A Way for Us

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Das ist ein kleines Zusatzkapitel zu meinem Buch "A Way for Us" 

Abgeneigt und doch fasziniert betrachte ich die gerösteten Spieße, an denen Insekten durchlöchert und  frittiert wurden. Ich stehe neben dem Essenstand, warte auf Noah, der irgendwie verschwunden ist, dabei habe ich diesen alten Mann mit seinem Wagen entdeckt. 

Ein junges Pärchen, ungefähr in meinem Alter, kaufen sich zwei Spieße von dem Thailänder, bekommen eine Soße dazu und stellen sich neben mich in die Ecke. Sie reden miteinander, jedoch verstehe ich sie nicht, da sie vermutlich polnisch, russisch oder dergleichen sprechen. 

Auf jeden Fall sieht die Frau alles andere als angetan von ihrem Essen aus, während der Mann mit dem Vollbart nur die Augen verdreht, seinen Spieß in die kleine Schale mit der soße tunkt und dass ein Insekt vom Holz zieht, wie ich es immer mit schokolade überzogenen Erdbeeren mache. 

Die Fühler des toten Insektes verschwinden in seinem Mund, es knirscht und ich muss mich wegdrehen um nicht zu brechen. Seiner Freundin ergeht es genauso, denn auch sie dreht sich weg und die fremden Worte aus ihrem Mund hören sich wie Schimpfwörter an. 

>> Oh Gott. << Mit der Hand vor den Mund drehe ich mich zurück zu den beiden, überprüfe ob der Mann noch am Leben ist. Tatsächlich grinst er sogar breit, als er bemerkt wie ich reagiere. 

Er zwinkert mir zu, tunkt das zweite von insgesamt drei der Tiere in die rötliche Soße und stopft sich erneut ein ganzes Ding in den Mund. Die Freundin gibt hohe, unsichere Töne von sich, nachdem ihr Freund sie anscheinend dazu anstachelt, ebenfalls zu probieren. 

Unsicher springt sie von einem Fuß auf den anderen, redet zu ihm, der darauf antwortet. Sie hat sich ihr dunkles Haar in einen hohen Zopf gebunden, genauso wie ich, trotzdem sind viele Strähnen durchgeschwitzt. Vermutlich sehe ich genauso aus. 

Aber Noah und ich laufen bereits seit einigen Stunden durch die Gassen Bangkoks, die mit Essenständen überfüllt sind und dementsprechend auch eine unliebsame Hitze und Schwüle hier herrscht. 

>> Da bist du ja. << Ertönt es neben mir, doch ich kann den Blick nicht von der Frau nehmen, die mit sich ringt, letztendlich aber doch einen kleinen Bissen vom Körper des Insektes macht. Sie kaut einige Sekunden darauf rum, das Gesicht angewidert verzogen, bevor sie sich umdreht und alles ausspukt. Aus ihrem Rucksack sucht sie eine Wasserflasche und leert das halbe Ding in wenigen Sekunden. 

>> Erzähl mir nicht das du jetzt exotische Insekten probieren willst. << Bei Noahs Angebot schenke ich ihm doch meine Aufmerksamkeit, gucke ihn ungläubig an. 

>> Ganz bestimmt nicht. << Erwidere ich, schüttel mich bei dem Gedanken. Ich kann quasi fühlen, wie sich die Familienangehörigen der Insekten auf meiner Haut Bewegen, aus Rache, weil ich ihren Onkel gegessen habe. 

>> Es wird schon spät, wollen wir zurück laufen? << Auf seine Frage hin nicke ich, denn eigentlich möchte ich nur noch raus aus diesen überfüllten Gassen. Auch wenn es hier sehr viel Interessante und leckere Angebote gibt, fühle ich mich wie in einem 5m² Zimmer mit dreißig Leuten und voll aufgedrehter Heizung. 

Noah und ich sind bereits drei Wochen in Thailand  unterwegs. Seit gestern sind wir in Bangkok, die Tage davor haben wir uns von Chiang Mai, Phuket und Surat Thani verzaubern lassen. Es ist unbeschreiblich in diesem Land. Die Menschen und die Kultur sind unbeschreiblich. 

Manchmal, wenn wir Abends in unseren Betten liegen frage ich mich, wie realistisch es eigentlich ist, dass ausgerechnet ich mit meinem Freund eine Backpacker Tour unternehme. Ich, die, als sie in Phoenix ankam, nur zurück zu ihrer Familie wollte. Und jetzt habe ich seit über 1 1/2 Monaten kein einziges Wort mit meinen Eltern geredet. Nur meine kleine Schwester und ich halten den Kontakt, doch meine Eltern, vor allem meine Mutter, scheint noch immer Wütend auf mich zu sein. 

Ich akzeptiere das, denn mein Leben könnte im Moment nicht schöner sein, als jetzt gerade, auch wenn ich sie oft vermisse. 

>> Bitte schließe die Eingangstür ab. << Erinnere ich Noah, sobald ich durch den Eingang in unser Bungalow gekommen bin. Erschöpft und durchgeschwitzt lasse ich meinen Rucksack vor unser Bett fallen, genieße den kurzen Moment der stille und laufenden Klimaanlage. Nach einer kurzen Verschnaufpause öffne ich die Terrassentüre, tapse über einen steinigen weg mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu dem Jacuzzi, der unter einer Unterdachung steht. 

Ich wusste nie das ich einen Jacuzzi in meinem Leben brauche, aber seitdem ich den hier ausprobiert habe, weiß ich dass ich ohne nicht Leben kann. 

Hinter mir höre ich Noah die Glastüren zuschieben, seinen Blick spüre ich förmlich auf mir. Deshalb ziehe ich mir zuerst das durchgeschwitzte Oberteil über den Kopf, lasse es achtlos auf den Boden fallen. Genau das gleiche mache ich mit meiner Shorts und der Unterwäsche, bevor ich splitter Faser nackt ins Wasser steige. 

Ich tauche einmal kurz unter, bevor ich mich herumdrehe, Noah dabei beobachte, wie auch er sich seiner Kleidung entledigt und schließlich zu mir ins Wasser steigt. Seine hellen Augen unterbrechen nicht eine Sekunde den Blickkontakt, während ich mich Rückwärts bewege, bis ich den Sitzbereich an meinen Waden spüre und mich sinken lasse. 

>> Also Aubrey Lilie. << 

>> Also Noah Fitzgerald. << 

Während ich unentwegt am grinsend bin, ist er herscher seiner Mimik. 

>> Seit letzter Woche versucht du alles, um mich zu provozieren. << Bei dem Gedanken an letzte Woche muss ich noch breiter grinsen, zucke jedoch nur mit den Schultern. 

>> Du hast mich auf den Geschmack gebracht. << Erkläre ich mein verhalten der letzten Tage. Und da ich sein kontrolliertes Verhalten nicht noch länger ertrage, überquere ich die lausigen meter zwischen uns, indem ich zu ihm herüber schwimme, jedoch nicht mehr Körperkontakt zulasse, als meine Brust die seine berührt. 

>> Du mich aber auch. << Wispert er, streicht mit seiner Hand über mein nasses Haar zu meinen nackten Armen. Seine Fingerkuppen streichen nur ganz leicht über meine Haut, dennoch bekomme ich am gesamten Körper eine Gänsehaut. Von meinem Arm wandert er zu meiner Tailie und von dort zu meinem Hintern. Die andere schlingt er über meinen oberen Rücken und presst so unsere Körper aneinander, lässt auch unsere Münder ineinander verschmelzen, während in meinem Kopf ein Feuerwerk des Glücks explodiert. 

Langsam setzt er sich hin, sorgt dafür das ich im folge und mich somit auf ihn setzte. Unweigerlich muss ich grinsen, sobald ich mein Becken hebe und wieder sinken lasse, ihm damit ein raues, kehliges Stöhnen entlocke. 

Sogar das sprudelnde Wasser schwappt in den ein oder anderen Momenten über, doch uns kümmert das nicht. 

Wir konzentrieren uns nur aufeinander. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 14, 2019 ⏰

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