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April 1997

"Nein, Dad. Du kannst es mir nicht mein Lebenlang verheimlichen. Ich bin doch kein Kind mehr!" schreie ich ihn mit Tränen in den Augen an und sehe, wie sich die seinen ebenfalls mit Tränen füllen. Meine schwarz lackierten Nägel krallen sich in den dunklen Lack des großen Tisches, der in unserem großen Wohn und Esszimmer steht. Dieser ist ziemlich unnötig, da wir eigentlich immer in der großen Halle das von Elfen zubereitete Essen essen. Die Tränen aus meine Augen bahnen sich ihren Weg und platschen auf den Tisch, über den ich mich beuge, so wie auf meine Hände. "Mia, sie ist tot! Ich kann es dir nicht sagen, wenn es jemand falsches erfährt tötet er uns." Tränen laufen nun auch über seine Wangen. Er wischt sie schnell weg, doch es bahnen sich immer noch welche durch seine tiefschwarzen Augen. Das ist das erste mal in meinen sechzehn Jahren, dass ich ihn weinen sehe. "Ich werde siebzehn, mache im nächsten Jahr meine UTZ's, denkst du nicht es ist an der Zeit? Und warum zur Hölle sollte der dunkle Lord dich dafür töten? War sie ein Muggel?" antworte ich ruhiger. Ich schließe für einen kurzen Moment meine Augen und atme durch. Das ist das erste Mal, dass ich ihn anschreie. Seine schwarzen Augen musterten mich, mit einer Miene, die ich nicht deuten kann. Seine Zähne blitzen leicht hervor, da er sich etwas auf seiner Unterlippe herum kaut. Er holt tief Luft und setzt sich auf einen Stuhl, der hinter ihm am Esstisch steht. Langsam lässt er die Luft aus seinen Lungenflügeln. Er beruhigt sich nach einigen Minuten und wischt sich nun die neu entstandenen Tränen aus dem Gesicht. Seine Hände zu Fäuste geballt, spielte er leicht mit seinen Fingern an den Ärmeln seiner schwarzen Robe herum. Er atmet tief durch und steht langsam auf. "Komm mit." sagt er nach einigen Minuten und ich folge ihm durch unser Wohnzimmer, durch die massive, dunkle Eichentür. Durch den dunklen Gemeinschaftsraum. Lediglich das leise vor sich hin prasselnde Feuer im Kamin warf ein dunkles Licht durch den Raum. Es war eine erstickende Stille, nur das knacken im Kamin war zu hören. Wir laufen durch die Kerker und durch die endlos langen Flure von Hogwarts, unserem Zuhause. Wir steigen die große Mamortreppe in der Eingangshalle hinauf und weiter zu dem Treppenlabyrinth. Seitdem ich denken kann leben wir hier. Als Kind habe ich alle sieben Geheimgänge für mich entdeckt, habe einige Generationen von Hogwarts' Schülern kennengelernt. Hogwarts ist mein zu Hause. Und das war es immer schon. Natürlich leben wir in den Ferien auch in der Spinners End Street, im ärmlichen Industrieviertel am Fluss in dem kleinen Örtchen Cokeworth. Aber dies kommt eher selten vor. Grundsätzlich spielt sich unser gesamtes Leben in Hogwarts ab.

Unser Weg endet im Schulleiterturm, beim Wasserspeier angekommen spricht Dad das Passwort ‚Zitronensorbet' und wir stellen uns auf die Treppe, um von ihr zur Tür von Dumbledore's Büro hochgetragen zu werden. Dad klopft kurz an und tritt hinein, wo uns der Schulleiter freudig begrüßt. "Ach hallo Severus, Mia. Womit kann ich euch helfen?" fragt er und lächelt hinter seinem langen Bart hervor, während er das dicke Buch über Horkruxe schließt, welches er gerade gewälzt hatte. "Wir brauchen das Denkarium." antwortet Dad knapp und Dumbledore's kleine Augen weiten sich hinter seiner Halbmondbrille. In seinen Augen blitzte eine kleine Vorahnung hervor. Er nickt blos, nuschelt ein knappes "Ich lasse euch allein." und stand auf, in Richtung der nächsten Tür. Vermutlich sitzen dort seine Privaträume. „Einen Moment Schulleiter. Bevor ich ihr die Erinnerungen zeige, möchte ich, dass wir einen Unbrechbaren Schwur leisten." entgeistert schaue ich ihn an. „Das meinst du doch nicht ernst, Vater." bringe ich empört raus. „Es hat absolute Priorität, dass der dunkle Lord oder sonst niemand davon erfährt. Es geht um eine große Sache, das weißt du selbst. Durch deine Unvorsichtigkeit und dein Mitwirken im Phoenix Orden, sowie beim dunklen Lord, lässt mir keine andere Wahl, Mia. Du hast es dir ausgesucht. Ich hatte andere Pläne für dich. Es geht hier um deine Sicherheit und die Sicherheit des Plans." antwortet Dad mir mit einer Kälte in seiner Stimme, die er mir gegenüber noch nie geäußert hatte. „Wie dem auch sei Severus, ich denke nicht, dass Mia es auf einer Art riskieren würde. Sie hat die emotionale Reife und den Mut uns hier auch zu unterstützen. Du musst ihr vertrauen. Sie könnte der Schlüssel neben Harry sein." mischt sich nun auch Dumbledore ein. „Meine Entscheidung steht fest." murmelt mein Vater und reicht mir die Hand. Der Ärmel meiner Schulrobe rutscht nun leicht hinunter. Das Armband, was mein Vater mir zu meinem fünfzehnten Geburtstag geschenkt hatte, blitzte nun hervor. Dumbledore sowie mein Vater blicken beide darauf. Ich hatte es etwas verändert, jetzt hatte ich dort auch einige Anhänger hinzugefügt. Ein kleines, silbernes Buch mit einem Otter für Hermine, dessen Patronus ein Otter ist. Außerdem zierte das Armband noch eine kleine Silberne Elster, welche für Freds Patronus steht. Eine kleine silberne Katze, die meinen Patronus verkörpert. Er soll aber eher ein Zeichen für meinen Kater darstellen, Salem. Draco, der bis dato nicht in der Lage war einen Patronus herauf zu beschwören hatte bei mir einen besonderen Anhänger, es war das Familienwappen der Malfoys, sowie ein D, welches das Armband ziert. Dennoch erkennt Vater, dass es dieses Armband ist. Es scheint ihn leicht aus dem Konzept zu bringen, doch er fasst sich schnell wieder und schaut mir tief in die Augen. Dumbledore zückt seinen Zauberstab. „Du bist dir sicher, Severus?" Seine Augen wanderten zu meinem Vater, der seine Augen nicht von meinen abwendet. Ich schlucke den Klos in meinem Hals runter und schließe für einen kurzen Moment die Augen. „Absolut." antwortet er mit einem Nicken. Der Griff unserer verschränkten Hände verstärkt sich. Die spitze von Dumbledores Zauberstab liegt auf unseren Händen. „Wirst du, Mia Eileen Snape das Geheimnis über deine Mutter wahren, bis zu dem Zeitpunkt, wo es notwendig wird es zu offenbaren?" sagt mein Vater deutlich, mit einem kühlen Unterton. „Das werde ich." antworte ich fest. Eine dünne, leuchtende Flamme züngelt aus dem Zauberstab hervor und schlingt sich wie ein rot, glühender Draht um unsere Hände. „Und wirst du unser Ziel, Tom Vorlost Riddle auch bekannt als Lord Voldemort, zu stürzen als Priorität sehen und alles in deiner Machtstehende tun, um den Orden des Phönix, insbesondere Harry James Potter zu unterstützen, in zu Fall zu bringen?" „Das werde ich, Vater." Eine zweite Flammzunge schoss aus dem Zauberstab und Verband sich mit der ersten zu einer feinen, glühenden Kette. „Und sollte es sich als notwendig erweisen, wenn Harry James Potter zu scheitern droht-" meine Hand zuckt kurz in Vaters, als er die Worte formt, doch ich ziehe sie nicht zurück. „Wirst du selbst die Prophezeiung erfüllen, die den Dunklen Lord stürzen soll?" einen Augenblick trat eine Stille ein. Dumbledore's blauen Augen weiten sich erschrocken hinter seine Halbmondbrille. Die Prophezeiung bezieht sich auf einen Jungen, der im Juli geboren war, wenn der Monat stirbt. Nur er selbst oder jemand mit dem selben Blut könnte den dunklen Lord töten. Ich nehme an, dass ich dann einen Blutsschwur mit Harry machen werde. „Das werde ich, Vater." Dumbledore's Zauberstaub ruhte noch auf unseren Händen. Das verblüffte Gesicht von Dumbledore erglüht rot im Schein einer dritten Flammenzunge, die aus dem Zauberstab schoss, sich in die anderen flocht und sich dick um die verschränkten Hände wickelte, wie ein Tau wie, eine brennende Schlange. Ich fühle ein kribbeln in meiner Hand, welches sich durch meinen Arm zieht, bis zu meiner Schulter. Von da aus zieht es bis zu meinem Herzen und ich fühle wie es sich von dort aus durch meinen Hals einen Weg in meinen Kopf bahnt.

Die Halbblutprinzessin | Mia SnapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt