His Empire ✔

39|Die 'Sie'-Sache ist noch lange nicht vorbei

,, Zuerst machst du mir ein Ultimatum, dass ich mich zwischen meinen Geheimnissen und euch entscheiden soll, und verschwindest dann?", schreit Damien außer sich, sein Gesicht rot vor Wut. ,, Einfach so. Ich wache morgens auf und ihr seid weg. Weißt du, was für Sorgen ich mir gemacht habe? Willst du, dass ich komplett meinen Verstand verliere?"

Arabella schaut bedrückt auf den Boden. Jordan wurde von Leanne nach oben gebracht. Wahrscheinlich schläft er bereits in seinem Bett. 

Sie war vor fast dreißig Minuten wieder zu Hause. Damien war sofort auf sie zu gestürmt gekommen und, zu ihrer Verwunderung, schloss sie fest in seine Arme; überhäufte sie mit küssen. Dann, ganz abrupt, löste er sich von ihr und ließ Jordan nach oben bringen. Kaum war Leanne aus ihrer Sichtweite packte er Arabella am Arm und zerrte sie, zwar nicht fest oder schmerzhaft, ins Wohnzimmer und schmiss sie leicht auf die Couch. 

,, Sag doch mal was dazu!", fordert er sie lautstark auf, die Ader an seinem Hals pocht wie wild vor sich hin. 

,, Ich musste hier raus.", murmelt sie vor sich hin und hält ihren Blick stur auf den Boden gerichtet. ,, Es, du, wir, es wurde einfach alles zu viel."

Damien atmet in einem schnellen Tempo und verschränkt die Arme vor der Brust. 

,, Schau mir gefälligst in die Augen, wenn ich mit dir rede, Arabella.", fordert er weiter auf. ,, Und was wurde dir zu viel, hm?"

Unsicher hebt Arabella ihr Gesicht und Damien erblickt ihr in die Tränen gefüllten Augen. Für einen kurzen Augenblick wollte er sie einfach in den Arm nehmen und ihr verzeihen. Doch sie hatte ihn verletzt. 

Sie war einfach gegangen. 

,, Ich weiß gar nichts über dich. Und wenn ich etwas erfahre ist es etwas negatives und von jemand anderes. Du erzählst mir nichts. Wie sollen wir so funktionieren? Zu einer Beziehung gehört Vertrauen. Und ich kann dir, so gern ich es auch möchte, nicht Vertrauen.", sagt sie nun mit einer brüchigen, dennoch festen Stimme. 

,, Du weißt bereits viel zu viel.", murmelt diesmal Damien und fährt sich durch die Haare. 

,, Das denkst du. Aber ich weiß nur, dass du und dein Bruder aus einer ziemlich kaputten Familie kommt und dass du eine Ex-"

,, Nicht wieder dieses Thema.", schreit Damien wütend und wirft seine Arme in die Luft, sodass Arabella zusammen zuckt. 

,, Dann sag mir doch endlich, was passiert ist!", erwidert Arabella stur und steht von der Couch auf. 

Damien sagt nichts. Sein Brustkorb senkt und hebt sich rasant. Jedoch ist seine Mimik ruhig. 

,, Nein.", antwortet Damien leise dennoch dominant. ,, Und ich möchte nicht, dass du sie noch einmal erwähnst. Nie wieder."

,, Du kannst es mir nicht verbieten, Damien.", sagt Arabella trotzig und verschränkt die Arme vor der Brust. 

Ohne etwas zu erwidern dreht sich Damien um und macht sich auf den Weg in den Eingangsbereich des Hauses. Arabella folgt ihm. 

,, Wohin gehst du jetzt schon wieder? Du kannst nicht immer wegrennen.", fragt Arabella vorwurfsvoll und versucht Damien's Aufmerksamkeit zu erlangen. 

Jedoch schenkt Damien ihr nur wenig Aufmerksamkeit und zieht sich seine Schuhe und seine Jacke an. Ohne ein Wort des Abschiedes bewegt er sich aus der Haustür und macht sich auf den Weg zur Garage. 

Während er das Garagentor öffnet zündet er sich eine Zigarette an und schreibt Elija, er solle zur Lagerhalle kommen. 

Das Klima im Raum ist stickig und feucht. Schweißperlen liefern sich wettrennen auf den Körpern der Anwesenden. Damien steht mit einem riesigen Messer und ernster Miene vor einem schlafenden Körper, welcher unverwechselbar Liam ist. Neben ihm steht Elija, jedoch sieht dieser besorgt zu seinem Bruder herüber und wischt sich im regelmäßigen Takt über die Stirn. 

,, Was hast du vor, Bruderherz?", fragt er unsicher und tritt einen Schritt näher an Damien ran. 

,, Erstmal wecke ich diesen Bastard. Danach kommt es auf seine Antworten an.", erwidert Damien und tritt mit seinem Fuß gegen den Brustkorb. 

Ächzend schreckt Liam auf und blinzelt panisch bis seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnten. Dann riss er sie auf und fängt an, nach hinten zu rutschen. Solange bis er gegen eine Wand stößt und panisch zu Damien schaut. 

Auf Damien's Gesicht bildet sich ein Grinsen. 

,, Wie schön, dass ich diese Reaktion von dir bekomme.", grinst er und tritt näher an Liam heran; das Messer in seiner Hand glitzert bedrohlich. 

Elija bleibt stehen und beobachtet die Situation. 

,, L-lass m-m-mich in R-ruhe.", stottert Liam jämmerlich und fängt an zu weinen. 

,, Nana, ich werde dich sicher nicht mehr in Ruhe lassen. Und jetzt, erkläre mir, warum du Arabella von ihr erzählt hast.", fordert Damien gespielt ruhig von ihm. Mittlerweile hatte sich Damien vor ihn gekniet und spielt mit dem Messer vor seinem Gesicht herum. Das Grinsen wird immer größer. 

,, Sie hat es verdient zu wissen.", beantwortet Liam die Frage diesmal ohne zu stottern und wird dafür von Damien geschlagen. 

,, Nein, das hat sie nicht, Liam.", schreit Damien auf einmal auf steht abrupt auf. ,, Sie hätte es nie erfahren und würde glücklich in Unwissenheit leben."

Unruhig tritt Elija von einem Fuß auf den anderen. Er erwartet, dass sein Bruder die Beherrschung verliert und randaliert. 

,, Sie würde nicht so verdammt viele Fragen stellen und sie würde mir nicht den Kontakt zu meinen Sohn verbieten und sie würde nicht einfach verschwinden.", schreit Damien weiter, wirkt aber weitergehend ruhig. 

,, Das hätte nur dein Leben eifacher gemacht, Damien. Du musst Arabella alles erzählen. Was ist wenn sie einfach-" Liam hält inne und reißt die Augen auf. 

Damien ist kniet sich wieder vor Liam hin und mustert ihn. Seine Augen sprühen vor Hass und Verabscheuung. 

,, Was war das? Was ist wenn sie einfach?", fragt er und legt den Kopf leicht schief. 

Liam schüttelt den Kopf, beißt sich in die Zunge. 

,, Du hast zehn Sekunden bis ich dir etwas sehr wichtiges Abschneide.", versucht Damien Liam zu überreden etwas zu sagen und wedelt demonstrativ mit dem Messer vor seinem Gesicht herum. 

,, Sie ist nicht gestorben. Das Kind auch nicht. Und nein, ich weiß nicht, wo sie sind. Ich weiß nur, dass sie lebt und das Kind, welches ein Mädchen ist, gesund und munter ist."