Als ich sieben Jahre alt war, war ich das erste mal am Meer. Wir machten Urlaub an der Spanischen Küste. Es war heiß und trocken. Das war kurz bevor meine Eltern gestorben waren. Damals hatte ich mich sofort ins Wasser fallen lassen. Das blöde war nur, dass ich nie gelernt hatte zu schwimmen. Das Strömung zog mich immer weiter auf das Meer hinaus, aber irgendwie schaffte ich es nicht unter zu gehen. Irgendwann kam ein Rettungsboot und hat mich mitgenommen. Auf diesem Rettungsboot war eine Frau die mir seltsam bekannt vorkam. Sie zog mich über die Reling und nahm mich in die Arme. Ich kann mich noch sehr gut an ihre Augen erinnern die mich so fesselten. Grün wie das Wasser wenn es blüht. Die Frau sprach meinen Namen aber mit einem seltsam exotischem Akzent. Es klang wie "Marine" ich verlor mich in ihren Meergrünen Augen und verlor in ihren Armen das Bewusstsein.Als ich wieder aufwachte lag ich, umringt von Sanitätern die um mich herumwuselten. Sie fragten mich nach meinen Eltern Ich gab ihnen die Namen meiner Eltern, Luci und Adam Levèbvre und die Notärzte brachten mich zurück zu ihnen, die schon krank vor Sorge um mich waren. Sie erzählten mir ein wenig später, dass ich einfach plötzlich aus ihren Augen verschwunden war.
Ab da haben es mir meine Eltern verboten noch einmal ans Meer zu fahren. Ich kann mich immer noch daran erinnern, wie das Meer mich hinauszog, und die Strömung es mir unmöglich machte zurück zu schwimmen. Das witzige war,ich hatte keine Angst. Mir gefiel es sogar wie das warme Wasser um meinen Körper wogte und mich an der Oberfläche hielt. Ich habe danach so lange gebettelt, bis meine Eltern es mir erlaubten Schwimmunterricht zu bekommen. Ich liebte es im Wasser zu sein!
Aber ich kann mir nicht vorstellen, eine so unberechenbare Macht zu beherrschen.
„Cleo erwähnte, dass ihre Eltern, die Hohen des Feuers waren. Aber meine Eltern, sind bei einem Schiffsunglück gestorben. Sie leben nicht mehr. Es gab überhaupt keine Überlebenden." Bei den letzten zwei Sätzen zitterte meine Stimme ein wenig, aber ich bekam sie schnell wieder unter Kontrolle. Die Vergangenheit ist Vergangenheit, und diese sollte man möglichst ruhen lassen dachte ich mir im Kopf und wünschte das ich meinen Satz zurücknehmen könnte, denn ich wollte die Antwort nicht hören.
„Nun..." begann Monsun, doch er zögerte "Diejenigen, die du bis jetzt für deine richtigen Eltern gehalten hast, sind in Wirklichkeit so etwas wie Adoptiveltern." erklärte Monsun. ich schluckte. Was für verrückte Neuigkeiten sollte der Tag noch bringen? Ich war auf alles gefasst.
Nur auf das was Monsun jetzt sagte nicht.
"Deinen wahren Eltern sind Atlantis und Ich." Seine Stimme klang kontrolliert doch ich hörte einen Hauch von Zärtlichkeit. In diesem Moment klopfte es und Cleo, Luke und ein älteres Mädchen das Cleo etwas ähnlich sah betraten den Raum.
„Ah! Hestia." begrüste Monsun das ältere Mädchen. „Ich fände es außerordentlich aufmerksam, wenn du Marina den unteren Teil des Gebäudes zeigen würdest. Wenn du fertig bist, sollen Lavinia und Freya ihr den Wasserflügel zeigen." verordnete er und Hestia neigte leicht den kopf um zu zeigen dass sie verstanden hatte. Dann winkte sie mir zu, und ich folgte ihr, verwirrt weil ich so viele Fragen hatte.
„Hallo ich bin Hestia." Sie öffnete die Hand und auch auf ihrer erschien eine Flamme. „Ich bin Halbschwester von Cleo. Feuer." Sie schloss die Hand und die Flamme erlosch. Es schien hier üblich zu sein sich so vorzustellen. „ Hi. Ich bin Marine." stellte ich mich vor. Als Hestia mich immer noch ansah fügte ich hinzu. „ Wasser." Hestia nickte anerkennend und führte mich weiter durch eine Tür die zwischen der roten und der dunkelgrünen Treppe lagen. Hinter ihr lag ein Gang, an dem weitere Türen lagen. Ganz am Ende des Gangs, war eine riesige Eisentür ohne Schloss und ohne Klinke. Hestia berührte einmal kurz das Flache Eisen, und die Tür schwang nach innen auf. Als wir eintraten ging das Licht an, und ich wäre fast umgekippt. Überall standen auf Regalen die verschiedensten Waffen. Ich sah Schwerter in allen möglichen Formen und Größen, Dolche mit Leder umwickeltem griff, Messer mit Zacken, Armbrüste, Säbel, Fangnetze aus Gold, und es gab sogar ein Regal mit Giften.
„Das hier ist die Waffenkammer" erklärte Hestia. Ich ließ die Finger über die Feine Gliederung eines Fangnetzes gleiten. „wozu braucht ihr Waffen?" fragte ich sie „ könnt ihr nicht mit Magie kämpfen?"
Hestia grinste deutete auf die Schwerter. „Wir können mit Magie kämpfen. Aber mit unserer Magie zu kämpfen ist etwa so als würden Ritter aus dem mittelalter mit Soldaten aus der heutigen Zeit kämpfen. Es wäre unehrlich. Natürlich lernen wir mit unserer Magie zu kämpfen, aber jedes Element kann andere Dinge und es kann somit den anderen mit anderen Dingen schwächen. Bei einem unehrlichen Kampf spielt das wahrscheinlich keine Rolle und darum lernen wir es ja, bei einem fairen Kampf oder einem Duell um einen Preis wird aber meistens mit diesen Waffen hier gekämpft. Haben Luke und Cleo dir schon von Breton erzählt?" als ich den Kopf verständnislos schüttelte erzählte sie mir: "das ist ein Spiel das wir in unserer Freizeit spielen um zu trainieren. Jedes der vier Häuser, Feuer, Wasser, Erde und Luft spielt gegeneinander, der der Gewinnt darf als erstes am Abend zum Büffet, der letzte bekommt den Rest. Erde hat die letzten zwölf Monate gewonnen." sagte sie bedauernd.
"Wenn wir mit ungeformter Magie kämpfen," fuhr sie fort, "können wir den anderen mit unserer gesamten Magie schwächen, aber niemand kann sich gegen ungeformte Magie verteidigen. Außerdem ist sie verboten, weil sie unverzeihlich ist. Deswegen benutzen wir alte Waffen." Ich nickte obwohl ich noch nicht ganz verstanden hatte was der unterschied zwischen ungeformter und geformter Magie war. Die Vorstellung von Schwertern und Messern gefiel mir seltsamer Weise aber ich war nicht Stolz bei dem Gedanken andere Leute zu verletzen. „Sollen wir weiter gehen?" fragte Hestia und ohne auf eine Antwort zu warten ging sie aus der Waffenkammer hinaus. Ich folgte ihr und als ich mich nochmals umdrehte hatte die Stahltür sich bereits geschlossen.
Als ich wieder in die große Halle kam sah ich Luke und Cleo grade aus Monsuns Büro rauskommen. Hestia hatte mir noch diverse Unterrichtsräume gezeigt, in denen ich später Unterricht haben würde. Der Stundenplan war in vier Oberkategorien aufgeteilt. Erdkunde, Astrologie, Lehre des Feuers, und Hydrologie. Jede der vier Kategorien beinhaltet je zwei Unterkategorien, die offizielle die alle Schüler besuchen durften, und die interne, die nur das jeweilige Element erlernt. Ich würde am Montag an einer Anatomiestunde, einer elementaren Biologiestunde, Geschichte, und Alchemie teilnehmen. Extra bekam ich Theorie der Magie und praktische Magie in Einzelstunden. Sechs Stunden Unterricht. Eigentlich entspannt dachte ich mir. Anders als zuhause.
Luke und Cleo kamen auf mich zu. „Ich habs geahnt! Also ich wusste nicht, das du das Letzte Reine bist, aber ich wusste, dass du sehr Mächtig sein musst. Und..." Luke unterbrach Cleo. „hohl mal Luft Teufel nicht dass du noch erstickst" er grinste „Willkommen im Club der Verrückten" begrüßte er mich. Ich nickte und umarmte beide. Bei ihnen fühlte ich mich sicher. Sie hatten meine ,Normale' Vergangenheit miterlebt und ich war mir sicher, dass sie mich verstehen würden. Cleo sah mich für einen kurzen Moment verwundert an, dann grinste sie über meine Schulter hinweg.
Ich drehte mich um. Vor mir standen zwei Personen, die so unterschiedlich waren, wie sich zwei Personen überhaupt unterscheiden können. Die eine hatte blonde, die andere dunkelbraune Haare, die erste war groß, die zweite klein, und beide grinsten mich wie verrückt an. „Das sind Freya und Lavinia. Deine Schwestern. Sie werden dir jetzt dein neues zuhause zeigen." erklärte Cleo.
"Warte mal kurz" sagte ich und Luke musste aufgefallen sein das es mir langsam zu viel wurde denn er zog mich noch einmal in seine Arme und ich legte dankbar meinen Kopf auf seine Brust. Ich war echt verdammt klein im Gegensatz zu den beiden. "Hey ihr beiden, könnt ihr vielleicht nochmal kurz Pause machen? Ich schick euch eine Nachricht wenn wir euch brauchen ich glaube Marina hat erstmal eine menge Fragen die beantwortet werden müssen." Ich löste mich von Luke und sah ihn dankbar an. Die beiden, die anscheint meine Schwestern waren nickten verständnisvoll und lächelten weiter. Dann gingen sie in Richtung der dunkelblauen Treppe.
"Lass uns in die Mensa gehen!" schlug Cleo vor, nahm meine Hand und zog mich mit sich.
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Magie der Elemente
FantasyIch bin ein normales Mädchen mit zwei normalen Freunden. Das denke ich jedenfalls. Noch weiß ich nicht, dass ich nicht normal bin. Noch weiß ich nicht, dass ich über Leben und Tod entscheide. Noch weiß ich nicht, dass ich eine sehr große Macht besi...