Schließlich musste mich meine Mutter mehr oder weniger doch rausziehen. Ich wusste, ich bin zu alt für sowas, aber am liebsten würde ich mich an meinen Sitz drankleben, um nicht aussteigen zu müssen. Ich wollte einfach nicht. Ich wusste doch, dass es die schlimmsten 3 Jahre meines Lebens werden würden. Und da war ich mir vollkommen sicher.
Währenddessen bemerkte ich, dass ich dem Internat immer näher kam. Es riss mich aus meinen Gedanken.
Meine Mutter zog mich wortwörtlich mit sich her und Laura bemühte sich kräftig, meine Tasche mit sich herzuschleppen. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Das war süß von ihr. :)
Am Internat angekommen, schien das Gebäude gewachsen zu sein. Es war riesengroß und es hatte einen schönen Garten. Dann konnte ich wenigstens jedem sagen, dass das Internat schön aussah. Von der Lage durfte man das nicht meinen. Es lag an einem Stadtrand, was aber aussah wie ein Dorf und es war ganz oben auf einem Hügel. Perfekt, wenn ich da mal hochradeln will. Das könnte ich dann vergessen.
Warte mal - was ist, wenn ich einkaufen gehen muss? Ich habe auf dem Weg kein einziges Geschäft gesehen.
,,Mama? Gibt es hier auch ein Einkaufszentrum oder so?" Ich hoffte so sehr auf ein ja.
,,Ach, bis zum Internat muss man dich hinterherziehen und hier angekommen, denkst du sofort ans Shopping? Nein, sowas gibt es hier nicht. Erst in Reckstadt gibt es die nächsten Einkaufsläden, das ist ein bisschen weiter. Hier gibt es nur ein Aldi."
Toll. Echt toll. Ein Aldi. Was brachte mir ein Aldi?! Ich musste doch ab und zu Einkaufen gehen. Sollte ich dann jedes Mal 10km radeln, um mir ne Jeans zu holen??? Bei Lotta gab es direkt daneben ein Einkaufszentrum. Ein Grund mehr, weshalb es dort besser wäre. Immer musste ich der Pechvogel sein. Immer.,,So Mia, wir müssen uns jetzt verabschieden, einige Eltern sind schon weg."
Sie hatte Recht, überall waren Kinder, die ihre Eltern und Geschwistern umarmten und sich von ihnen verabschiedeten. Gut, dann bin ich jetzt auch dran.
Ich umarmte zuerst meine Mutter und komischerweise tat es mir sehr gut. Ich fühlte mich wohl, sehr wohl sogar. Dann sah ich es. Eine Träne verlief über der Wange meiner Mutter. Wow, das hätte ich nicht gedacht. Dass ich ihr doch wichtig war. Sie weinte, obwohl wir uns schon in 3 Wochen sehen könnten. Das berührte mich und ich musste, auch wenn ich das nie gedacht hätte, mir die Tränen zurückhalten. Dann umarmte ich Laura.
,,Mia? Wann kommst du wieder nach Hause?", fragte sie.
,,Ich werde bald wieder da sein und dich besuchen ja? Werde dich vermissen. Pass gut auf dich auf!"
,,Darf ich dann dein Zimmer haben? Mein Zimmer ist so klein. Ich werde es dir auch wieder geben, sobald du wieder da bist, versprochen!" Jetzt musste ich lachen. Das war meine Laura :D ,,Klar darfst du das. Solange ich weg bin, gehört dir alles was mir gehört ja?" Sie strahlte über das ganze Gesicht und winkte noch einmal, bevor sie sich mit Mama auf den Rückweg machte. Sie schaute alle paar Meter wieder zurück und ich winkte ihr hinterher.
Als ich sie jedoch fast nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich um und rannte zurück. Ich kniete mich hin und sie sprang mir in die Arme.
,,Ich werde dich vermissen!", hörte ich sie murmeln.
Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Ja ich wusste, dass das peinlich war. Immerhin würden wir uns vielleicht schon in 3 Wochen wiedersehen. Ich wusste auch, dass es bescheuert war, deshalb zu weinen. Aber ich wusste selbst nicht genau, weshalb ich das dann dennoch machte. Ich wusste nämlich nicht, ob wir uns in 3 Wochen wieder sehen würden und was bis dahin alles geschehen würde. In dem Moment war es mir egal, was andere von mir dachten und es war mir egal, ob mich die andere komisch anguckten oder nicht. Alles war mir egal. Ich wollte mich von meiner Schwester einfach richtig verabschieden. Was war denn daran so schlimm?
Es tat mir gut. Sehr gut sogar und in diesem Moment war mir wirklich alles egal. Es fühlte sich schön an, Laura in die Arme zu nehmen und ich genoss es einfach.So, zweites Kapitel ist da und diesmal ein bisschen länger.☺
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Morgen kommt das nächste 👍🙈
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Other place, other world
Teen FictionWisst ihr was? :) Immer kommt hier das Gleiche hin. Ein Mädchen namens bla bla, die bei ihrer Famile, bla bla bla..... Schieben wir die altmodische Art doch mal beiseite :) Wenn ihr wissen wollt, worum es in der Geschicht geht, nimmt euch zwei Minu...