Kapitel 4

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Pov: Roman

08: 43 Uhr

Nachdem Frühstück verließ ich mit Vlad unsere Wohnung, aber nicht, ohne ihm Frühstück zu machen. Ich machte ihm ein Nutella Toast ohne Rand und verstaute dies in einer Spongebob Brotdose. Ja dieser kleine Boy war definitiv mein Bruder. Die Dose packte ich in seine Tasche und wir gingen gemeinsam raus.

Ich nahm Vlad an die Hand, und wir beide klettertem den steilen Hügel hinab, um auf die Bahnschienen zu kommen.
Ein Blick auf die dort hängende Uhr verriet mir, dass wir gut 10 Minuten hatten.
Also gingen wir los. Wir liefen auf den Bahnschienen, weil wir uns Bahnfahren einfach nicht leisten konnten, und andere Wege gab es nicht.

Der kleine Junge an meiner Hand hatte schon lang keine Angst mehr. Er war das gewohnt. Selbst die Eisenbahnbrücke lief er entlang, wie ein Held. Ich musste grinsen, wie er da so rum sprang, schon albern. Und gefährlich. Als wir am nächsten Bahnhof waren, hob ich ihn von den Schienen auf den Bahnsteig. Ich selbst musste meine Hände auf die schon heißen Steine pressen, und mich hoch drücken.

Es war Sommer, heiß, keine Frage, aber erträglich. Ich stand nun wieder auf meinen Beinen und nahm wieder die kleine Hand meines Bruders. Der Weg bis zum Kindergarten war nun wirklich nicht mehr weit, und als wir dort ankamen, unterhielt ich mich mit Penelope, einer 17-jährigen Erzieherin. Bzw macht sie dort ihr Praktikum, und meistens machte sie viel mit Vlad, da er wegen seiner russischen Herkunft oft gehänselt wird. Als dort alles geklärt war, setzte ich meinen Weg zur Schule fort. Dass ich mal wieder erst zur Pause kommen würde, ging mir herzlich am Arsch vorbei. Juckt sowieso kein. Auch wenn ich mich mal langsam anstrengen sollte, weil ich die 10 Klasse sonst nich schaffen könnte.

PoV: Julia

Genervt vom Lehrer kratzte ich mich am Kopf. Roman war noch nicht da. Nichts neues eigentlich. Ich drehte meinen Kopf ruckartig zur Tür, als diese geöffnet wurde. Zu meiner Überraschung war das nicht Roman, sondern Cedric, der dem Lehrer schnell ein Stück Papier überreichte und sich dann zu mir bewegte. "Du hast vielleicht schockiert geschaut!", grinste er mich belustigt an. Ich ignorierte ihn jedoch. Er wusste, dass ich gemobbt wurde. Aber er tat nichts dagegen. Wie denn auch? Allein könnte er nichts machen.

"Roman Fink!! Was ist deine heutige Ausrede?!", holte mich der Lehrer zurück in die Wirklichkeit. Roman war also gerade gekommen. "Das übliche!", grinste der Brünette Junge vorne. Er hatte also angeblich schon wieder verschlafen? Seltsam., hörte ich die sarkastische Stimme in meinem Kopf murmeln.

Ich stimmte ihr zu und versucht mal etwas unauffälliger meine Sachen zu sortieren. Es klappte. Roman ging an meinem Tisch vorrüber, ohne einen Laut von sich zu geben. Ohne irgendeinen Spruch zu bringen, nichtmal in Schlag erwischte mich. Er setzte sich einfach ruhig in die hinterste Reihe, und störte nicht weiter. Wow.

Ich liebte Mathe. Nicht, weil ich es besonders gut konnte. Auch nicht, weil der Lehrer nett war, im Gegenteil. Ich liebte Mathe, weil Roman dann nicht neben mir saß. Hylia sei Dank., flüsterte die Stimme wieder. Und schon wieder stimmte ich ihr zu.

Wenn ich nur den Mut hätte. Einmal aufstehen, zu Roman gehen, ihn anschauen, ihn schlagen und ihn dann-
"JULIA!! In meinem Unterricht wird nicht getagträumt!", rief mein Lehrer und mir wurde heiß. Meine Hand, mit der ich die Aufgabe abschrieb, begann zu zittern.

"Was zur Hölle hab ich gerade gedacht?!"

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