Angst vor der Waheheit

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Stefan bat mich diese Nacht in seinem Haus zu übernachten, damit ich nicht alleine sein würde und darauf warten konnte, bis Damon zurückkam.
Nach dem Frühstück war Damon tatsächlich auch da, ich sah seinen blauen Wagen in der Einfahrt, doch ich keinen Damon, stattdessen sah ich Elena.
"Hey, Sienna", sagte sie und kam mit mir Richtung Haustür. "Hallo", versuchte ich so höflich wie möglich zu sagen, doch ich fühlte mich wegen den vorigen Ereignissen mit Damon schuldig.
Wir saßen kurz schweigend im Wohnzimmer, bis ich fragte: "Ist Damon wieder da?"
Sie schaute mich nur überrascht an und erwiederte: "Das Auto ist da, du bist da... Außerdem hat er mir im Grill gesagt, er muss mit mir reden. Und mit dir. Ich dachte ihr wärt zusammen zurückgekommen." Ich sah sie etwas überrascht an und war gespannt, was er Elena und mir sagen wollte. Allerdings kommentierte ich Damons Rückkehr nicht, sie sollte nichts von einem Streit ahnen, ich wollte sie aus dem Drama mit Damon raushalten.
Wollte er vielleicht mit ihr über den Vorfall von New York sprechen? Eigentlich hatte ich mich mit dem Gedanken abgefunden, alles zu vergessen und seine Beziehung zu Elena nicht zu gefährden, doch er hatte scheinbar anderes vor.

Ich hatte nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn kurz darauf hechtete Damon durch die Tür und sagte atemlos: "Da seid ihr ja."
"Was wolltest du uns sagen?", fragte Elena ungeduldig. Ich konnte meinen Herschlag nicht mehr kontrollieren, ich hatte zu viel Angst vor der Wahrheit und vor Elenas Reaktion. "Ich will, dass du das jetzt verstehst, denn ich weiß, dass man es gewaltig falsch verstehen kann, aber es ist die Wahrheit.", began er, doch Elena unterbrach ihn mit einem "Damon...". Daraufhin seufzte er und rief: "Sag nicht so Damon, ich hasse es, wenn ihr das tut!"
Elena schien erschrocken über seine Reizbarkeit und Damon schenkte sich und mir einen Wiskey ein, als letztes gab er Elena einen Schluck.
"Elena, du bist ein Mensch, du liebst es sterblich zu sein, schwach, du bist auch als Mensch einfach perfekt, doch ich... Ich will kein Mensch sein.", brach es aus ihm heraus, nachdem er einen Schluck genommen hatte. Elena zog scharf die Luft ein, sie war verletzt, das fühlte ich. "Dann müssen wir die Jahre genießen, die mir bleiben.", sagte sie verzweifelt, doch er schüttelte den Kopf. "Nein, ich kann so nicht leben und du auch nicht. Elena, ich liebe dich, aber ich kann nicht als Mensch leben, so zu leben hieße mich von Grund auf zu ändern. Es ist das Gefühl, das ich schon über 100 Jahre nicht mehr kenne.", sagte er und ich merkte, wie sich in Elenas Augen Tränen sammelten. "Ich war mit Sienna in New York nachdem mir das klar geworden ist. Ich muss euch etwas sagen, jetzt muss ich es einfach tun.", sagte er und nahm einen kräftigen Schluck, "Sienna sucht nach Jahren nach dem Vampir, der sie verwandelt hat, doch in Wahrheit war ich es. Du bist nach Mystic Falls gekommen und ich habe das, was ich getan habe, vergessen. Verdrängt, ich war ja glücklich mit der Doppelgängerin meiner Exfreundin. Doch spätestens als ich dich gesehen habe, Sienna, ist mir wieder eingefallen, wieso ich es getan habe."

Elena hatte Mühe ihre Tränen zurückzuhalten und auch ich kämpfte mit ihnen. Elena sah mich misstrauisch an, dieser Blick hätte töten können. "Elena, du bist mir immernoch sehr wichtig, aber Sienna ist de Richtige für mich. Wir haben sehr viel gemeinsam, ich habe sie verwandelt, weil ich das erkannt hab'. Und du willst ein Mensch sein, du passt zu Stefan besser, das muss ich zugeben.", platzte es aus ihm heraus, "Ich liebe Sienna schon seit Jahren, bevor ich dich überhaupt kennengelernt habe, sie ist meine zweite Katherine. Ich liebe sie und ich kann ihr auch nicht ganz egal sein. Ich bin egoistisch, ich weiß, aber ich kann nicht anders."
"Nein, Damon. Es ist okay. Ich will, dass du glücklich bist, ich weiß jetzt, dass ich dir nicht zu deinem Glück verhelfen kann. Wenn du mit Sienna glücklich bist, dann bin ich es auch.", sagte sie und schaute mich beschwichtigend an. Ich allerdings musste die Tatsache verarbeiten, dass Damon mich die ganzen Jahre alleine gelassen hatte, dass er mich schon länger kannte, als ich wusste und dass er mich liebte.

"Damon", flüsterte ich und er sah mich mit seinen blauen Augen erwartungsvoll an, "Ich liebe dich."
Als ich das sagte, hatte ich das Gefühl, es fiel mir ein Stein vom Herzen, doch ich konnte Elena nicht mehr ansehen. Deshalb rannte ich die Treppe hinauf und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Ich hielt es nicht mehr aus, die ganze Schuld. Ich hörte Elena Damon umarmen und zu ihm sagen: "Na los, sieh nach ihr", bevor sie ging. Damon und ich waren nun alleine im Haus.
Einen Augenblick später öffnete er die Tür, es war sein Zimmer, wo wir uns nun zu zweit befanden und er fragte mich: "Dachtest du, ich meine es nicht ernst mit dir?"
Ich nickte und er schnaubte: "Ich habe dich das erste Mal auf einem Highway gesehen, da warst du mit deinen Eltern unterwegs und ich habe mich sofort in dich verliebt. Du hast mich ein bisschen an mich selbst erinnert und da musste ich dich einfach im Auge behalten."
Ich hing gebannt an seinen Lippen. "Es war Liebe auf dem ersten Blick und nachdem du dieses tragische Schicksal erfahren hast, wusste ich, dass ich für dich da sein wollte. Ich musste dich verwandeln und damit sichern, dass du immer da sein würdest, dass du mir nicht wegsterben würdest. Du bist mir so wichtig, Sienna. Was soll ich noch tun, um es dir zu beweisen?"

"Du hast mich in einen Vampir verwandelt, du warst für mich da, als ich dich brauchte, du sagst mir die Wahrheit und wir haben Blut voneinander getrunken. Es fehlt aber etwas.", sagte ich ernst. "Was?", fragte er ratlos. "Wenn du es tatsächlich ernst mit mir meinst", sagte ich und kam näher zu ihm, "dann küss mich."
Und anstatt dass er nachdachte, verdutzt war oder zögerte, nahm er mein Gesicht in seine Hände und zog mich zu sich, wo er mich leidenschaftlich küsste.
Es war eine Explosion für mein Herz. Mein sonst so kontrollierter Herschlag verdreifacht sich gefühlt und ich schlang meine Arme um seinen Nacken, um ihn näher zu mir zu ziehen. Er trug mich dann in Vampirgeschwindigkeit zu seinem Bett und schmiss mich darauf.

Was danach folgte, würde ich nie wieder vergessen...

Carolines Cousine • Damon SalvatoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt