7 - Vergangenheit

3.4K 108 15
                                    

„Wieso bist du hier? Wie kam es dazu, dass du hier gelandet bist?" Ja, gute Frage, wie bin ich hier gelandet? Wie hat mein glanzvolles Leben so enden können? Wie hatte ich alles verlieren können, was ich jemals wollte? Seit Wochen frage ich mich das. Seit Wochen spuckt dieser Gedanke in meinem Kopf herum. Wieso habe ich all das getan? Wieso habe ich so gehandelt? Wie konnte ich die Menschen verlieren die ich geliebt habe?

***Flachback***
Zusammen sitze ich mit meinen Freunden in der großen Halle. Vor wenigen Stunden hat hier noch der Krieg getobt. Verletzte liegen überall herum und ab und zu liegt eine Leiche auf dem kalten Boden. Mir läuft es kalt den Rücken runter. Selbst der Bruder meines besten Freundes ist gestorben. Einfach von uns gegangen. Wie konnte das passieren? Ich wollte nur Gutes tun und trotzdem sind durch mich so viele Menschen meinetwegen gestorben. Hätte ich doch bloß schneller eine Lösung gefunden. Weniger Leute wären dabei gestorben, vielleicht hätte ich mehr retten können. Wie konnte ich nur so verblendet sein? Wie konnte ich es nicht kommen sehen? Alles hat heute geendet, doch der Schmerz sitzt tiefer. So viele Menschen die ich geliebt und gemocht habe sind gestorben. Meine Eltern habe ich verloren, meine Freunde, meine Zukunft. Einfach alles war plötzlich weg. Früher war es selbstverständlich für mich alles zu haben. Jetzt habe ich nichts mehr. Jetzt bin ich alleine.

***Flashback ende***

„Wieso lässt du dich zerstören? Wieso kämpfst du nicht gegen den Hass? Wieso willst du sterben, wenn du doch ein Leben hast, dass sich zu leben lohnt." „Mein Leben ist nichts mehr wert. Ich habe nichts mehr. Weder habe ich eine Familie, noch habe ich Freunde, noch habe ich ein Leben." Er sieht mich mit großen Augen an. „Du glaubst du hast alles verloren, aber was ist mit mir? Ich werde immer für dich da sein! Immer! Das verspreche ich dir hoch und heilig." „Aber reicht das?", frage ich sanft. „Ich brauche mehr als einen Freund. Ich brauche jemanden der mich liebt, so wie ich bin. Innerlich kaputt, äußerlich ganz. Jemanden der mich hält, wenn ich meine Maske fallen lasse." „Ich werde immer für dich da sein. Aber erzähl erstmal weiter.", flüstert er und ergreift meine Hand.

***Flashback***

„Wie konntest du?", schreit er mich wütend an. „Wie ich konnte? Ich habe dich nicht betrogen, du hast mich betrogen! Wie konntest du nur? Ich habe dich geliebt!", schreie ich und klatsche ihm eine. „Du bist so eine dreckige Hure!" Erschrocken fliegt meine Hand zu meinem runden Bauch. „Wie kannst du so etwas bloß sagen? Wie kannst du nur? Wir wollten heiraten?! Du bist ein Arschloch!" „Ich wünschte mir, du wärst damals gestorben. Damals im Krieg.", brüllt er. Tränen treten mir in die Augen, doch ich blinzle sie zurück. Er ist keine einzige Träne wert. „Lass sie in Ruhe, sie ist schwanger!", brüllt seine Schwester - meine beste Freundin - wütend. „Ist mir doch scheiß egal! Sie soll das scheiß Kind verlieren!", brüllt er wütend. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht. „Du willst, dass ich unser Kind verliere?", schreie ich wütend. Mein Körper fängt an zu zittern. Jetzt rinnen die Tränen doch über meine Wangen. Langsam trete ich einen Schritt zurück. Ich weiche vor dem Mann zurück, denn ich liebe. Immer weiter. Schritt für Schritt. „Vorsichtig!", brüllt meine beste Freundin, doch es ist zu spät. Das Auto erfasst mich und schleudert mich durch die Luft.

***Flashback ende***

„Wie kann er so etwas tun?", fragt mein bester Freund mich erschrocken und zieht mich in seine Arme. Bei ihm fühle ich mich geborgen. Bei ihm fühle ich mich sicher, doch nie wieder werde ich jemanden so an mich heranlassen, dass man mich verletzten kann. Dafür habe ich zu viele schlimme Dinge erlebt. „Ich habe ihn so sehr geliebt und er hat mir mein Herz gebrochen. Wegen ihm habe ich alles verloren."

***Flashback***

Als ich das nächste Mal aufwache, habe ich starke Schmerzen in meinem ganzen Körper. Mir schießen Tränen in die Augen, als ich mich an das erinnere, was passiert ist. Automatisch wandert meine Hand zu meinem Bauch. Doch mein Bauch fehlt. „WAS IST PASSIERT?", kreische ich sofort. Obwohl ich die Antwort bereits kenne, will ich es aus ihrem Mund hören. Meine beste Freundin sieht mich traurig an. „Es tut mir so leid.", flüstert sie und will meine Hand ergreifen, doch ich entreiße sie ihr. „Mein Baby ist Tod, oder?" Langsam nickt sie. „Es tut mir so leid." „Ich werde ihm niemals verzeihen. Ich habe mein Baby wegen ihm verloren."

Dramione One Shots 💖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt