//Kapitel 24//

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Achtung! Triggerwarning!



„Chanyeol und ich haben uns wirklich spontan kennengelernt.. und unser Anfang war wirklich nicht einfach. Ich war ziemlich egoistisch, ich wollte von niemandem etwas wissen, aber.. dein Paps hat nicht aufgegeben. Er hat mir angeboten Suppe zu kochen, als ich krank war, da kannten wir uns vielleicht zwei Tage."

Ich lachte.

„Lange Rede, kurzer Sinn. Er hat nie aufgegeben und schließlich mein Herz gewonnen und das war wirklich nicht einfach.. und dann kam eines zum Anderen und dann warst du plötzlich auf dem Weg und.. und es war so eine krass schwere Zeit für mich und Chanyeol musste dann auch noch nach Deutschland und ich war ganz allein und er wusste nichts von dir. Also eigentlich schon.. weil Jongdae es ihm erzählt hatte und.. es war einfach kompliziert.

Die Zeit bis zur Geburt war wirklich grauenvoll, ich konnte mich immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass da.. wirklich was war und ich glaube, das habe ich dich in der Zeit spüren lassen.

Und dann war die Geburt und das Einzige, worüber ich mich freuen konnte, waren die Schmerzen, welche endlich weg waren. Diese höllischen Rückenschmerzen und Bauchschmerzen, es war das Einzige, was ich mit meinem Baby verbunden hatte. Das Einzige, was ich mit dir verbunden hatte. Jedes Mal, wenn ich dich ansah, musste ich an diese fürchterliche Schwangerschaft denken, ich konnte mich einfach nicht freuen. Und als wir dann endlich zusammenlebten und es eigentlich besser werden sollte, wurde es nur schlimmer.

Ich bekam eine Essstörung, war psychisch labil. Dauernd war ich von zuhause weg, entweder in stationärer Behandlung in der Psychiatrie oder im Krankenhaus. Dich habe ich nie gesehen, meistens kam mich nur Chanyeol besuchen. Du hast es einfach nicht verstanden, du warst zu jung. Und je weniger ich zuhause war, desto brüchiger wurde unsere eh schon zum Scheitern verurteilte Beziehung..

Die ganzen Behandlungen brachte zwar etwas, doch mein eigenes Wohlbefinden besserte sich kaum. Weshalb ich auch heute immer noch zum Psychologen gehe. Das ist einfach mein Ausgleich. Diese Belastung war nie weg, immer war etwas da, was mich nie glücklich werden ließ. Selbst jetzt habe ich manchmal echt noch extrem Probleme.. Probleme mit mir. Und ich glaube, ich habe das an dir raus gelassen. Ich hab alles an dir herausgelassen, weil ich dich
schuldig für meinen Zustand machte. Unbewusst vielleicht, vielleicht etwas bewusst.

Es tut mir schrecklich leid. Ich, ich als dein Vater, hätte das nicht dürfen. Es war so falsch von mir. Ich will es wieder gut machen, keine Entschuldigung ist genug. Du sollst nur wissen, dass ich mich bessern werde, für dich, und ich dich über alles liebe."

Nahyun saß mir gegenüber, wir waren im Esszimmer. Es war an der Zeit endlich mit offenen Karten zu spielen. Diese ganzen Geheimnisse über die Jahren haben unsere Familie fast zerstört und damit war jetzt Schluss. Nahyun sollte endlich alles erfahren, genauso würde mir Nahyun erzählen, was in ihrem Kopf vorging. Chanyeol war nicht da, es war auch besser so.
Das war eine Sache zwischen mir und meiner Tochter. Die Heimlichtuerei zwischen uns musste gebrochen werden.

„D-Du hattest eine Essstörung? Du warst im Krankenhaus?", fragte sie stotternd, nervös spielte sie an ihrer Strickjacke. Dem eigenen Kind sowas zu erzählen war nicht leicht.

„Ja, war ich. Mehrere Wochen war ich nicht zuhause, wir haben uns kaum gesehen. Von Anfang an hatte ich Probleme mit meiner Gewichtszunahme, nach der Geburt aß ich immer weniger, bis ich schließlich nichts mehr gegessen habe. Chanyeol war fast nie da, weshalb er kaum was bemerkt hat am Anfang, aber ich wurde immer dünner, aß nie etwas, wenn er da war. Und dann kam der Tag, an dem er mich gepackt hatte und ins Krankenhaus gefahren hatte. Und dann war ich dort erstmal stationär", gestand ich ihr, hatte meinen Blick gesenkt.
Ich war mindestens genauso nervös wie sie.

➳overthinking kills your happiness || ஐ ChanyeolxBaekhyunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt