Meine Freundin - Das Fangirl (leFloid FF)

Kapitel 14

Jane POV

Kaum hatte ich die Pension verlassen entdeckte ich auch schon Flo, der mich zu sich winkte. Ich kam auf ihn zu gerannt und viel ihm um den Hals. "Hast du mich etwa so doll vermisst", scherzte Floid. Kichernd nickte ich. "Na, dann kann's ja los gehen oder?" "Klar", grinste ich, dann zeigte ich auf die beiden Fahrräder die neben Flo standen, "Ist eins davon für mich?" "Nee, ich brauch zwei", lachte er. "Bist du so dick?", fragte ich erstaunt, "Sieht man dir fast gar nicht an." Freundschaftlich knuffte mich Flo in die Seite: "Jaja, du mich auch..." Ich grinste: "Hab dich auch lieb." Dann schwang ich mich auf eines der Fahrräder und düste einfach los. Ein paar Sekunden später merkte ich jedoch, dass ich überhaupt keinen Plan hatte, wo ich hin fahren musste, also wartete ich doch lieber kurz auf Flo. "Dacht schon du wolltest abhauen", meinte dieser. Erst fuhren wir ein wenig durch die Straßen Berlins, doch schon bald bogen wir in Richtung Tempelhofer Feld ab. Schon vor ein paar Tagen, als Floid den Touriguide für mich gespielt hatte waren wir dort gewesen. Er hatte mir erzählt, dass er dort oft mit seinen Freunden Longboarden ging. Nachdem wir die Landebahn herunter gefahren waren kamen wir zu einem Grillplatz. Obwohl sich das Wetter eigentlich noch ganz gut hielt, waren kaum Menschen da. Flo lotste mich noch ein Stückchen weiter, bis wir vor ein paar Büschen zum Stehen kamen. Fragend sah er mich an: "Ist das 'nen guter Picknickplatz oder sollen wir lieber noch ein Stückchen weiter?" Anstatt zu antworten nahm ich einfach die Picknickdecke aus dem Fahrradkorb und legte mich darauf. Lächelnd legte sich Flo zu mir. Eine Weile lagen wir einfach nur nebeneinander und lauschten dem Rascheln der Blätter im Wind. Ich genoss es total einfach mal entspannen zu können und kuschelte mich ein Wenig an Flo. Dieser war zuerst etwas verdutzt doch nahm mich dann in den Arm und fing an ein wenig mit meinen Haaren zu spielen. Irgendetwas flüsterte er, allerdings war es zu leise, dass ich es hätte verstehen können. Aber das war mir in diesem Moment auch egal, es war einfach nur so schön in seinen Armen zu liegen.

Plötzlich kamen zwei Mädchen auf uns zu. Sie schienen in etwa zwischen 13 und 15 Jahren alt zu sein. Vorhin waren sie mir bereits aufgefallen, als sie immer wieder zu mir und Floid herübergesehen und getuschelt hatten. "Hayy, ich bin Marie und das da ist Ivy", stellte sich das größere der beiden Mädchen vor. Sie hatte blonde Haare und unglaublich interessante Augen, die fast schon giftgrün waren. Die andere der Beiden war ebenfalls blond, schien allerdings um einiges schüchterner, fast schon nervös. "Wir feiernd deine Videos total, Flo, könnten wir vielleicht ein Foto mit dir machen?", fragte Marie. Angesprochener nickte freundlich, stand auf und posierte für ein Selfie. Während Ivy sich über das Foto freute und schon wieder gehen wollte, schien Marie ein Gespräch mit Floid anfangen zu wollen. "Wie geht's eigentlich Ina?", fragte sie. Etwas verlegen räusperte sich Flo, bevor er antwortete: "Also ähm ja, ihr geht's ganz gut." Wer war diese Ina? Etwa die Frau von den Bildern? War das etwa doch seine Freundin? Oder nur eine Freundin? Ich spürte wie ich meine Fäuste ballte und ich irgendwie sauer auf diese Ina wurde, obwohl ich sie ja nicht mal kannte. War ich etwa eifersüchtig? Aber ich hatte ja nicht mal einen wirklichen Grund dazu. "Also bist du immer noch glücklich mit ihr", bohrte Marie weiter nach. Glücklich? Das klang jetzt doch stark nach fester Beziehung? Und ich dachte Flo würde mich auch irgendwie mehr als einfach nur mögen, warum war ich auch so dämlich? Wir kannten uns gerade mal seit ein paar Tagen und ich malte mir schon wieder Dinge aus, die niemals eintreten würden. Traurig biss ich auf meiner Unterlippe herum, irgendwie war mir grad einfach nur zum Heulen zu mute. Toll. Jetzt wurde ich auch noch mega emotional. Flo schaute mich verunsichert an, ich konnte seinen Blick einfach nicht deuten. "Ja doch, es läuft alles eigentlich ganz gut mit uns." Ein paar Tränen fingen an sich in meinen Augen zu sammeln. Meinte er das Ernst? Hatte er gerade indirekt zugegeben eine Freundin zu haben? 'Jetzt. Bloß. Nicht. Heulen.', befahl ich mir selbst, während ich langsam aufstand. "Ich geh mal kurz aufs Klo", sagte ich mit zittriger Stimme. Mit wackeligen Beinen stackste ich über die Wiese, in Richtung eines Toilettenhäuschens. Vereinzelt rollten mir ein paar Tränen über die Wangen, die ich jedoch energisch wegwischte. Ich wollte einfach nicht weinen. Nicht jetzt. Nicht hier. Und schon gar nicht wegen Flo. Hinter mir hörte ich wie Flo nach mir rief und auf mich zu gerannt kam. Er stellte sich direkt vor mich, jedoch konnte ich ihm einfach nicht in die Augen schauen. Beschämt starrte ich auf meine Schuhe. "Hey Kleene, was hast du?", fragte er sanft. 'Nicht. Heulen.', schärfte ich mir erneut an. "Sag mal, weinst du?", Flo schien bestürzt. Scheiße.