9 Operation Houdini

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Isaac und Cora aßen noch gemeinsam mit ihren Gastgebern Frühstück und wurden dann vom Sheriff abgeholt, um wie besprochen ein Phantombild zu erstellen.

Derek und Stiles blieben zurück und blickten einander ratlos an:

„Wir sollten auch irgendetwas tun, um in dieser Sache weiterzukommen, wenn unsere Freunde sich schon alle so bemühen, denkst du nicht?" fragte Stiles:

„Was schlägst du vor?" wollte Derek wissen.

Stiles zuckte ratlos mit den Schultern und sie verfielen für einen Moment in Schweigen, ehe Derek meinte:

„Wir könnten versuchen, meine Erinnerungen zu wecken!"

„Und wie?" wollte Stiles wissen: „Ich habe doch bereits mein ganzes Pulver verschossen und dir alles gezeigt, was mir eingefallen ist und..."

Er blickte zu Derek auf, der ihn vielsagend, mit einer hochgezogenen Augenbraue anstarrte:

„Ohh!" machte Stiles: „Das meinst du!"

Er lächelte ein kleines bisschen, obwohl er der Sache noch nicht so ganz traute:

„Ja, das könnten wir tun. Ich meine, das sollten wir definitiv tun. Unbedingt sogar! Und am besten jetzt sofort!" murmelte er:

„Guter Junge!" erwiderte Derek grinsend, griff nach seiner Hand und zog ihn hinter sich her ins Schlafzimmer.

Es war, als hätten sie sich seit Monaten nicht mehr gesehen. Sie fielen übereinander her wie ausgehungerte Tiere und vergaßen für den Moment alles um sich herum, bis es um halb eins an der Tür klingelte:

„Fuck!" rief Derek aus:

„Im wahrsten Sinne des Wortes!" stellte Stiles atemlos lachend fest, wofür er einen tadelnden Blick des Älteren erntete.

Beide sprangen in Windeseile in ihre Hosen und gingen zur Tür:

„Ist das wirklich euer Ernst?" erkundigte sich Scott mit einem strengen Blick, während er eintrat:

„Seht zu, dass ihr unter die Dusche kommt!" und kopfschüttelnd fügte er hinzu: „Und macht bloß sämtliche Fenster auf. Wir erwarten ein paar sehr empfindliche Nasen!"

Weder Stiles noch Derek wagten es, den Alpha anzuschauen und nickten nur schüchtern, wie Kinder, die man ausgeschimpft hatte.

Als die beiden im Bad verschwunden waren, schaltete Scott den Fernseher an, drehte den Ton voll auf und musste ein kleines bisschen Lachen.

„Stiles, was tust du da? Du machst wohl Witze!"

Dereks Augen folgten der Hand auf ihrem Weg über seinen Körper, während das Wasser auf sie beide hernieder prasselte:

„Würde ich in so einer ernsten Angelegenheit scherzen?" fragte Stiles mit einem absolut unverfrorenen Grinsen: „Selbst ich mit meinen minderwertigen menschlichen Ohren kann hören, dass Scott da drüben gerade einen Tinitus riskiert. Warum denkst du, tut er das wohl? Und davon einmal abgesehen: Ich liege zwei zu eins im Rückstand. Und ich kann Schulden nicht ertragen!"

„Dafür kommen wir BEIDE in die Hölle. Ist dir das klar?" murmelte Derek geschlagen:

„Wenigstens sind wir dann zusammen!" erwiderte Stiles schulterzuckend und machte sich ans Werk.

Als die beiden Männer geduscht, rasiert, in frischen Kleidern und überdies hoch zufrieden ins Wohnzimmer zurückkehrten, saßen da bereits Kira, Scotts Mutter und dummerweise auch Peter, der ihnen verschwörerisch zuzwinkerte, was dazu führte, dass augenblicklich jegliche Tollkühnheit, die Stiles bis gerade eben noch empfunden hatte aus ihm verschwand und er am liebsten im Boden versunken wäre.

Out of mindWhere stories live. Discover now