♔2

2.2K 136 10
                                    

Jimin

Mit einem leisen Seufzen löste ich meinen Blick von der großen Uhr, die über der grünen Tafel hing.

Ich fühlte mich ein wenig verarscht, was wohl daran lag, dass die Uhr meinens Erachtens immer langsamer die Minuten verstrichen ließ und somit die Stunde immer mehr in die Länge gezogen wurde.

Ich wollte zu Jungkook. Ihn sehen und anfassen und nicht in einem Raum voller Menschen rumsitzen, die sich einen scheiß für einen interessierten.

Mal im Ernst, wer kam überhaupt auf die glorreiche Idee Kurse einzuführen in denen alle Altersklassen sitzen durften? War doch klar, dass 20 jährige sich nicht mit 40 jährigen ausgelassen unterhalten konnten, immerhin habe die vollkommen andere Interessen.

Auf jeden Fall ging es mir so.

Ich saß jeden Tag aufs neue in meinen Kursen und langweilte mich zu Tode. Die alten Menschen blendete ich gekonnt aus und verbrachte meine Zeit eher damit in der Gegend herumzustarren und mir darum Gedanken zu machen, was den mein Bunny so trieb.

Natürlich gab es auch einige Studenten, die im selben Alter waren wie ich, aber mal ehrlich ich langweilte mich lieber als mit denen zu reden.

Das waren nämlich solche Typen, die dachten sie wären ganz cool mit ihren Drogen, Alkohol und den zahlreichen One night stands. Ich fand das eher widerwärtig als 'cool'. Naja sollen sie doch solange sie mich damit in ruhe ließen.

Der einzige Junge, der in diesem Saal meine Aufmerksamkeit erregte, war ein Junge namens Hoseok. Er war immer fröhlich und verstand sich mit jedem hier eigentlich ziemlich gut und das war was ich nicht verstehen konnte. Wie kann ein Mensch in so einer Atmosphäre nur glücklich sein?

Naja kommen wir mal lieber zurück zu der Frage wieso ich mir das alles überhaupt antat und darauf gab es eine sehr simple Antwort.

Jungkook.

Für ihn würde ich nämlich alles tun, wie mich jeden Tag zu Tode zu langweilen. Ich saß somit freiwillig hier und wurde nicht wie er von den Eltern dazu gezwungen mir das hier alles anzutun.

Jedoch hatte ich damals nicht bedacht, als er mich gefragt hatte, ob ich nicht mit ihm zusammen das hier durchziehen wollte, dass wir in völlig verschiedenen Kursen sitzen konnten, dass heißt also das Jungkook und ich uns eigentlich kaum sahen während der Unizeit. Erst wenn unsere Kurse zu enden waren, hatte ich das Glück ihn wieder zu Gesicht zu bekommen und das konnte an manchen Tagen echt lange dauern.

Heute zum Beispiel hatte er das Glück nur zwei Kurse besuchen zu müssen, dass hieß also er hatte schon frei und ich saß weiterhin hier rum und betete dafür, dass der dumme Sekundenzeiger endlich die letzte Minute anschnitt und ich erlöst werden konnte.

Nach weiteren 10 Minuten des Leidens, klingelte es endlich und die ersten Studenten verließen mit eiligen Schritten den Saal. Ich hingegen packte langsam meine Sachen ein, erhob mich von meinem Platz und folgte den anderen aus dem Raum.

In weniger als einer Minute würde ich Jungkook wiedersehen. Allein der Gedanke an ihn bereitete mir schon unfassbares Herzklopfen. Gott was machte der Junge nur mit mir?

Kurz vor der Eingangstür atmete ich nochmal kräftig durch, um mich ein wenig zu beruhigen. Schon erstaunlich wie nervös er mich noch machte, obwohl wir schon einige Zeit lang zusammen waren. Ich war noch genauso verliebt wie vor einem Jahr und konnte nicht leugnen das es mir gefiel.

Ich liebte regelrecht das Gefühl der aufkommenden Schmetterlinge, die wie wild in meinem Bauch herumflogen, wenn ich ihn sah oder anfassen durfte.

Mein Magen drehte sich einmal vor Freude um, als ich die große Tür vor mir aufstieß und Jungkooks leichte Statur schon am Tor erblicken konnte. War er nicht süß? Er wartete auf mich obwohl er viel früher Schluss hatte als ich.

Mit schnellen Schritten bewegte ich mich auf ihn zu und als er mich endlich zu bemerken schien, konnte ich das aufkommende Grinsen nicht mehr unterdrücken.

“Jungkookie~“, säuselnd musterte ich die eher düster wirkende Person vor mir und konnte nur darüber staunen, wie gut er wiedermal aussah.

Er war dunkel gekleidet. Schwarze Jeans mit Schlitzen an den Knien und dazu einen dunklen Pullover. Seine Haare fielen im strähnenweise und zerzaust ins Gesicht, was ihn nur umso attraktiver wirken ließ. Ich leckte mir unbewusst kurz über die Lippen und konnte gar nicht aufhören ihn förmlich mit meinen Blicken auszuziehen.

Bevor er dies hoffentlich bemerkte, schnappte ich mir eins der heißen Getränke in seinen Händen und drückte ihm einem kleinen aber dennoch gefühlvollen Kuss auf die Lippen.

“Und was steht heute noch so an?“

___

Geschrieben von multikookie 💓

нard ʟıмıтѕ | jıĸooĸ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt