Nathans Hoffnung

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Das blonde Mädchen bückt sich zu ihm runter. Die Kamera-Vision wird grauer.

Blondes Mädchen: Hallo, ich bin Jess, wie heißt du?

Sie setzt sich neben ihn, um zu reden. Nathan dreht sich zu ihr. Seine Augen scheinen hoffnungsvoll. Der Zuschauer ist nicht in der Lage zu hören, worüber sie gerade reden, aber sie lächeln sich an und drehen sich zueinander. Nathan hält seine Knie mit seinen Armen fest.

Jess: Möchtest du mit zu mir kommen? Du kannst bei mir und meiner Familie leben! Dann wirst du nie wieder alleine sein!

Die Kamera zoomt in Nathans Gesicht. Man sieht nur seine verwunderten Augen, dann senkt er den Blick. Seine Haare nehmen das ganze Bild ein.

Eine neue Szene beginnt.

Alle sind Erwachsene. Alle befinden sich im Freeze. Man sieht Nathan, der Brötchenteig knetet. Er grinst in die linke Ecke des Kamera-Bildes. Plötzlich tauchen die Geräusche auf und alles scheint sich zu bewegen.

Jess: Geht auf ihn zu Ich habe doch gesagt, dass du nicht lachen sollst! Das Kleid sie zögert habe ich nur für dich gekauft.

Nathan: Lacht. Seine Stimme hört sich dunkel an. Ich habe dir doch gesagt, dass du, egal was du anhast schön aussiehst! Mein Engel!

Jess: Läuft rot an Knete weiter, oder kannst du nur Komplimente machen?

Nathan starrt sie an und lacht. Jess nähert sich ihm und dreht sich. Ihr Kleid wirbelt sich auf. Das Bild stockt. Nathan blickt sie fasziniert an und Jess grinst ganz breit. Ihre Haare wirbeln mit und glänzen verführerisch im goldenen Licht der Sonne, welches durch die Fenster scheint. Sie bleibt stehen und blickt ihn an. Harmonische Musik läuft im Hintergrund. Die Kamera zoomt auf ein Bild im Hintergrund an den Wänden aus Lehm. Dadrüber steht in verzierten Buchstaben: "WARMENSTEIN"

Die Szene wechselt.

Man sieht Nathan in einem Garten. Er zieht Unkraut aus dem Beet. Ein Mann geht auf ihn zu. Er bleibt stehen und blickt ihn an. Er ist schlicht gekleidet und voller Mehl.

Mann: Nathan, lass uns heute etwas zusammen machen! Finn und die anderen vermissen uns schon! Er sagte, dass er heute mit uns trinken möchte.

Nathan: lächelt und richtet sich auf. Er wischt seine Hände an seinen Hosen ab. Dann sehen wir uns gleich, aber lass mich schnell noch meine Arbeit machen. Er bückt sich wieder runter und zögert Alexander, Glaubst du, dass Jess mich mag?

Alexander: atmet laut aus und bückt sich zu ihm runter Ich bin ihr Bruder. Mit mir würde sie leider nie über so etwas reden, aber er denkt nach du solltest es wagen! Ich hätte nix dagegen, denn bei dir weiß ich, dass meine Schwester in sicheren Händen ist!

Alexander greift nach dem Unkraut im Boden und hilft damit Nathan. Nathan lächelt ihn dankbar an.

Alexander: zwinkert Mehr Leute, weniger Arbeit

Das Bild wird schwarz.

Mann sieht wieder die Gassen und Häuser aus der ersten Szene. Nathan läuft an ihnen vorbei. Auf seinem Hemd aus Leinen sieht man ein kleines Bild. Es ist das gleiche, was Alexander auch auf seinen Klamotten hat und das gleiche, was an der Wand aus Lehm hing. Man sieht die alte schwarze Mauer, vor der Nathan immer gesessen hatte. Efeu klettert an ihr hoch. Die Kamera wandert weiter und bleibt vor der Mauer stehen. Eine Person in einem schwarzen Kapuzenmantel läuft an der Mauer vorbei. Ihre Klamotten flattern im Wind, aber das Gesicht ist von der Kapuze überdeckt. Nathan starrt ihr nach und obwohl sie auffällig gekleidet ist, scheint sie niemand zu bemerken. Ein Amulett fällt aus dem Umhang. Nathan geht da hin und hebt es auf. Es ist ein kaltes Amulett.

Nathan: verunsichert Entschuldigen Sie, Sir, Ihnen ist etwas runtergefallen!

Die Person in der schwarzen Tracht bleibt stehen und dreht sich zu ihm um. Sie geht auf ihn zu und nimmt die Kapuze ab. Ein junger Mann mit roten Augen lächelt Nathan an.

Rotäugiger: lächelt ihn an Vielen Dank, junger Herr, es bedeutet mir sehr viel!

Nathan nickt nur und lächelt leicht verwundert zurück. Niemand schien diesen Mann oder ihr Gespräch bemerkt zu haben. Als Nathan wieder aufsieht, ist der Rotäugige verschwunden. Nathan blickt auf die schwarze Mauer und lächelt leicht.

Das Bild wird schwarz. Die Szene wechselt.

Man sieht einen älteren Mann vor der Kamera an einem Tisch. Auch auf seinem Hemd sieht man das gleiche Symbol wie bei Nathan und Alexander. Nathan tritt ein in den Raum. Der Mann wischt sich den Schweiß von der Stirn.

Mann: blickt auf Ah, Nathan mein Junge Er zeigt auf etwas, außerhalb des Kamerabildes Kannst du mir das mal bitte reichen.

Nathan schmunzelt leicht. Seine Augen sind auf den Boden gerichtet. Seine Körperhaltung unruhig. Es scheint, als wäre er nervös. Er reicht dem Mann einen Beutel.

Nathan: kratzt sich am Kopf  Vater, sind das die Samen, für die neuen Brötchen?

Vater: nickt, hält inne und blickt dann auf Nathan Mein lieber Sohn, stimmt etwas nicht?

Nathan schweigt.

Vater: geht auf ihn zu und nimmt ihn in eine leichte Umarmung Du kannst mit mir über alles reden, also einfach raus damit!

Nathan: atmet laut aus Ich wollte dich schon immer etwas fragen. Er zögert. Dürfte ich mit deiner Erlaubnis um Jess' Hand anhalten? Er fängt an zu stottern Also nur, wenn sie und du das wollen er redet schneller Na ja ich weiß, dass ich wirklich nichts zu bieten habe und ich noch nicht einmal Eltern oder ein eigenes Haus habe und ich nicht unsere Schulden bezahlen kann und eigentlich ganz sinnlos

Vater: unterbricht ihn Hör auf!

Nathan blickt ihn traurig und verzweifelt an. Er weiß nicht, was er genau machen soll, weswegen seine Bewegungen und sein Lächeln erzwungen und steif wirken.

Vater: lächelt ihn an Das wird der glücklichste Tag in meinem Leben! Ich habe schon lange darauf gewartet! Für mich gehörst du schon längst zu der Familie, deswegen wäre ich noch glücklicher, wenn das Ganze auch noch offiziell wäre!

Nathan: umarmt ihn Hab unendlich vielen Dank!




Ironimus - die Geschichte eines EngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt