Kapitel 13 - Erinnerungen

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Suhan hängt einige ihrer Kleidungsstücke in den Schrank von Hoseok. Er hat für sie extra etwas Platz gemacht.

Sie ist seit zwei Wochen wieder zu Hause bei den Jungs. Sie hat gestern die Wohnung von ihrem Vater und sie geleert und die Wohnung gekündigt, da sie es sich nicht leisten kann und ihr Vater kommt nicht mehr so schnell aus dem Knast.

Hoseok kommt ins Zimmer herein. „Reicht dir auch der Platz? Ich kann etwas mehr ausräumen und ein paar Sachen in Taehyungs Zimmer bringen?", fragt er sie und geht zu ihr rüber. Suhan schüttelt mit dem Kopf.

„Nein, das reicht mir. Ich hab eh nicht viel", antwortet sie ihm und zieht eine Jeans aus einer Kiste, dabei flattert etwas auf den Boden. Hoseok bemerkt es und hebt es auf. „Oh. Was ist das?", will er wissen und dreht das Bild in ihre Richtung. Suhan dreht sich um und sieht was er in der Hand hält.

Sie geht zu ihm und nimmt es in die Hand. „Das ist ein Foto von meiner Mutter und mir."

Hoseok schaut sie an und stellt sich direkt neben ihr hin. „Deine Mutter ist echt hübsch. Du kommst ganz nach ihr", macht er ihr ein Kompliment. Sie schüttelt mit dem Kopf. „Nein. Ich bin nicht so wunderschön wie meine Mutter. Sie ist eine wahre Schönheit", stellte sie klar und fährt mit dem Zeigefinger über das Gesicht ihrer Mutter entlang.

„Ihr beide seht sehr glücklich aus. Wie alt warst du da?", fragt er neugierig. Suhan beißt sich auf die Lippe. „Ich war da damals 10 Jahre alt. Es ist das einzige Foto was ich von ihr habe. Mein Vater hatte sie alle verbrannt und dieses konnte ich noch retten."

„Wo ist deine Mutter überhaupt?", hackt er nach und sie beißt sich abermals auf die Unterlippe. „Abgehauen. Sie hat es nicht mehr ausgehalten und hatte uns damals verlassen. Weißt du was das witzige dran ist. Ein Tag davor. Bevor sie mich verlassen hat, entstand dieses Foto und obwohl es mich immer wieder daran erinnert, dass sie mich bei meinem gewalttätigen Vater im Stich gelassen hat, liebe ich dennoch dieses Bild. Es ist das einzige was ich noch von ihr habe. Lebt sie noch oder ist sie bereits Tod? Ich weiß gar nichts und um ehrlich zu sein, will ich es nicht wissen. Sie hat mich schließlich verlassen, nur um ihre eigene Haut zu retten. Ich kann sie nicht mal dafür hassen, dass sie mich im Stich gelassen hat. Ich hätte es auch so getan", erzählt sie und tränen rollen über ihre Wange entlang.

„War dein Vater etwa schon vorher so?", möchte Hoseok wissen. Suhan nickt mit dem Kopf. „Ich kann mich gar nicht dran erinnern, wann er nicht so war? Es gibt keine glückliche Kindheit oder gute Erinnerungen an ihm. Meine Mutter schenkte mir all die schönen Zeiten. Sie versuchte mir etwas Glück zu geben und wurde dafür von ihrem Mann bestrafft und irgendwann hatte sie genug und ging einfach ohne eine Wort", fährt sie fort und drückt das Foto an ihre Brust.

„Danach fing für mich die Hölle auf Erden an. Seine Wut bekam dann ich ab und als kleines Kind kann man sich einfach nicht währen. Man hat Angst und die Angst besteht bis heute", erzählt sie weiter und schließt die Augen.

Sie holt tief Luft. Das bedeutet aber nicht das Ende von Gewalt. Ich habe immer noch Leute in meiner Umgebung die mich Mobben und schlagen. Ich kann es aber euch nicht sagen, ich kann es einfach nicht, denkt sie sich und öffnet die Augen.

Hoseok schaut sie besorgt an. „Jetzt wird aber alles gut. Niemand wird dir je wieder was antun", sagt er und lächelt sie an.

Suhan nickt und weiß, dass er im glauben ist. Er und die anderen sechs wissen nichts von dem Mobbing in der Schule. Sie kriegen es nicht mit. Immer passiert es, wenn niemand in der Nähe ist

Vor allem ist Yeon die schlimmste in der Schule. Sie und ihre Freundinnen.

„Wir wollen später essen gehen. Mach zu Ende und komm ins Wohnzimmer okay", meint er zu ihr. Sie nickt und er geht zu den anderen.

Dreams (BTS Jung Hoseok FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt