hamburg, 2017

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ich hatte außergewöhnlich gute laune, als ich an diesem verregneten märzferientag unseren kleinen garten betrat. seitdem mir vor etwa einem jahr der schrebergarten meines verstorbenen nachbars überschrieben wurde, haben wir es uns darin richtig gemütlich gemacht.
ich bin mir immer noch nicht sicher, warum mein ehemaliger nachbar ausgerechnet mir seinen schrebergarten überlassen hatte, aber dankbar war ich ihm trotzdem sehr. außerdem betrachtete ich es als meine pflicht, auf die hütte und den garten aufzupassen.

ich schloß die tür der holzhütte auf und ging hinein.
offensichtlich war noch niemand da, was mich schmunzeln ließ: typisch.
ich zog alle gardinen auf und öffnete eines der fenster, um wenigstens etwas frische luft herein zu lassen. da es draußen regnete und wir in der hütte keinen strom hatten, war es relativ dunkel. jedoch nicht dunkel genug, um die öllampe anzuzünden, die wir für gewöhnlich benutzten, sobald die sonne unterging. ich setzte mich auf eines der sitzkissen auf dem holzboden und schaute mich im raum um. unglaublich, was wir aus der alten hütte gemacht hatten. ich fragte mich, -
<hey, rafia, bist du etwa alleine?>
ich erschrak ein wenig und lächelte,
<hi! naja, jetzt nicht mehr.>
turiya grinste und stimmte mir zu. ich stand auf, um sie zu umarmen.
<hast du das fenster aufgemacht? es ist mega kalt!>, beschwerte sie sich unmittelbar nach der umarmung.
mir war zwar nicht kalt, aber ich schloss das fenster trotzdem wieder.
<naa ladiies, wie gehts - wie stehts?>,
meldete mason sich plötzlich. hinter ihm kam dylan rein <alter, ist es kalt hier drin!>
turiya und ich kicherten.
<ist ja gut, ich hab das fenster gerade geschlossen!>
<wollen wir nicht den kamin anschmeißen?>, fragte dylan fröstelnd. gar keine schlechte idee eigentlich, das wird sicher für eine gemütliche atmosphäre sorgen.
<haben wir denn noch brennholz?>, wendete turiya ein.
<ja, hier>, dylan reichte ihr zwei holzstücke, woraufhin sie diese in den kamin schmiss. während die beiden sich um den kamin kümmerten, unterhielt ich mich mit mason über unseren lieblingszuspätkommer:
<hast du etwas von jackson gehört?>, fragte er mich.
<zuletzt gestern abend.>
<ich auch.>
wundern taten wir uns darüber nicht mehr, aber sorgen machten wir uns trotzdem ein wenig.
<ich versuch mal, ihn zu erreichen>
<gute idee.>
ich machte mich auf den weg richtung tür und tippte jacksons nummer in mein smartphone.
sein handy war aus, natürlich. nichts ungewöhnliches.
ich gesellte mich wieder zu meinen freunden, die mittlerweile alle jeweils auf einem sitzkissen saßen.
<und?>, fragte mason
<sein handy ist mal wieder aus.>
<wollen wir auf ihn warten?>, fragte dylan.
<ich würde ja sagen>
<ich auch>
<okay, dann warten wir.>, beschloss mason.
<wie wäre es, wenn wir solange phase 10 spielten?>, schlug turiya vor.
<ich bin dafür!>, freute ich mich sofort.
mason stand auf und holte das kartenspiel aus dem schrank.
<diese runde werde ich sowas von gewinnen!>, kündigte dylan grinsend an.
<werden wir ja sehen.>, zwinkerte mason daraufhin.

etwa eine stunde später, mitten in der runde, ging die tür auf.
<sorry leute..>, begrüßte jackson uns leicht beschämt.
wir applaudierten ihm und jubelten, dass er endlich da war, woraufhin er grinsend seine jacke aufhing und sich zu uns setzte.
<habt ihr schon angefangen?>, erkundigte er sich nun.
<gutes stichwort, lasst uns anfangen!> schlug turiya vor.

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