12. Kapitel

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Kleine Vorwarnung: Diese Kurzgeschichte wird nicht so lang wie die Highschool FF. Erstens, weil es nach diesem Kapitel nicht mehr viel gibt, bis auf noch etwas Smut und zweitens, weil es noch andere OS gibt, die es in Stories umzuwandeln gibt

Vier Kapitel an einem Tag, ihr seit mir was schuldig.

Mit mentaler Vorbereitung auf den vorgetäuschten Sex, der mich gleich erwartet und der Tatsache, dass Harry gestern Abend mal wieder rumgezickt hat, schlendere ich so langsam ich kann zum Collegegebäude. Dabei ist es doch das, was ich wollte, oder?

"Ach, sieh mal einer an, wer sich doch noch blicken lässt." Lucas legt mir eine Hand auf die Schulter. "Harry ist aber noch nicht da. Wir müssen noch warten." Stirnrunzelnd sehe ich mich um. "Wo ist er denn?" "Im Trailer vermutlich." Ich nicke und gehe rüber zum aufgebauten Set. Es sieht mal wieder überragend gut aus. Einige Statisten unterhalten sich, andere lesen sich ihre Skripte durch. Aber ich kann mir einfach nicht helfen, ich muss immerzu daran denken, weshalb Harry noch immer nicht da ist. Er ist schon eine halbe Stunde zu spät. Er war noch nie zu spät.
"Louis, sieh mal bitte nach ihm.", fordert Brian, der Co Director mich auf. Warum ich? Das wird nicht gut ausgehen.

Nichts desto trotz tue ich es.

"Harry, lebst du noch?", frage ich während ich klopfe und verschränke die Arme. "Nein.", sagt er leise zurück. "Also kann ich reinkommen?" "Schätze schon ..."
Es ist der erste Moment, in dem ich es glauben kann, dass er wirklich erst 19 Jahre alt ist, als ich ihn zusammengekauert auf der Sitzbank in dem kleinen Wohnzimmer sehe. Mit hochgezogenen Augenbrauen lehne ich im Türrahmen und nehme mir einige Sekunden, um ihn zu bestrachten und genieße es, dass ich mich endlich mal älter fühle.

"Erzählt du mir, warum du nicht ans Set kommst? Alle warten auf dich." Er nimmt die Wolldecke, die neben ihm zusammengefaltet liegt, und schlingt sie um seine Schultern. "Ich mag nicht.", brummt er und zieht sie über den Kopf. Es sieht so niedlich aus, dass ich die Lippen aufeinander pressen muss, um kein kitschiges 'Awww' loszuwerden.

Dann setze ich mich neben ihn und ziehe ihn wieder in eine aufrechte Position. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast Angst.", sage ich leise und hebe sein Kinn an, sodass er mich ansieht. "Du weißt es auch nicht besser. Das ist mein erster Film. Verdammt ... diese ganze Show, von wegen ich hätte dieses totale Selbstbewusstsein und so ... das war nur ..." Als er den Satz abbricht, stutze ich und werde misstrauisch. "Was meinst du?" Er lehnt sich an meine Schulter. "Lucas wollte, dass ich ... naja ... so bin, wie ich bin, um die Chemie zwischen uns anzuheizen. Als er bemerkt hat, dass es zwischen uns am Anfang Spannungen gab, wurde er panisch. Er konnte es nicht riskieren, dass einer von uns die Rolle in den Sand setzt. Deshalb hat er mir gesagt ich solle dich auf mich scharf machen. Ich selbst sollte mich aber fernhalten. Denn dass etwas zwischen uns entsteht wollte er wiederum auch nicht. Am Anfang war es einfach. Ich konnte dich wirklich nicht ausstehen. Aber dann -" "- Halt mal. Langsam langsam langsam. Du willst mir erzählen, dass Lucas dich beauftragt hat, so zu mir zu sein? Nur damit er seinen Film bekommt, hat er dich ausgenutzt?" Verdattert springe ich auf und sehe auf ihn hinab. Ich erinnere mich an den ersten Tag, als ich in Harry reingelaufen bin. Er war so jung, schüchtern und unschuldig, konnte mich dennoch nicht leiden. Aber ab dem Tag darauf war alles anders. Es war auffällig, alle mal. Aber ich war zu sehr damit beschäftigt meine Hormone unter Kontrolle zu halten.

"Deshalb wollte er so oft mit dir unter vier Augen reden ... Ich dachte es ging um den Film ..." Fassungslos fasse ich mir an den Kopf und drehe mich weg. "Bitte, sei nicht sauer auf mich, Louis! Ich kann es einfach alles nicht mehr." In meinem Kopf sind so viele Fragen, dass ich gar nicht weiß, welche ich zuerst stellen soll. Aber da gibt es eine, die am wichtigsten ist. "Das im Kino ... war das auch Teil dieses kranken Spiels?" Harry steht auf und nimmt die Decke mit sich. "Nein. Und Lucas weiß nichts von unseren ... körperlichen Interaktionen. Naja, ist ja nicht viel passiert ... Aber trotzdem! Ich habe jedes Wort ernst gemeint. Natürlich nur das, was dir auch gefallen hat." Trotz dieser kranken Situation schmunzle ich und sehe zu ihm auf. "Und diese Kerzen Aktion ... Ich weiß es selbst nicht. Zuerst wollte ich, dass es romantisch ist. Dann ist mir aufgefallen, wie armselig das ganze ist. Immerhin hast du eine Freundin und ich habe dich die meiste Zeit über wie dreck behandelt. Also hab ich mir die falsche aus meinem Kühlschrank geholt und hab mich auf's Bett gesetzt und gewartet, bis du mich so siehst. Ich brauchte deine Zuneigung und deine Aufmerksamkeit." Ich atme tief durch. "Ich war noch nie wirklich sauer auf dich. Ich mein klar, wir kennen uns seit einer Woche und es gab keinen Tag, an dem ich von dir nicht gedemütigt wurde, aber das ist okay. Lucas kann sehr manipulativ sein, ich kenne ihn." Harry nickt zustimmend. "Meine erste richtige Rolle, ich wollte es unbedingt, Louis." Sanft streiche über seine Wange. "Können wir bitte beide unsere Kündigung einreichen und einfach gemeinsam weglaufen?", bitte ich ihn und lege meine Arme um ihn und meinen Kopf an seine Brust. Ich bekomme mit, wie sein Herzschlag sich von rasend zu ruhig ändert und lächle. "Das wäre auch mein Vorschlag gewesen."

University SMUT × Larry {COMPLETED}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt