<<I feel Love>>

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Verschiedene Orte, März / April 1998

Wir reisen per Flugzeug und Bus von einem Konzert zum nächsten. Von Luxemburg geht es weiter nach Erfurt, Leipzig, Cottbus, Köln, Magdeburg, Rohstock und Böblingen. Ebenfalls haben die Kellys einen Auftritt in Dänemark und spielen anschliessend auch noch in Athen im <<Peace and Friendship Stadium>>. In der Zwischenzeit sind wir in Irland in eine Villa gezogen, welche nun wieder der Hauptwohnsitz der Kellys ist. Sie hatten hier bereits vor zwei Jahren gewohnt und es in der Zwischenzeit vermietet. Nun wohnen sie wieder hier - mit Kira und mir.

Schon haben wir Mitte April. Wie die Zeit vergeht. Mittlerweile kenne ich einige Songtexte, oder Refrains. Kira und ich haben bei den Soundchecks wohl am meisten Spass. Wir singen und tanzen zu den Songs. Oft müssen Paddy und Angelo - die ja meist vorne stehen - grinsen. Ich singe eigentlich immer Paddy's Part und Kira singt Angelo's Part. Mike sehen wir nun auch wieder öfter. Oft schauen wir uns zu dritt die Konzerte aus dem VIP-Bereich an.

Danach geht es weiter über Finnland nach Estland, Lettland und Litauen. Kira und ich versuchen jeweils kurze Ausflüge zu machen, damit wir wenigstens ein bisschen etwas von den Ländern sehen. Die Kellys haben mit ihren Konzerten und dem neuen Album viel zu tun. Nach dem Konzert in Vilnius reisen wir nach Spanien. Dort wird es in drei Tagen ein Konzert in Barcelona und einen Tag später in Madrid geben. Da die Kellys in Spanien gelebt haben, kenne sie dort viele Orte und auch Leute die sie besuchen wollen. Da wir vor den beiden Konzerten knapp drei Tage frei haben, machen Kira und ich die Innenstadt von Barcelona unsicher und gehen dem normalen Touristen-Leben nach. Da Angelo und Kira sich schon seit Irland jeweils ein Zimmer teilen, bin ich wieder alleine in meinen Hotelzimmern. Wenn wir im Bus schlafen, fühle ich mich weniger alleine. Hotels mag ich nicht so sehr, daher schlafe ich manchmal auch bei den anderen im Zimmer. Maite, Barby und ich veranstalten des öfteren Pijamapartys, mit Paddy schreibe ich an einigen Songs - oder ich höre einfach nur zu - und da es dann oft spät wird, übernachte ich auch manchmal bei ihm im Zimmer. Bei Jimmy übernachte ich nie, da ich noch immer Paddy's Worte im Hinterkopf habe. Ich möchte keine falschen Hoffnungen wecken oder unsere Freundschaft gefährden. Abhängen tue ich aber nach wie vor sehr gerne mit ihm. Wir lachen viel und denken uns Geschichten aus, wie Jimmys Leben wohl ohne den Erfolg der Kelly Family ausgesehen hätten. Wenn wir zwischen den Auftritten für ein paar Tage zurück in Irland sind, zeigen mir die Kellys die schönsten Orte und wir machen Ausflüge um die Natur zu geniessen. Diese Insel ist so unglaublich schön.

Portugal, April 1998

Unser nächstes Ziel heisst Portugal. Zuerst nach Porto und anschliessend nach Lissabon. Nach dem Konzert in Lissabon, entscheiden die Kellys noch eine Woche in Lissabon zu bleiben und an ihrem Album zu arbeiten. Zusätzlich wird es noch eine kurze Berichterstattung aus dem Hotel für Bravo TV geben. Das wird bestimmt witzig. Am ersten Tag erkunden Kira, Sean und ich Lissabon. Sean mitzunehmen, hat sich so eingespielt. Kathy ist froh, wenn wir ihn jeweils ein paar Stunden mitnehmen und er auch etwas von der Welt sehen kann. „Hey schau mal da im Schaufenster" ruft Kira ganz aufgeregt. Im Schaufenster hängt ein grosses Kelly-Plakat - Werbung für das vergangene Konzert. Ebenfalls liegen T-Shirts mit dem Kelly-Logo im Schaufenster. „Komm wir kaufen Sean ein Kelly-Shirt. Das wär doch mega süss." „Oh man Kira, du wieder. Sean möchtest du ein Kelly-T-Shirt haben?" frage ich und hoffe dass er nein sagt. „Ja, will ich haben!" ruft er laut und ich füge mich. Wir kaufen ihm ein Shirts und ziehen es ihm an. Ich muss zugeben, es sieht wirklich süss aus. Zum Glück kennt uns hier niemand, denke ich als wir ein paar junge Mädchen in Kelly-Shirts sehen. Die meisten Kelly-Fans sind ganz anständige und nette Leute. Es gibt aber immer ein paar schwarze Schafe und natürlich auch solche, die einen gar nicht mögen. Auch das gehört dazu. Die Beziehung zwischen Kira und Angelo kam bis jetzt zum Glück noch nicht an die Öffentlichkeit. Die Presse würde sich darauf stürzen und Kira könnte dann wohl nicht mehr so unerkannt durch die Strassen laufen.

Als wir Abends wieder im Hotel ankommen sind wir richtig müde. Das Hotel ist wieder ausserhalb der Stadt. Wir finden die Kellys im improvisierten Proberaum - in einem grossen Dachzimmer des Hotels. „Mama!" ruft Sean und stürzt Kathy in die Arme. „Schau mal, hab ich von Kira und Sam." Er zeigt ganz stolz auf sein Kelly-Shirt. „Hey setzt euch hin, wir haben einen neuen Song eingeübt" sagt Johnny und zeigt auf eine kleine Couch. Wir setzen uns. Jetzt bin ich echt gespannt. Paddy scheint etwas nervös zu werden und weicht meinem Blick aus. Die Band beginnt zu spielen und Paddy singt...

„Hey little pigeon where are you coming from,

you flew across the sky and now you're in my hometown.

Hey little pigeon here's where you're flying to,

take this letter to her house,

by the riverside, riverside.

I feel love when I look,

I can't wait I'm really shooked

I feel love when I look into your eyes

You searched for my treasure,

over the atlantic sky did she get my

message right did she laugh or cry.

Hey little pigeon oh if you only knew,

the things I'd do to fly with you,

to hear her reply, her reply.

I feel love when I look,

I can't wait I'm really shooked

feel love when I look into your eyes

When I look into your eyes

When I look it feels so nice

When I look into your eyes"

Während des ganzen Song's hat mich Paddy kein einziges Mal angesehen. Er nennt mich nach unserer ersten <<gemeinsamen>> Nacht <Little Pigeon> und nun singt er einen Song darüber, in welchem es um Liebe geht. Mein Herz schlägt sehr schnell. Kira klatscht in die Hände als der letzte Ton gespielt ist und ich mache es ihr nach. „Der Song gefällt mir" höre ich Kira sagen. Sie steht auf, geht zu Angelo und gibt ihm einen Kuss. „Wer hat den geschrieben?" fragt sie. Ich schaue Paddy an, der endlich auch zu mir schaut. Ich lächle und nicke ihm zu. Er lächelt zurück. Ich glaube ihm fällt gerade ein Stein vom Herzen, denn er sieht nicht mehr ganz so angespannt aus wie am Anfang. „Paddy, der schreibt doch immer die Liebeslieder. Woher der immer die Ideen nimmt, ist mir ein Rätsel." Joey rollt mit den Augen und verräumt ein paar Instrumente. „Sam, eine Runde joggen?" fragt er mich dann. „Nein, heute lieber nicht" antworte ich und stehe auf. Die anderen beginnen ebenfalls aufzuräumen. Kira steht plötzlich ganz nah neben mir und flüstert mir ins Ohr. „Also noch deutlicher gehts ja nicht. Wie hast du mir damals gesagt? Schnapp ihn dir!" Dann dreht sie sich um und läuft aus dem Raum. Paddy zupft noch an seiner Gitarre herum - wir sind alleine. „Ist das der Song an dem du seit Irland gearbeitet hast?" frage ich, weil mir nichts besseres einfällt. Er hebt seinen Kopf und merkt, dass wir alleine sind. „Jap" ist alles was er sagt und zupft weiter an den Saiten herum. „Na dann..." sage ich und gehe aus dem Raum. Als ich in meinem Zimmer bin, kommen mir die Tränen und ich weiss nicht einmal genau warum. Irgendwie bin ich gerührt, obwohl ich nicht einmal weiss, ob der Song für mich war. Und wenn er für mich war, warum sagt er dann nichts?

Als ich mich beruhigt habe nehme ich mir mein Buch zur Hand und lese es nun endlich fertig. Natürlich hatte die Geschichte ein Happy End - was denn sonst. Ich entscheide mich, doch noch eine Runde laufen zu gehen und ziehe mich um. Draussen an der frischen Luft zu sein tut richtig gut. Ich jogge gemütlich ein paar Runden und mache noch ein paar Kraft- und Dehnübungen, die mir Joey gezeigt hat. Bauch-Beine-Po eben, Problemzone jeder Frau - auch wenn es gar keine ist. „Hey" höre ich eine Stimme hinter mir. Da ich weiss wer da steht, drehe ich mich nicht um. „Hey" sage ich und mache mit meinen Übungen weiter. „Können wir reden?" Ich drehe mich noch immer nicht zu ihm um. „Sprich" sage ich und warte ab. „Weisst du noch im Whirlpool, als ich dir gesagt habe, dass wir dich auch gerne haben? Dass ich dich gerne habe?" „Ja" sage ich. „Ich mag dich mehr als nur ein bisschen. Ich..." Jetzt drehe ich mich doch um und schaue ihm in die Augen. „Ehm, naja also ich..." stottert er vor sich hin. „Ich dich auch" sage ich und lächle. Ich hoffe ich mache mich hier nicht gerade lächerlich und er meint etwas ganz anderes. Er kommt auf mich zu, nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst mich auf den Mund. Unsere Lippen verschmelzen und ich habe das Gefühl, dass ich schwebe.

✔️ Meine Zeit mit der Kelly Family - FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt