Der 07. September, denkt sich Arabella und hält die Flasche etwas höher damit Jordan leichter dran saugen kann. Jordan ist bereits seit zwei Monaten auf der Welt und raubt Arabella nahezu jede Nacht den Schlaf.
,, Es ist der siebte.", spricht Arabella Elija an, als er ins Wohnzimmer kommt.
Er hatte sie damals, vor fast fünf Monaten, zu seinem Haus gebracht. Es liegt außerhalb der Stadt und niemand weiß davon. Jeder denkt, er würde bei seinem Vater leben, doch anscheinend stimmt dies nicht.
,, Wie geht es dir deswegen?", fragt Elija freundlich, obwohl es ihn nicht interessiert. Er wartet eigentlich nur auf den Anruf von Damien. Die Nachricht, dass er sie wieder nach Hause bringen kann.
,, Es ist unser erster Hochzeitstag und dieses." Sie hält inne und schaut auf den Säugling in ihrem Arm. ,, Hat er uns vergessen?"
,, Glaube ich nicht.", antwortet Elija und zuckt mit den Schultern.
,, Du hasst uns, oder?" Arabella klingt verletzt und erschöpft. Ihre Augen zeigen nahezu keine Emotionen und die Augenringe unter ihren Augen sind tief.
,, Nur das Geplärr vom kleinen Racker da drüben.", erklärt er und zeigt auf den kleinen Jungen auf dem Schoß von Arabella. ,, Aber am meisten nervt mich mein Bruder."
,, Wieso?", fragt Arabella verwirrt und legt Jordan so, dass er Bäuerchen machen kann.
,, Weil er gesagt hat, dass ich höchstens einen Monat auf dich aufpassen muss. Dann ist alles geregelt." Er rollt mit seinen Augen. ,, Aber anscheinend war das eine Lüge."
,, Hast du eigentlich schon versucht ihn anzurufen?", fragt Arabella leicht besorgt und wiegt Jordan in ihren Armen.
,, Ich war bereits an eurem Haus und in seiner Firma, aber irgendwie ist er nicht aufzufinden.", antwortet Elija frustriert.
Arabella legt ihren Kopf schief und mustert den Bruder ihres Mannes. Sie möchte ihm so vieles sagen, ihn fragen, ob er sie zurück bringen könne. Doch sie traut sich nicht.
,, Wieso kann ich dann nicht nach Hause? Zu meiner Familie? Zu meinen Freunden? Irgendwo hin, wo ich glücklich bin?", fragt Arabella unbewusst und versucht die Tränen, die sich gebildet haben, zu unterdrücken.
Elija geht sofort auf Arabella zu und setzt sich neben sie auf die Couch. Er legt seinen Arm um ihre Schulter und umarmt sie kurz.
,, Hey, er wird sich bald melden und du kannst mit Jordan nach Hause.", versucht es Elija und streichelt ihr durch die Haare.
,, Kann ich dich was fragen?", wechselt Arabella das Thema und wischt sich mit der rechten Hand über die Wangen.
,, Meinetwegen.", stöhnt Elija gespielt genervt und nimmt seinen Arm weg.
,, Ich bring den Kleinen eben hoch.", murmelt Arabella erstickt und steht auf.
Nachdem sie Jordan ins Bett gebracht und sich etwas gemütlicheres angezogen hat, macht sich Arabella wieder auf den Weg nach unten, wo Elija gerade ein Telefonat beendet.
,, Wir haben noch eine Stunde. Also, was ist deine Frage?", fängt Elija das Gespräch an und setzt sich wieder auf die Couch.
,, Bis was?", fragt Arabella verwirrt und setzt sich auf einen der Sessel.
,, Wird eine Überraschung.", grinst Elija süffisant. ,, Also, was ist deine Frage."
,, Warum hasst du Damien so?", fragt Arabella neugierig. ,, Ich meine, Damien hat mir von dem einen Abend erzählt und irgendwie ist es merkwürdig, dass du ihn jetzt hasst."
,, Es ist einfach. Ich habe alles für ihn getan, während er mich bei der erst besten Gelegenheit verrät.", erklärt Elija angespannt. Seine Hände sind zu Fäusten geballt und seine Fingerknöchel treten weiß hervor.
,, Wie meinst du das?", fragt Arabella leicht verärgert nach.
,, Es war vor drei Jahren. Er hat entschieden, dass er zu einer Party mitkommt und hat sich auf den Rücksitz geschlichen. Dieser Idiot hat sich betrunken und die geniale Idee gehabt, Auto zu fahren. Er hat einen Unfall gebaut und als unser Vater dann am nächsten Morgen gefragt hat, wer gefahren ist, hat Damien keine Sekunde gezögert um zu sagen, ich wäre es gewesen.", erzählt Elija unverblümt und steht von der Couch auf. Er möchte nicht weiter über seinen Bruder sprechen.
Arabella schaut Elija hinter her als er den Raum verlässt. Leicht entsetzt macht sich Arabella wieder auf den Weg nach oben zu Jordan und legt sich auch noch etwas hin.
,, Wach auf, Baby. Zeit nach Hause zu kommen.", weckt eine Stimme Arabella. Arabella reißt sofort die Augen auf und schaut in ein paar dunkelblaue Augen. Verwirrt blinzelt sie gegen das grelle Licht an.
,, W-was machst du hier?", stottert sie und fragt sich, ob sie Freude oder Trauer empfinden soll.
,, Dich abholen.", grinst er und zeigt ihr sein Tattoo. Das Zeichen des Herzkönigs erinnert Arabella an all die schönen Zeiten die sie mit ihm erlebt hatte.
,, Ich will aber nicht mit dir gehen.", erwidert sie ihrem Ex-Freund.
,, Wieso? Damit dein Ehemann dich weiter weg schicken kann? Dich vergessen?", wirft er ihr vor.
Verletzt dreht sie ihr Gesicht von ihm weg. Kurz fragt sie sich, wo Elija ist, verwirft diesen Gedanken jedoch schnell als sie von Daniel auf die Beine gezogen wird.
,, Lass mich los, du dämliches-", möchte sie fluchen, jedoch wird sie von Daniel sofort unterbrochen.
,, Na, nicht vor dem Baby.", grinst er und hält seinen Zeigefinger an Arabella's Lippen.
,, Verschwinde. Ich möchte nicht mit dir mitkommen.", versucht es Arabella noch einmal und reißt ihren Arm aus seinem Griff.
Doch dies ist nicht in Daniel's Sinne. Er umgreift ihren Arm stärker als zuvor, sodass Arabella schmerzerfüllt das Gesicht verzieht. Ohne auf sie zu achten, zieht er sie hinter sich her.
,, Dein Vater wird sich freuen.", wechselt er das Gesprächsthema.
,, Nein, lass mich los. Wo ist Jordan?" Arabella reißt panisch an ihrem Arm und wollte nach ihrem Kind schauen.
,, Jor-, achja, das Baby. Ihm geht's gut.", erwidert Daniel entspannt und öffnet die Haustür.
Arabella fängt an zu schreien und zu treten, doch nichts wirkt. Daniel zieht sie einfach weiter hinter sich her und stößt sie unsanft auf den Rücksitz seines Autos. Vergeblich versucht Arabella aus dem Auto auszusteigen, doch Daniel hatte die Tür bereits verriegelt. Daniel steigt auf der Fahrerseite ein und fährt, ohne etwas zu sagen, los.
DU LIEST GERADE
His Empire ✔
Fiksi RemajaWas ist, wenn du jemanden lieben musst, denn du gar nicht kennst? Was ist, wenn du deshalb ans andere Ende des Landes ziehen musst? Was ist, wenn er der meist gefürchtete Typ der Stadt ist? Was ist, wenn er alles dafür tut sein Reich, seine Familie...