5 Bleib bei mir

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Die drei Tage vergehen für Armin viel zu langsam und heute soll es endlich so weit sein und der Freitag ist angetreten, somit wartet er vor der Schule auf den Hitzköpfigen Teenager, welcher langsam aus dem Schulgebäude kommt. Vorsichtig schaut Armin auf und eine starke Brise, weht ihm das blonde längere Haar auf, welches er schluckend und verlegen aus seinem Gesicht pustet und quickt, da nun alles verstrubbelt ist. Eigentlich wollte er für Jean perfekt aussehen, aber irgendwie sieht er nun aus, als hätte er in eine Steckdose gelangt. Lächelnd durch diesen Anblick geht Jean in seiner Lederjacke auf Armin zu und sieht auf ihn herab „Hey... Komm wir gehen zu mir. Ich kenne diesmal den Weg" meint er amüsiert und der blonde Strubbelkopf nickt und folgt ihm. Auf dem gesamten Weg herrscht Stille zwischen ihnen und Armin weiß nicht, ob dies die Ruhe vor dem Sturm ist. Wer weiß. Vielleicht macht Jean Schluss, denn bisher steht ihre Beziehung unter einem großen Fragezeichen, was den kleineren ziemlich verunsichert. Natürlich hat er deshalb auch ziemlichen Liebeskummer, aber er lässt sich selten was anmerken, besonders vor Eren nicht, denn dieser würde nur durchdrehen und überreagieren. Das würde keinem etwas bringen oder helfen. Eren mag Jean sowieso nicht und jetzt, mit dieser Aktion zu Armin hasst er ihn! Obwohl Armin in diesem Punkt den eigentlichen Fehler gemacht hat, gibt Eren Jean die Schuld. Freunde halten eben zueinander und finden nie den besten Freund doof, eher die anderen immer. Mikasa ist da anders, sie deutet Armin auf dessen Fehler hin und hat ihm auch Jean's Gefühle erklärt, was Armin natürlich auch ohne Mikasa's Predigt versteht.

Als sie bei Jean endlich ankommen und dieser aufschließt und seine Jacke ablegt, sowie die Schuhe auszieht, ist Armin es, welcher sich an Jean's Shirt festhält und schluckt „Machst...machst du Schluss?" fragt er einfach geradeheraus, denn länger hält er es wirklich nicht aus. Diese Ungewissheit, was Jean ihm gegenüber sagen wird, diese Angst und tiefen Herzschmerzen. Er will es nun wie Mikasa machen. Einfach alles genau wissen und drüber stehen. Armin wird das zwar nicht ohne tränen hinbekommen, aber er will es wissen, denn er würde es ganz ehrlich verstehen. Was er Jean da angetan hat, war wirklich nicht ok. Er hat ihn über sein eigenes Geschlecht belogen und Jean hat die ganze Zeit einen Jungen anstatt ein Mädchen geküsst. Besonders begeistert hat er damals auch nicht geklungen, aber er meinte er ist schwul irgendwie. Geht das denn? Kann man irgendwie Schwul sein? Armin weiß es, weil er mal in Eren verliebt war und sich auch so schon total weiblich und schwach fühlt, aber woher will Jean es wissen? Seufzend legt er dann aber seine Hand auf Armin seine, die sich wesentlich verzweifelter in dessen Oberteil gekrallt hat und nimmt sie weg „Hör mal Armin..." fängt er an und schon schießen dem blonden die Tränen in die Augen. Das klingt nicht gut. Im Gegenteil. „Ich...können wir hoch in mein Zimmer und es dort bereden?" fragt er mit neutral und ernstem Blick, aber Armin schüttelt den Kopf „Nein! N nein...ich will es wissen... Ich will wissen ob du den Kontakt total zu mir abbrichst und mir verbietest mit dir zu reden... I ich will wissen was Sache ist...Ich warte seit drei Tagen... Jede Nacht hab ich mich in den Schlaf geweint... Seitdem ich dich kenne mach ich das... aus schlechtem Gewissen, Frust und Liebeskummer. Ich liebe dich wirklich! In meinen Augen bist du der perfekte Mann! Du hast mich bei unserer ersten Begegnung so zum Lachen gebracht wie zuvor noch keiner! Ich liebe alles an dir...deinen Hitzkopf, deine doch romantische Ader, dass grob und sanfte in einer Hülle! I ich weiß ich kann es nicht wieder gut machen aber ich wi-„

„Sei still Armin" unterbricht Jean ihn und Armin spürt erneut diesen stechenden Schmerz in seinem Brustkorb, was sich wie ein Messerstich anfühlt. Still schaut er zu Jean auf, welcher die Augen verdreht „Hör bitte mal auf zu weinen und lass mich auch mal zu Wort kommen verflucht! Ich hab dich heute hergeholt um dir zu sagen, dass ich dir Vergebe verdammt nochmal!" meint er ganz plötzlich und blinzelnd starrt Armin ihn an. Wie war das? Er vergibt ihm? Einfach so? „Warum? Ich... hab dich belogen Jean" flüstert der blonde und durch das blinzeln, fließen seine zuvor angestauten Tränen in seinen Augen schließlich über seine sanfte Wangenhaut, welche Jean nun aufhält, indem er Armin's Gesicht in seine großen Hände nimmt. Zärtlich streicht er mit seinen Daumen Armin's Tränen von den Wangen und lächelt sanft „Ja du hast gelogen und mir den Schock meines Lebens verpasst. Weißt du ich hab mich immer für einen Bad Boy gehalten. Mit Lederjacke und Mütze, ganz cool gewinne ich jedes Mädchen für mich, so wie mein Vater, aber ich bin anders als er. Wenn ich ein Mädchen sehe, dann trau ich mich überhaupt nichts und erstarre, dann werden sie meist zickig und gehen einfach. Das bei dir was anders ist, hätte mir auffallen müssen und als wir ein Paar waren, da dachte ich mir so... Wow ich bin zwar nicht wie mein Vater, aber ich hab hier die Liebe meines Lebens neben mir. Sie hat Humor, ist wunderschön, herzlich und weiß wie sie mich um den Verstand bringen kann. Ich bin oft steif geworden, als du dich gebückt hast, deshalb musstest du auch immer die Konsole anstellen, weil ich deinen Arsch anschauen wollte. Haha ja so lieb und nett bin ich wohl doch nicht. Naja, aber was ich sagen will ist, dass ich wirkliche Gefühle für dich habe und anscheinend bin ich nicht schwul, aber in Armin Arlert verliebt" haucht er und schluckt, ehe er Armin's Gesicht loslässt „Ich vergebe dir, weil ich dich Liebe, brauche und dich so schrecklich vermisse, dass diese Sehnsucht mich fast umbringt" haucht er leise und streicht sich durch die Haare. Armin starrt ihn an und kann kaum glauben was er da hört, jedoch macht es ihn so glücklich. Allein das er diese Gefühle in Jean geweckt hat und er ihn große Liebe nannte, lässt sein kleines weiches Herz höher schlagen „Jean..." haucht er und geht nah zu ihm hin, um nun seine Hände auf seinen Brustkorb zu legen „Ich Liebe dich" sagt er leise und sieht mit seinen Ozeanblauen Augen zu Jean hoch, welcher wieder leicht rot wird und die Arme um Armin schlingt „Nun kann ich es endlich auch dir persönlich sagen. Ich Liebe dich auch Armin Arlert. Nur dich" schon küsst er den blonden und beugt sich dazu runter.

Armins Augen weiten sich und er bekommt starkes Herzklopfen und lächelt gegen Jean's raue Lippen, ehe er den Kuss erwidert und seine kleinen und sanften Lippen entgegen drückt. Endlich darf er Jean wieder so nah sein, wie zu Beginn und das beste ist, dass er endlich er sein darf. Ein Junge, der den tollsten Jungen der Schule liebt. Nach einigen Sekunden lösen sie sich „Und dir macht es nichts aus, dass wir vielleicht blöd angestarrt werden?" fragt Armin nach und Jean schüttelt lachend den Kopf „Is mir scheiss egal. Wer starrt bekommt eine auf die Fresse" grinst er und der kleinere lacht sanft „Idiot...". Sie umarmen sich sanft und Armin drückt seinen Kopf an Jean's warme und muskulöse Brust „Bleibst du vielleicht bei mir Armin? Über Nacht? Es ist ja immerhin Freitag, also müssen wir nicht in die Schule. Ich will dich einfach im Arm halten, die ganze Nacht und will dich auch nicht loslassen" haucht er und sieht runter, während er Armin's Rücken streichelt „Ja...ich schreib meiner Mutter und bleibe bei dir... Ich kann es kaum erwarten neben dir einzuschlafen und aufzuwachen" lächelt Armin überglücklich, was Jean natürlich sieht und ihn einfach wie eine Braut hochhebt. Ein quicken entkommt dem blonden und er klammert sich an Jean fest „Huh?"

„Dieses Lächeln von dir hab ich vermisst Armin..."

„Das kannst auch nur du mir schenken Jean" meint er ehrlich und nun bekommt Jean auch dieses Herzflattern, dass Gefühl tausender Insekten in deinem Bauch, welche dich von innen heraus kitzeln. Sofort muss Jean Armin's gesamtes Gesicht abküssen, woraufhin dieser lacht „J jeeeean wa was machst du?" kichert er, da seine rauen Lippen auch ziemlich kratzen und dies kitzelt „Dich abknutschen! Ich hab dich so so so so so vermisst! Mein kleiner blonder Eierkopf!" lacht Jean und Armin schmollt gespielt „N nur weil ich gut Mathe kann" haucht er und kneift die Augen zu, weil Jean nicht aufhört sein Gesicht abzuknutschen, doch dann hört er auf und sieht dem kleineren auf seinem Arm in die Augen „Sag deiner Mutter bescheid, ich mach uns Pizza und wir verkrümeln uns nach oben und zocken" sagt er und zustimmend nickt Armin. Jean setzt ihn ab und geht auch in die Küche, wo er Pizza in den Ofen schiebt und Armin seiner Mutter schreibt, welche zustimmt.

Jetzt scheint alles perfekt zu sein. Die Liebenden Herzen haben wieder zueinander gefunden und können beieinander sein. Nach einer Pause zwischen ihnen konnten sie endlich alles aufklären und Jean findet einen neuen Weg und eine neue Orientierung. Zwar muss er sich noch damit abfinden, dass Armin ein Junge ist, aber er wird es schaffen. Zusammen können sie immerhin alles schaffen oder? Überwindet Liebe nicht eigentlich alles? Jean ist wirklich auch, seitlangem mal wieder glücklich. Seitdem Tot seines Vaters hatte er sich nur verkrochen und sich in seiner alten Schule geprügelt, sogar geraucht. Er hatte Glück, dass er an Armin gekommen ist und dieser ihn mit seiner Liebe abgefangen hat. Er ist ihm dankbar für dieses Gefühl und die Liebe, sowie Streicheleinheiten die er ihm gibt. Sie beide geben sich halt. Leider wissen beide nicht, was sie am nächsten Tag wieder erwartet und daran will Jean auch nicht denken, denn er ist mit anderen Dingen beschäftigt, nämlich mit dem kraulen und beobachten seines Freundes, welcher in seinen Armen, während des Filmes eingeschlafen ist. Sanft schmunzelt Jean bei diesem Anblick und streichelt Armin's Wange und Kopf liebevoll, bevor er flüstert „Schlaf schön mein Schatz... Ich Liebe dich, dass werde ich immer tun, egal wer du bist... und keiner kann etwas dagegen tun". Innerlich wünscht er sich, dass dieser Abend nie vergeht, doch das tut er und somit schläft auch Jean ein und der neue Morgen bricht an.

Neuer Morgen, neues Drama und neue Probleme...


My Secret [Jearmin] PAUSIERTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt