon stolz, „Chanyeol! Kannst du dir das vorstellen?! Ich habe keine Schmerzen mehr!" Ich drückte seine Hand kurz fester. „Ich bin so glücklich, du hast das gut gemacht. Alles wird wieder gut!" Er nickte schnell, verzog jedoch danach etwas das Gesicht. „Au." „Du hattest gerade eine Narkose. Ich weiß, dass du tanzen würdest vor Freude, aber mach erstmal langsam", meinte ich, lächelte ihm sanft zu. „Ich weiß..", gab er nur kleinlaut von sich. „Und unserem Alien geht es gut. Dr Hilden meinte, es wäre nicht so schlimm, wie sie dachten und sie könnten das mit einer OP sehr gut beheben",  murmelte ich. Und diese Nachricht machte mich zu dem glücklichsten Menschen auf der Welt, Baekhyun schien es nicht anders zu gehen. „Unser Alien ist übrigens ein Mädchen", flüsterte Baekhyun. „Wenn ich könnte, würde ich dich jetzt in meine Arme nehmen und dich mit mir im Kreis drehen", sagte ich, mir lief eine Träne die Wange hinab, so unfassbar erleichtert war ich. „Nicht weinen, Schatz", meinte er, hatte eine raue Stimme. „Du weinst doch auch gleich!", hauchte ich, sah, wie seine Augen langsam glasig wurden.

„Hast du schon eine Idee für den Namen?", fragte ich schließlich Baekhyun, welchem ich die Träne wegwischte, die sich aus seinem Augenwinkel stahl. Er nickte vorsichtig. „Ich hab an Euijin, Nahyun oder Hwasa gedacht", schlug er vor. „Ich finde alle Namen toll", meinte ich seufzend, „das ist mega schwer." „Aber um ehrlich zu sein", fing Baekhyun, „tendiere ich zu Nahyun. Ich mag den Namen." „Dann ist es wohl Nahyun", flüsterte ich, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Byun Nahyun", murmelte er, „ist doch ganz schön."

Ein Klopfen riss uns aus unserer Konversation und wir sahen gemeinsam zur Türe. „Ja?", meinte ich, da Baekhyun nicht die Anstalt machte zu antworten. Dr Hilden kam rein, lächelte etwas. „Ihrem Alien geht es gut", meinte sie, „die Operation ist gut verlaufen", sie schloss die Türe hinter sich, „sie wird keine geistigen Behinderungen haben. Jedoch konnten wir nicht alle Risiken unterbinden." Baekhyuns Herzschlag ging schneller, die Frequenz am Monitor wurde öfter aufgezeigt. Bevor jedoch Hilden weiterreden konnte, unterbrach ich sie: „Nahyun. Unser kleines Alien heißt Nahyun." Hilden schenkte uns ein warmes Lächeln, fuhr dann jedoch sachlich weiter fort: „Nahyun ist querschnittsgelähmt."
Das Gerät gab einen hohen Warnton von sich, ein durchgehendes Hupen.
„Herr Byun, Sie müssen sich beruhigen. Nahyun geht es gut, sie ist nicht untergewichtig, bei der Operation ist alles gut verlaufen, sie wird, so wie es aussieht, sonst keine bleibenden Schäden behalten. Später wird Ihnen eine Schwester Nahyun bringen. Außerdem ist es ein Wunder, dass Nahyun überhaupt lebt", meinte sie. Doch auch die Worte der Ärztin konnten Baekhyun nicht wirklich beruhigen. „Pssscht", murmelte ich, strich ihm über die Wange, welche schon wieder nass war, „ist okay, wir schaffen das." „Ich würde Sie jetzt allein lassen", meinte Dr Hilden schließlich, seufzte auch, „wenn irgendetwas ist, können Sie eine Schwester rufen. Gute Besserung." Und damit verließ sie das Zimmer. Das Piepen hatte aufgehört und nun war es Totenstill.

„Weißt du, normalerweise treibt man Kinder mit einem offenen Rücken ab", fing ich leise an, „aber wir haben es nicht. Es ist gut gegangen. Nahyun ist den Umständen entsprechend wohl auf. Baekhyun, ihr geht es gut, es hätte sonst was passieren können. Es ist nur", ich setzte das Wort in Anführungszeichen, „eine Querschnittslähmung. Sie hätte auch so schwer krank sein können, dass sie nie sprechen könnte oder komplett gelähmt wäre." Baekhyun nickte nur, beruhigte sich langsam wieder. „Es ist schlimm, ich weiß. Aber ich liebe sie so, wie sie ist, ob sie nun laufen kann oder nicht. Sie ist unser kleines Mädchen, unser Baby. Wenn sie gesund wäre, wäre ich glücklicher, aber das bedeutet nicht, dass ich sie weniger liebe", sagte ich, küsste ihn danach auf die Wange, „wir kriegen das hin. Es ist okay." Es kam nur ein leises und zustimmendes Geräusch von Baekhyun, ehe er sich in seine Decke kuschelte und einfach an die Wand vor ihm starrte.

„Ich hatte sie nicht einmal im Arm", flüsterte er mit brüchiger Stimme. „Wir sehen sie später bestimmt. Dr Hilden hat ja gesagt, dass eine Schwester sie bringen wird", redete ich ihm gut zu.

„Wieviel Uhr ist es?", fragte Baekhyun nach einer Weile, seine Stimme hörte sich müde an, nicht mehr brüchig und rau. Müde und ausgelaugt. Komplett am Ende. Schnell hatte ich mein Handy aus der Tasche gefischt. „Halb sieben", meinte ich, „du siehst fertig aus. Schlaf am besten. Wenn Nahyun hier ist, wecke ich dich", flüstere ich leise, strich ihm die Haare von der Stirn.
Immer noch war er total kalt..
Ohne Widerworte schloss Baekhyun seine Augen und schlief Sekunden später direkt ein. Er war echt am Ende.. Selbst ich war unkonzentriert und kaputt.
Das gleichmäßige Atmen von Baekhyun beruhigte mich ein bisschen, ließ mich runterkommen.
Baekhyun ging es gut.
Nahyun würde es gut gehen.




1044 Wörter

Die Namensauswahl.. Mensch, das war ne Geburt. (Hahaha. Ha. Ha. Geburt. Ha. Ok.)

Am Anfang wollte ich ja noch Hwasa nehmen, aber kurzfristig hab ich mich doch anders entschieden xD

Apropos würde ich gern mal eine girlxgirl ff schreiben.
Was würdet ihr lesen?

Blackpink

oder

Sonamoo

:3 ok verzeiht mir Schreibfehler, ich bin müde af






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➳overthinking kills your happiness || ஐ ChanyeolxBaekhyunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt