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Hinter ihr verschwanden die Lichter des Dorfes. Der Wald nahm sie immer mehr in Besitz. Doch anstatt Angst oder dergleichen zu fühlen, wie es ihr immer ihre Freundinnen erzählten-wenn sie alleine in den Wald mussten, sei es um Beeren zu sammeln oder wegen Mutproben, die sie oft untereinander schlossen- fühlte sie ein aufregendes Kribbeln im Magen. Ein zu gleich angenehmes aber auch unangenehmes Gefühl, wie sie empfand. Je weiter sie in den Schatten der hohen Bäume verschwand, desto schlimmer wurde auch die Übelkeit-das unangenehme der Aufregung.
Sie hörte schon viele Geschichten über diesen Wald und seine Monster. Kreaturen, die sich in der Dunkelheit zeigen. Ihre roten Augen beobachten dich, ihr Fell soll dunkler als die dunkelste Nacht sein. Zähne, die deine Knochen zersplittern, Krallen, die deine Haut aufscheiden wie Papier.
Riesige Wölfe, die noch drei Tage nach der Nacht des vollendeten Mondes Opfer verlangen.
Tiere mit Hörnern auf dem Kopf, vom Teufel selbst geschaffen. Sie fressen dir zuerst die Augäpfel aus dem Schädel, bevor sie dir die Haut vom Fleisch ziehen.
Viele Gruselgeschichten, die sie als Kind davon abgehalten haben alleine in den Wald zu gehen, oder nach einbruch der Dunkelheit noch Draußen herumzulungern.
Aber sie ist kein Kind mehr.
Sie ist eine junge Frau.
Eine, die von mehr Träumt, als auf ewig in diesem Dorf, umgeben von dichten, unbezwingbaren Wäldern zu leben.Aber jetzt, in diesem Moment, träumt sie nur von jemanden. Jemanden besonderen, der sich entschieden hat, sie zu verlassen um in einem sinnlosen Krieg zu kämpfen. Einen Krieg, von dem er nicht zurückkommen könnte.
Und das bereitet ihr Sorge. Mehr Sorge als sie sich am Anfang ihrer "Beziehung " eingestehen wollte. Schließlich war sie jemand anderen versprochen.Aber das hinderte sie nicht daran, sich vollkommen und unsterblich in ihn zu verlieben.
>>Hallo.<< Sie grüßt das Pferd, wie einen alten Freund, den sie seit langer Zeit wieder sieht. Dabei kennt sie es gar nicht.
Es wird wohl einem, der sich in der Kneipe betrinkenden Männer gehören.Ein bereits heruntergekommenes Häuschen, das von Georg Kepner, einem aus dem Dorf, entdeckt wurde. Er war jagen, erzählte er immer so stolz, wenn er mal wieder zu tief ins Glas gesehen hatte.
Einen Wolf, der unserem Dorf viel Leid zufügte, indem er die Hühner und unser Wild fraß, die Ernte zerstörte oder auch Menschen tötete, die sich Nachts noch herumtrieben.
Und während er Nachts, wahrscheinlich betrunken, durch den Wald schlenderte, entdeckte er die Hütte.Es sprach sich schnell rum und genauso schnell hat er einmal dort gefegt und es zu einer Kneipe umfunktioniert. Ohne zu wissen woher die Hütte kommt und wem sie vorher gehört hat.
Das alte Bett hat er rauswerfen lassen. Tische und Stühle hat er stehen lassen.
Das es vorher als geheimes Versteck diente, wusste niemand. Es hatte ja auch niemand nachgefragt.
>>Hey kleine, was wird das? << Sie erkannte die Stimme sofort. Es war ein Freund ihres Vaters und sie war noch nie glücklicher über die Dunkelheit, die sie umgab. Weshalb sie aber auch schnell handeln musste. Denn selbst die Augen dieses Betrunkenen würden sich an die Dunkelheit gewöhnen und schnell das unverwechselbare, blonde Haar erkennen, dass an seidiges Gold erinnert.
Deshalb stieg sie ohne große umschweifen auf das Ross, schnalzt mit der Zunge, damit es endlich los galoppiert.
Hinter ihr hört sie noch die Rufe der Männer, die jetzt aus der Kneipe herausgeeilt kommen, was sie laut zum auflachen bringt.Der kühle Wind peitscht ihr ins Gesicht, fegt ihre Haare umher, lässt ein Gefühl der Freiheit in ihr aufkeimen.
Die Äste knacksen unter den Hufen des Pferdes und sie erinnert sich noch genau an die spöttischen Wörter, die sie alle für sie übrig hatten, als sie auch reiten lernen wollte.
Aber mehr als ein "Mädchen können sowas nicht" bekam sie nie zu hören. Sogar ihre Mutter, die sie meistens doch bei ihren Wahnsinnigen Ideen unterstütze, hatte nicht mehr als ein 'so geht doch bloß dein Kleid kaputt' übrig.
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Short StoryJeder Geschichte, egal wie Banal und unwichtig sie scheint, hat es verdient gelesen zu werden. ----- Jedes neue Kapitel umfasst eine neue Geschichte. Das heißt: Neue Charaktere, neue Handlung, neues Genre