~Kapitel 1~

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Karols Sicht:
„Und? Was hat er gesagt? Bekommst du den Job?”, fragt Mama und läuft aufgeregt im Zimmer herum. Hier sollte ich erstmal sagen, dass sie zwar meine Mutter war, aber gleichzeitig auch eine meiner besten Freundinnen. Wir verstehen uns oft ohne Worte. Aber seit ein paar Jahren strahlt sie nicht mehr so wie früher. Sie geht nicht mehr so viel raus und das Funkeln in ihren Augen kommt nur noch selten zum Vorschein. Vielleicht liegt es daran, dass sie sich nicht mehr auf Männer einlässt. Der letzte hat ihr warmes, liebes Herz gebrochen und ich glaube sie ist immer noch nicht über ihn hinweggekommen. Sie versucht immer ihre Traurigkeit zu überspielen, damit ich mir keine Sorgen mache, aber ich merke es. „Karol!”, jammert sie jetzt, „Spann mich nicht weiter auf die Folter! Hast du den Job oder nicht?” Sie läuft nervös hin und her.
„Setz dich doch erstmal hin”, beruhige ich sie lachend. „O-oh, das kann nicht gut werden, wenn ich mich schon hinsetzen soll...”, stöhnt sie und lässt sich auf den Sitz neben mich fallen. „Aaaaaalsoo”, sage ich betont langsam, „soll ich es dir wirklich verraten?”
„Ja! Du machst mich ganz hibbelig! Sag schon!!!”, quietscht sie. „Ich habe den Job!”, kreische ich. „Wirklich?!”, kreischt Mama. Wir tanzen quietschend und kreischend durch den Raum. „Meine Tochter wird berühmt!!!” „Übertreib nicht, es ist doch nur eine Serie!”, lache ich. „Ich wusste du schaffst es”, lächelt Mama und umarmt mich, „ich bin jetzt schon soooo Stolz auf dich. Du hast den Job verdient, Karol. Weißt du schon, wann die Dreharbeiten beginnen?”

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