I.

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"Aber Celine! Dann muss ich nicht immer zur Schule laufen!" sagte ich, kurz nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Es war ein kalter und stürmischer Tag und es zog fürchterlich ins alte und etwas heruntergekommene Haus meiner Tante. Sie arbeitet viel und viel Zeit für den Haushalt blieb uns leider beiden nicht, also musste es reichen, dass unsere Putzfrau Melania einmal in der Woche vorbeikam um klar Schiff zu machen. Das war aber nicht das einzige was diesem Haus etwas ungewöhnliches verlieh. An den Wänden hingen seltsame Bilder von Meermenschen und einige interessante Gegenstände von denen ich nicht wusste wofür sie da waren lagen in den Ecken oder in Vitrinen. Tante Celine war eine Sammlerin vom Dienst. Aber ich hatte mich damit abgefunden.

"Nein. Ich werde dir bestimmt nicht meinen alten Opel schenken nur damit du zur Schule fahren kannst. Ist mir egal was deine Freunde sagen. Ich meine, was wenn dir was passiert?" sagte sie besorgt während sie mir aus der Jacke half. Sie war eine schöne Frau mit langen blonden Haaren die sie zu einem Knoten in den Nacken gesteckt hatte. Ihre Schlanke Figur wurde von einem elegantem Kostüm bedeckt. Manchmal war ich neidisch auf meine Tante denn ich sah ihr in nichts ähnlich was seltsam war denn ihre Schwester war meine Mutter gewesen.

"Mir wird schon nichts passieren. Luke und Cleo sind doch dabei." argumentierte ich obwohl ich wusste das ich schon verloren hatte. "Übrigens bin ich gleich mit den beiden verabredet. Wir wollen ins Café. Ich bring nur kurz meine Sachen hoch." sagte ich und zog meine durchweichten Schuhe aus. Ich nahm meine Tasche und flitzte auf Socken die Treppe hoch in mein Zimmer. Dieses war unordentlich wie immer. Überall auf dem Boden lagen Bleistifte, Kreide, Pastellfarben und Zeichenblöcke herum, ganz zu schweigen von "Dem Stuhl" auf dem sich ein Berg halbgetragener Wäsche türmte. Ich warf meine Schultasche in die Ecke und griff nach meinem Portmonee. Schnell zog ich mir frische Socken an und stellte mich dann vor den Spiegel um meine Haare zu kämmen was mal wieder ein Kampf war denn ich hatte lange dunkelbraune Locken. Etwas später warf ich noch einen Prüfenden Blick in den Spiegel. Ich sah nicht toll aus aber so konnte ich raus gehen entschied ich und fuhr mit den Händen durch mein jetzt buschiges Haar. Ein dunkles paar Augen starrte aus dem Spiegel zurück. Nein. Ich sah meiner Tante nicht im geringsten ähnlich.

"Celine darf ich deinen Mantel ausleihen?" brüllte ich die Treppe runter während ich mich auf die Suche nach meinem Schal machte der irgendwo auf meinem Stuhl sein musste. Ein dumpfes "Ja" kam von unten und ich nahm mir Celine's Mantel der sowieso schon in meinem Zimmer war. Wieder unten verabschiedete ich mich von meiner Tante und verließ die kuschelige Wärme des Hauses und Trat in den Kalten Frühlingsnachmittag.

Luke und Cleo waren meine besten Freunde in der Schule und beide waren etwas seltsam. vielleicht verstanden wir uns deshalb so gut. Neben unserem Haus ist ein Feld und danach ein kleines Stück Wald. Ich entschied eine Abkürzung in die Stadt zu nehmen. Kurz bevor der Kiesweg in den Wald überging bog ich nach rechts ab, und lief über ein stück unbebauten Acker. ich schloss den Verschluss meiner Jacke ganz und fröstelte als eine Windböe meine Haare nach hinten wehte. Dann bog ich auch schon auf den Platz auf dem das Café war in dem wir uns treffen wollten.

Ich sah die beiden schon von weitem. Cleo erkannte man sofort an ihren knallroten Haaren und den Sommersprossen. Sie war ein hübsches Mädchen mit einer spitzen Nase, rotbrauner Haut und braunen Augen, was ihr den unliebsamen Namen Feuerteufel einbrachte, mit dem man sie von null auf hundert zur Furie, oder eben zum Teufel verwandeln konnte. Sie bewegte sich meistens schnell, doch trotzdem ließ sie jede ihrer Bewegung kontrolliert aussehen, obwohl ich wusste, dass dies nicht der Fall war. Einmal hatte sie beim Schulsport einen Jungen mit einem Ball von den Socken gehauen, obwohl sie mir nachher erklärte, dass sie ihn nur hatte abwerfen wollte. Sie war ungeheuer stark, und temperamentvoll noch ein Grund der für den Namen Feuerteufel sprach. Luke war im vergleich zu Cleo sehr ruhig und sehr einfallsreich wenn Luke etwas vorschlug war es eine gute Idee, oder ein richtiger Gedanke.

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