Angst und Ungewissheit

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Man sieht einen kleinen Jungen. Seine Augen leuchten blau. Seine Haare sind tiefschwarz. Er sitzt am Essenstisch und stochert mit seiner Gabel im Essen herum. Neben ihm liegt ein schwarzes Buch mit weißer Schrift. Die Kamera zoomt etwas heraus, da sieht man rechts und links am Kamerarand im Vordergrund jeweils eine Schulter. Die Kamera fokussiert noch, erst dann ist der Zuschauer in der Lage alles zu sehen. Der kleine Junge sieht aus, wie der junge Nathan, aber er hat Flügel auf den Schultern. Weiße, kleine Flügel.

Frau mit Flügeln: schmeckt es ,mein kleiner Nate?

Nate: blickt auf Ja, Mama, wie immer!

Mann mit Flügeln: blickt besorgt Stimmt etwas nicht? Du siehst besorgt aus.

Nate: lächelt Nein, Papa, alles ist in Ordnung!

Papa: Du kannst mir alles sagen, Nate! Alles!

Nate schweigt

Papa: denkt nach Dann lass uns heute wieder mit den Schwertern trainieren, das macht dich doch glücklich!

Das Bild wird schwarz.

Man sieht die beiden Eltern am Essenstisch. Sie blicken sich traurig an.

Mama: panisch Was sollen wir ihm sagen? Das er Recht hat? Das er ein Mensch war? Wir wissen doch nichts über ihn!

Papa: Das ist unser Sohn! Wir haben ihn geboren!

Mama: schreit Aber warum hat er dann die Erinnerungen seines vorherigen Lebens? Warum weiß er sowas? Alle Erinnerungen werden doch gelöscht! Was ist sie schluchzt wenn er nicht mehr unser Sohn sein will?

Nate läuft durch die Tür rein und springt seinen Eltern in die Arme. Er weint.

Nate: schluchzt Natürlich bin ich eure Sohn! Ich liebe euch!

Die Szene wechselt.

Man sieht einen riesen Marktplatz und einen älteren Nate, mit einem Buch in der Hand. Er ist abgesehen von den Flügeln kaum von dem bekannten Nathan zu unterscheiden. Mit gesenkten Schultern geht er einmal durch. Alle anderen beflügelten weichen ihm aus und blicken ihn mit Abneigung an. Er versucht sie zu ignorieren, indem er das Buch aufschlägt und liest. Die Kamera zoomt auf das Buch. Sie scheint keinen der bisher bekannten Schriften ähnlich zu sein. Es scheint eine Sprache zu sein, die komplett aus Symbolen und Kreisen besteht.

Unbekannte mit Flügeln: Wie kann es einen schwarzhaarigen Engel geben! Dazu noch diese von kälte erfüllten Augen! Er redet mit niemandem! So Arrogant!

Man hört nichts mehr, da sich die Kamera wieder auf Nate richtet, der einfach weitergeht und dabei liest. Der Zuschauer nimmt nur eine ruhige, nachdenkliche Musik wahr. Nate bleibt vor einem gigantischen, mittelalterlichen Haus stehen, klappt das Buch zu und atmet laut aus. Dann hebt er seine Hand und klopft. Die Tore öffnen sich. Man erblickt einen Saal voller Engel. Mit dem unterschiedlichsten Aussehen. Nate geht einfach rein und setzt sich an einen freien Platz, um weiterzulesen.

Nate: eher müde Wäre ich bloß auf meinem Baum geblieben! denkt nach Aber ich kann nicht ewig einsam sein! er lächelt und gähnt

Es herrscht Getuschel. Die Musik, die der Zuschauer wahrnimmt steigert sich mit den Dialogen und wirkt dadurch hektischer. Die Kamera geht in die Vogelperspektive. Man sieht Massen von Engeln. Dann wandert die Kamera frei durch den Raum. Man sieht einen Parkettboden aus Kirschholz. Überall Holzbänke und Tische. Am Ende des Raumes sieht mann zwei Engel, die Essen auf silbernen Tellern verteilen.

Ironimus - die Geschichte eines EngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt