Kapitel 3

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Ben hatte Recht, Elli dachte weit über mehr nach, als nur über die Zukunft. All diese Wünsche, diese Träume die sie hatte, wollte sie nicht nur aufbauend erringen, sie wollte sie jetzt.

Als die Schulstunde zu Ende war, drehte sich Ben zu Elli um, um sie weiter auszufragen. Sie hatte schon eine Ahnung, was auf sie zukommen würde und steckte sich ihre Kopfhörer in die Ohren. Während Ben versuchte, Elli auf ihn aufmerksam zu machen, las diese sich in aller Ruhe die neusten Nachrichten im Internet durch.

Da die Sonne schon langsam hinter dem gegenüber liegenden Gebäude hervor kam und diese mitten auf Ellis Bildschirm leuchtete, musste sie die Vorhänge, welche aus schrecklichen gelben Stoff waren, zuziehen. Dabei verschüttete sie ihre, noch offenstehende, Wasserflasche auf ihren Laptop. "SCHEISSE!!", rief sie, sodass alle Elli hören konnten. Sie sprang auf, nahm ihren PC in die Hand und rannte schnell auf die Toilette um den Schaden mit Papierhandtüchern so klein wie möglich zu halten.

Mit einem riesigen Knödel an weißem Papier, saugte sie das, auf der ganzen Tastatur verteilten, Wasser auf. Es sah aus, als würde sie versuchen dem PC eine Herzmassage zu geben.

"Komm schon! Stirb mir ja nicht weg! Ich brauche dich noch!!", sagte sie mit hektischer Stimme. Ellis Laptop war ihr heilig. Wenn sie ihn nicht hatte, dann war das so etwas wie die Hölle auf Erden. Ohne ihn konnte sie einfach nicht.

Der Bildschirm war schwarz. Keine Reaktion. Einmal den Ein- und Ausschaltknopf gedrückt und es war ein verzerrtes Bild zu sehen. Sie klappte den Laptop zu, setzte sich gegenüber von ihm an die Wand und sah ihn mit einem verzweifelten Blick an. Der Geruch von zu starkem Raumspray, vermischt mit dem der Schüler - Ausscheidungen, machten diese Szene noch trauriger. Was sollte sie jetzt machen? Sie brauchte ihn doch auch für die Schule und ihre Eltern würden ihr niemals einen neuen kaufen.

Völlig in Gedanken versunken hörte sie im Hintergrund eine Klospülung, welche sie erst wahrnahm, als ein Mädchen aus der Kabine trat. Sie hatte schulter-langes, braunes Haar und einen ziemlich lässigen Kleidungsstiel. Elli kannte sie nicht einmal vom Sehen und beobachtet sie als sie an ihr vorbei ging und sich die Hände im Waschbecken wusch.

Als das Mädchen fertig war, stellte sie sich mit beiden Armen in die Hüften gestützt vor Elli und sah sie erwartungsvoll an. Nach einiger Zeit begann sie zu reden: "Ich dachte schon, das jemand wegsterben würde, als du so geschrien hast, dabei war es nur dein Laptop..."

Elli im AllWo Geschichten leben. Entdecke jetzt