Kapitel 2

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Am Morgen merkte ich, dass das Bett sich überraschend hart, aber dennoch angenehm, anfühlte.
Mit meinen Gedanken noch im Schlaf versunken, strich ich sanft über das vermeintliche Bett.
Es war wie in einem schönen Traum.
Unter meiner Handfläche spürte ich das weiche Moos.
Noch ganz verschlafen öffnete ich unbewusst meine schweren, müden Augenlieder und schloss sie sofort wieder.

《"Warte.
      Moos?"》

Was ich in dem Moment vor verschwommener Sicht sah, konnte ich nicht glauben.
Hastig blinzelte ich auf und ab.
Ich musste wohl noch träumen.
Vor meiner Nasenspitze war ein mit Moos bedeckter Waldboden.
Ein ziehmlich realistischer Traum.
Ich konnte den Wald sogar förmlich riechen.
Ein leichter Wind wehte durch meine dunkelblonden, goldschimmernden, langen Haare.
Staunend setzte ich mich auf und schaute hoch in die Baumkronen.
Die Morgensonne schien vereinzelt durch die Blätter des Waldes hindurch.
Aus der Nähe hörte man verschiedene Vögel singen.
Der Klang und Duft der Natur war atemberaubend.
Verträumt schaute ich nach unten auf meinen Körper, der mit einem beschfarbenden Kleid aus nicht sehr hochwertigen Material bekleidet war.
Ich hatte noch nie zuvor ein Kleid angehabt.
Noch nie hatte ich einen Traum ,den ich so klar sehen konnte und der sich so echt anfühlte, dennoch kneifte ich mir unsanft in den Arm, obwohl ich noch länger träumen wollte.
Dieser Traum machte mir ein wenig Angst.
Alles war zu perfekt!
In der Erwartung jetzt aufzumachen, schloss ich für kurze Zeit meine Augen.
Immer noch saß ich in diesem Wald.

《"Das konnte nicht sein?!"》

《"Wieso wache ich nicht in meinem Bett auf?"》

Zwar war ich irgendwie ein bischen froh nicht aufzuwachen, dennoch kam mir alles sehr suspekt vor.
Kräftig presste ich meine Augen zusammen und dachte an nichts anderes als daran aus diesem Traum aufzuwachen.
Doch es passierte nicht.

《"Ein seltsamer Traum!
Ob ich mich wohl an diesen Traum noch später erinnern werde?"》

Im Normalfall der Fälle erinnerte ich mich nicht an meine Träume, geschweige denn sie überhaupt so zu erleben, aber man kann sich nicht sicher sein, wenn man sich eigentlich nicht mal an seine Träume erinnern kann, oder doch?
Nach eine Weile ging ich vorsichtig und behutsam ein paar Schritte durch den Wald.
Kein einziges Detail fehlte in diesem Traum.
Ich hatte wohl eine ziehmlich gute Vorstellungskraft.
Einfach viel zu perfekt.
Dass ein Traum so perfekt sein konnte ,wusste ich nicht.
Unwohl fühlte ich mich eher weniger, aber dennoch wäre die Realität mir jetzt lieber gewesen.
Erklären konnte ich es nicht wirklich.
Durch die tausenden und genauen Einzelheiten kommt es mir weniger wie ein Traum vor, sondern eher wie ein schlechter Film.

《"Es kann nur ein Traum sein etwas anderes ergibt keinen Sinn!"》

Vor kurzem war ich noch im Heim und jetzt in einem unbekannten Wald mitten im Nirgendwo .
Für diesen Moment war ich mir sicher ,dass das nur ein Traum war.
Nach einer Weile fand ich mitten im Wald einen kleinen Pfad aus gewöhnlichem groben Sand.
Aus der Ferne hörte ich immer lauter werdene Stimmen von mehreren Männern.
Wie angewurzelt blieb ich auf dem Fleck stehen und rührte mich nicht.
Ich war wie versteinert, als ich aufeinmal sah, was die Männer bei sich trugen.
Leichtsinnig hantierten sie mit ihren Schwertern aus reinem Stahl.
Sie kamen immer näher und näher.
Ihr Blick lies mich erschaudern.
Normalerweise kann man Gesichter gar nicht in Träumen erkennen, doch ich sah alles glasklar.
Bevor ich mich aus meiner Starre befreien konnte, war es schon zu spät.
Fünf muskelbepackte Männer in alten Lumpenklamotten hatten sich um mich herum versammelt und schauten mich grimmig an.
Ich wusste nicht, was diese Männer von mir wollten, aber ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
Wiederum kam mir wieder der Gedanke, dass ich doch keine Angst zu haben bräuchte, da es nur ein Traum sein konnte, trotzdem hatte ich das unfassbar große Bedürfnis wegzurennen.
Doch ich versuchte mutig zu sein und bewegte mich keinen Milimeter.
Ich konnte jetzt alles sein und tuhen, was ich wollte.
Das höhnische tiefe Lachen, der Männer, ging mir durch all meine Gliedmaßen.
Sie tuschelten untereinander.
Worüber sie sprachen, wusste ich nicht.
Ich war zu beschäftigt mit der Panik, die sich in mir ausbreitete.
Einer der Männer stand, wie ein Fels, direkt vor mir.
Sein Gesicht war von seinen schulterlangen, struppigen, dunkelbraunen Haaren und seinem Bart verdeckt.
Die Männer sahen sehr ungepflegt aus mit ihrer Kleidung und den fettigen Haaren.
Mit einem kräftigen Schwung hollte er, wie aus dem Nichts, sein Schwert aus.
Reflexartig presste ich meine Augen so fest zu, wie ich nur konnte.
Eine Schockstarre durchströmte meinen ganzen Körper.
Doch anstatt ein Schwert auf mich einschlug, fiel ein schwerer männlicher Körper auf mich.
Ich öffnete meine Augen.
Der Mann, der eben noch auf mich mit seinem Schwert einschlagen wollte, liegt nun zuckend auf mir mit einem Pfeil im Kopf.
Die restlichen Männer schauten schockiert und verwirrt auf den Mann.

Nicht aus dieser ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt