Kapitel 2

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PoV: Roman

Laut piepsend riss der Wecker meines kleinen Bruders mich aus meinen Träumen.
»Vlad...Vlad!! Mach deinen Wecker endlich aus!!«
Ein leises Schnarchen ertönte von der anderen Seite des Zimmers.
Übermüdet schlug ich meine Augen auf.
Der kleine Junge lag in seinem Bett, neben ihm der Käfig mit seinem kleinen Hasen.
Auf dem soeben genannten Käfig stand auch der Wecker. Der grüne Wecker, dem ich ihm damals schenkte.
Und auf genanntem erkannte ich die Uhrzeit 05:34 Uhr.
Oh kacke! Ich sprang förmlich aus dem Bett und rannte zu meinem kleinen Bruder.

»Vlad komm!!« Ich tippte ihn ein paar mal an und schon war er wach.

»Komm kleiner. Ab ins Bad.«, mahnte ich und hob ihn von seinem Hochbett.
Kaum, dass er auf dem Boden war, rannte er mit fullspeed in unser Badezimmer.
Ich hörte die Toilettenspülung, also war mir klar, dass er in ca 15 Minuten fertig sein würde.

Ich begann also mich in meinem Zimmer umzuziehen.
Da ich zum schlafen bloß immer Boxer trug, musste ich mir eigentlich nur nh Hose und n Shirt anziehen.

Ich schnappte mir mein Handy und scrollte durch verschiedene soziale Netzwerke.
Danach ging ich auf WhatsApp.

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Flo:
Ey Roman,
was macht man
bei Liebeskummer?

Roman:
Dein Ernst, Flori?

xDD um wen isses
diesesmal?

Flo:
Boa Roman...
Du bist mal
wieder keine
Hilfe. Bis
gleich.

Roman:
Ok, Flori xD

Ich grinste, legte mein Handy zur Seite und schaute zu Vlad, welcher gerade rein gestürmt kam.
»Roman?«
Gähnend nickte ich, um ihm zu zeigen, dass ich zuhörte.

»Wieso müssen wir immer so früh aufstehen?«
Gerade als ich antworten wollte, hörte man Geschrei von unten; m/Meine Mutter.

»Deshalb, Bro.«
Ich bemühte mich, Wörter aus ihrem geschrei zu entnehmen.
Leider aber sie war wieder so auf 180, dass sie nur auf russisch fluchte.
Und genannte Sprache konnte ich nicht gerade gut.

»Sie flucht wegen dem Geld. Es ist schon wieder weg. Und Dimitri war gestern Abend weg. Er ist noch immer sturzbesoffen.«
Max betrat gerade unser Zimmer.
Er hatte irgendwann mal ein eigenes bekommen, da er auch der älteste ist.
Außerdem wurde er, wie ich, in Russland geboren aber lebte dort, bis er 5 war, und ich geboren wurde.
Meine Eltern zogen dann mit Vorschulkind Max und Baby Roman mach Deutschland.
In die wohl kleinste Wohnung der Welt.
Der Platz würde gerade so für eine Person reichen. Und wir leben hier zu Fünft.

»Wieso nennt ihr Papa immer beim Vornamen?«, fragte Vlad, welcher uns mit seinen eisblauen Augen anstarrte.
»Weil er nicht mehr mein Vater ist.«, antwortet Max, mit seinem russischen Akzent.
»Meiner auch nich.«, kommentierte ich.

Nach etwas längerer Zeit des überlegens, begann Vlad wieder zu fragen;
»Aber warum nicht? Er ist doch wohl noch euer Papa! Und meiner auch.«
Max ließ diese Frage unbeantwortet, weshalb ich begann, die Frage möglichst Altersgerecht zu beantworten;
»Weißt du Bro, Dimitri war nicht nett zu Mama. Oder zu Max. Oder zu mir.«
»Und wenn wir nich aufpassen, verprügelt er dich auch bald.«
Genervt sah ich zu Max;
»Musste das jetzt sein?«
Vlad's Augen waren groß geworden.

Er hatte sich immer mehr an seinen Vater gehalten, da er dachte, dieser wäre der einzige der ihn versteht.
Das hatten wir alle.
Bis uns der erste Faustschlag traf.
Bis wir merkten, dass unsere Mutter immer recht hatte, uns aber jetzt nicht mehr helfen konnte.
Viel zu oft hatte sie versucht, uns zu warnen.
A

ber wir waren zu blind, mochten unseren Vater doch viel zu sehr.
Und Besagtes, wurde uns letztendlich zum Verhängnis.

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