Fynn Dennex

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Wenn ich an Fynn denke, muss ich fast immer lächeln. Ich verachte mich selbst dafür. Für dieses Gefühl, was mich durchströmt, wenn ich an Fynn denke.

Jeder Gedanke an seine Stimme, sein Lächeln und an unsere gemeinsamen Erlebnisse lässt mich Liebe empfinden.

Aber das ist nicht okay.
Denn Fynn ist der Freund von Cathy.

Ich kann mir vorstellen, was ihr denkt, wenn ihr diese Worte lest. Ich kann mir ausmalen, wie ihr nun über mich urteilt. Aber wisst ihr was? Egal, wie sehr ich mich dafür verabscheut, ihr könnt mich niemals so sehr dafür verachten wie ich es selbst tue.

Fynn ist schon lange der Freund von Cathy. Cathy war meine engste Vertraute und ich wollte, dass sie glücklich ist. So stellte ich ihr Fynn vor. Ich verkuppelte die beiden und ich bin bis heute glücklich darüber, es getan zu haben. Denn Fynn kümmert sich rührend um Cathy. So wie sie es verdient hat. Er liebt sie bedingungslos. Das kann jeder bestätigen, der die Beiden zusammen sieht.

Wir unternahmen viel zu dritt. Manchmal kam auch ein damaliger Freund von uns mit. Und ich weiß, es ist verrückt, aber je deutlicher ich spürte, wie groß Fynns Liebe zu Cathy ist, desto stärker schloss ich ihn in mein Herz.
Ich wollte jedoch nie an ihrer Stelle sein. Ich war sehr glücklich, mit ihm befreundet zu sein, auch wenn ich fühlte, dass meine Gefühle für diesen Jungen über Freundschaft hinausgingen.
Ich hatte riesige Angst, mich in ihn zu verlieben. Fynn schrieb mir immer öfter, er suchte den Kontakt zu mir, dabei war er immer etwas verschlossener gewesen.
Ich weiß, dass er nicht in mich verliebt war, aber ich glaube, er interessierte sich dennoch für mich, auch wenn ich nicht wusste, auf welche Art und wieso.
Aber er tat es.
Als Cathys und meine Freundschaft zerbrach, entfernte ich mich auch von Fynn. Obwohl er gar nichts dafür konnte.

Noch heute fühle ich mich oft als würde ich an einem Ufer stehen und vor mich ins tiefe Wasser schauen, indem Fynn gerade ertrinkt. Seine Augen sind geöffnet, er ist direkt vor mir, rudert mit den Händen und versucht, nach oben zu kommen. Doch irgendwas zieht ihn nach unten und er stirbt lautlos.

Ich weiß nicht, wieso ich diese Vorstellung habe, wie er vor mir ertrinkt. Ich vermute, mein Unterbewusstsein will mir damit zeigen, wie hilflos Fynn in dieser Situation war. Denn ich ignorierte ihn von heute auf morgen komplett, ohne ihm auch nur ein Wort zu sagen. Ich sagte ihm nichts und verschwand schweigend aus seinem Leben.

In meinen Gedanken nur duWo Geschichten leben. Entdecke jetzt