Jeder hat einen Traum, egal wie unwahrscheinlich es ist, dass er in Erfüllung geht. Wenn man jung ist, wird einem gesagt, man solle seinen Traum folgen, aber schlussendlich geht man doch einen anderen Weg. Und in Wien gibt es viele Menschen, deren Traum nie wahr geworden ist.
Elli, 16 Jahre, ist eine von diesen vielen Leuten. Sie wollte schon immer etwas Größeres erreichen, etwas werden was keiner zuvor je gedacht hätte. Die tiefen Weiten des Universums waren ihr Ziel, etwas was für viele nur ein paar Erzählungen waren, war für sie ein Schatz. Etwas was man nicht nur erzählt bekommen, sondern auch selbst erleben sollte. Aber das war nur ein Wunschdenken.
Warum sollte ausgerechnet sie, diejenige die nie Erfolg in ihrem Leben hatte, zu so etwas Großem in der Lage sein.
Eines nachts sah sie in den Himmel und betrachtete den gigantischen Vollmond, der mit jedem Krater ein weiteres Wunder hervorbrachte. Jedes Mal, wenn sie einen guten Ausblick, von ihrem kleinen Zimmer im 21. Bezirk, auf ihn hatte, musste sie daran denken, wie wiederholend jeder Tag im Leben war.
Zwar ging es voran, besonders für eine Schülerin die bald einen bedeutenden Schritt in ihrem Leben machen würde, aber es war auch eine Qual, so vieles von den Geschehnissen auf der Welt und im Universum zu verpassen. Vielleicht würde in dem Moment, in dem sie den Mond anstarrte, sich gerade irgendwo ein Stern aufblähen und mehrere Planeten in sich verschlingen. Kein sehr schöner Gedanke, wenn man bedenkt, dass dies eines Tages auch das Schicksal der Erde sein wird. Aber genau solche Sachen wollte Elli erforschen.
Es half alles nichts, ihre Wünsche würde nie in Erfüllung gehen. Sie würde nie durchs All und nie die dort bestehenden Planeten erforschen können. Also legte sie sich in ihr warmes kuscheliges Bett und machte die Augen zu.
Sie träumte vom Weltall und dessen Schätze. Elli flog mit einem kleinen Spaceshuttle vorbei an Mars, besuchte den Jupitermond ‚Europa' und ging mit einem extra starken, strahlen-abweisenden Raumanzug dessen eisige Felder entlang. Sie konnte über sich den großen ‚roten Fleck' des Jupiters sehen, der sie wie ein Zyklopenauge anstarrte. Und doch hatte sie keine Angst. Sie spürte eine leichte Gänsehaut die nicht daherkam, weil ihr kalt war, was durch den Anzug kaum möglich war, nein. Sie konnte die Aufregung, die durch ihren ganzen Körper floss, auf jeder einzelnen Stelle spüren.
Am nächsten Morgen wurde sie durch ihren Wecker wach, welchen sie auf 6:30 Uhr gestellt hatte. Durch ihre Rouleaus, die kleine Löcher zum Luft-durchziehen hatte, konnte sie die schon aufgehende Sonne sehen, die hinter dem Wieser Wie liegenden Gebäude langsam ihre Morgenröte zeigte. Etwas wunderschönes, was einfach nur brennendes Gas war.
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Elli im All
Science FictionEs war eine Nacht wie jede andere auch. Der große, hell leuchtende Mond war zwischen einigen Wolken zu sehen, doch die Sterne schienen sich hinter der großen Wiener Lichterkuppel zu verstecken. Nur die Venus war neben den kleinen Felsbrocken am Himm...