Ablenkung

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Ich wollte mit Caroline gerade in den Club gehen, als ich an meinen Onkel Chester denken musste.

~Flashback~
"Hey.", rief ich meinen Onkel an."Na, was gibt's, Sienna?", antwortete mein Onkel lässig. "Ich muss dir etwas erzählen. Es ist wichtig und danach machen wir einen drauf, einverstanden?", fragte ich lachend. "Du weißt, wie ich bin, Kleine. Bin dabei. Wo?", meinte Chester. "Die Dorfkneipe bei Frank.", fiel mir ein. "Gute Idee.", bemerkte er und ich legte auf. Eine Minute später schnappte ich mir mein Auto und raste in die Berge. In der kleinen Dorfkneipe trafen sich um diese Uhrzeit die Säufer und fingen schon an. Ich gehörte ehrlich gesagt nicht dazu, aber man kannte mich dort ziemlich gut. "Ah, da bist du ja.", meinte mein Onkel mit ausgestreckten Armen. Ich empfing seine Umarmung. Meine Beziehung zu meinem Onkel war außergewöhnlich. Er behandelte mich immer wie eine alte Freundin und wir gingen oft zusammen feiern. "Was wolltest du mir so wichtiges erzählen?", hakte Chester nach. "Nun...besser ich zeige es dir.", sage ich und kam näher. Wir standen uns nun direkt gegenüber und ich blickte ihm in die Augen. "Du bist ganz relaxt und hörst zu. Du wirst mir glauben.", manipulierte ich ihn, obwohl das gar nicht nötig war. "Ich bin ein Vampir und ich bleibe für immer 20 Jahre alt und ich musste deshalb meinen Dad verlassen. ", fing ich an. "Wieso hast du es ihm nicht einfach erzählt?", fragte Chester. "Was sollte ich denn sagen? Es war nicht einfach für mich, Chester. Das war es wirklich nicht, aber es ist das Beste. Ich habe mit meinen Fähigkeiten dafür gesorgt, dass er sich an nichts mehr erinnern kann. Ich habe dich angerufen, weil ich einen draufmachen will.", sagte ich beherrscht. "Seit wann bist du du ein Vampir?", fragte fragte er verwundert und und ich antwortete: "Seit Samstag." Er nickte und fragte: "War es ein Biss? Wer hat dich überhaupt verwandelt?"
"Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern." Das war nicht ganz die Wahrheit, aber ich wollte nicht darüber reden.
Dann gingen wir herein.
Drinnen begrüßen wir Frank, den Besitzer und Jacky, sein bester Freund. Frank und Jacky waren ungefähr gleichalt (um die 60). Ich glaube Jacky hieß in Wahrheit ganz anders, aber ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung wie. Alle nannten ihn einfach so. An der Theke saßen Pete und sein Sohn Jimmy auf Barhockern. Ich machte eine Handbewegung, die sie erwiederten. Am hintersten Tisch saßen mehrere Männer um Karten. Sie waren also gerade am zocken. Ich erkannte die meisten: Andrew, Jerry, Luke und Mason. Sie waren allesamt Säufer, was man an ihrer roten Haut und an ihren bläulichen Lippen sah.
Im Hintergrund lief Country Music und es war generell eher leise, was sich änderte, wenn Chester den Laden betrat. Das wussten alle und alle freuten sich auf Chester, der fast täglich in die Bar kam. Ihr müsst wissen, dass mein Onkel nicht mehr arbeitet, weil er leider im Rollstuhl sitzt. Er wachte eines Tages auf und konnte seine untere Hälfte des Körpers nicht mehr spüren. Trotzdem war er ein "Lebemann", wie mein Vater ihn nannte. Mit ihm konnte man einfach gut reden und sich im Anschluss volllaufen lassen, was wir auch vorhatten.
Wir fingen mit einem Bier an, dann ein paar Gläser Wein bis wir einen Tequila nach dem anderen geext haben. In den frühen Morgenstunden hatte ich meinen Onkel schon unterm Tisch gesoffen. "So,Chester. Langsam reicht's. Lass uns nach Hause gehen. Soll ich dich nach Hause fahren?", fragte ich ein wenig müde. "Nein...ich will noch nicht gehen", antwortete er wie ein kleines Kind. "Aber Frank will den Laden schließen. Komm ich fahr dich nach Hause.", meinte ich nur und schob Chester in seinem Rollstuhl hinaus. "Tschüss, Frank, Bye Jacky!", rief ich und Chester tat es mir nach. Als wir hinausgingen, fiel mir etwas ein. "Du, Chester?", fragte ich "Ja?", fragte mich mein Lieblingsonkel. "Würdest du gerne wieder laufen können?", fragte ich vorsichtig. "Ja, Sienna. Das würde ich echt gerne. Aber so ist das Leben. Ich kann nichts daran ändern.", murmelte Chester und ich schwieg. Nein, ich hatte ihn in dieser Nacht nicht verwandelt. Das brachte ich nicht über mein totes Herz. Er hätte seine Frau für immer verlassen müssen und sie war sein Leben. Ich schaute noch einmal aus dem Fenster, bevor ich den Motor startete.
Mich betrübte der Gedanke ein wenig, dass ich hier eines Tages nicht mehr kommen könnte. Die Fahrt verlief still und mein Onkel schwörte, dass er mein Geheimnis niemals verraten würde...

Carolines Cousine • Damon SalvatoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt