She's a little runaway ~ Kapitel 1

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Ich saß mitten im Wald auf einem Felsen und betrachtete denNachthimmel. Ich sah den hell leuchtenden Halbmond und betete zurMondgöttin, dass ich es schaffen würde durch das Gebiet derDarksouls zu gelangen. Im Anbetracht der Tatsache, dass dieses Rudeleines der größten und gefährlichsten der Welt war, hatte ichdiesen Beistand bitter nötig.
Ich bin erst gestern von zu Hauseweggelaufen und jetzt war ich kurz vor dem Gebiet des Darksoul Packs.Morgen würde ich hoffentlich an meinem Ziel ankommen, eineKleinstadt, umgeben von einem großen Wald, hinter dem DarksoulGebiet. Dort gab es kein Rudel, da niemand gerne die Darksouls alsNachbarn haben will. Es ist eine ziemlich genialeÜberlebensstrategie: Nutze die größte Gefahr als Schutzschild.
Ichhabe diesen Plan schon vor einiger Zeit entwickelt. Seitdem ich 14bin spare ich all mein Geld und studiere Landkarten um Gegenden zufinden, die nicht von Werwölfen besiedelt sind.
Das Gebiet diesesRudels war das einzige was mir noch im Weg stand um endlich einnormales Leben zu führen.
Wenn ich an dem Rudel vorbei bin wirdmich mein altes Rudel niemals finden, sie würden niemals auf dieIdee kommen, dass ich es lebendig durch Feindesgebiet schaffen würde.Um ehrlich zu sein war ich mir da auch nicht so sicher, aber alleswar besser als in meinem alten Rudel als angebliche Mate von Damienzu versauern.
Nach dem langen Tag und der anstrengenden Flucht warich dementsprechend erschöpft und konnte meine Augen kaum nochoffenhalten. Mein Abendessen bestand aus ein paar Nüssen und einemApfel und dann legte ich mich in den Schatten des Felsen, bettetemeinen Kopf auf meinen Rucksack und breitete meine Decke über michaus.
Seltsamerweise schlief ich sofort ein, anstatt weiter überden morgigen Tag nachzugrübeln.

Ich wurde sanft von den Strahlen der aufgehenden Sonne aufgeweckt,laut meiner Uhr war es kurz vor halb sieben.
Ich stand auf undtraf Vorbereitungen für den heutigen Tag. Ich jagte in meinerWolfsgestalt ein Kaninchen, danach wusch ich mich und einigeKlamotten in einem nahegelegenem See. Als ich damit fertig war, aßich und als ich wieder auf die Uhr sah war es halb neun.
Ich liefin meiner Menschengestalt los und schnallte mir sorgfältig meinenRucksack um. Dann verwandelte ich mich in meine Wölfin Summer.
MeinHerz schlug umso lauter und schneller, je näher ich der Grenze zuden Darksouls kam.
Mein Wolf war klein, aber dafür sehr schnellund beweglich, was mein größter Vorteil wäre, sollte ich schnellvor einigen Mitgliedern des Rudels fliehen müssen. Langsam pirschteich mich an das Rudel an. Offenbar war ein großer Teil des Rudelsbeim Training, aber einige hielten bestimmt Wache.
Ich hielt meineSchnauze in den Wind und witterte. Momentan war keine Patrouille inder Nähe.
Ich rannte schnell los und überlegte wie ich amschnellsten das Gebiet der Darksouls durchqueren könnte, als ichhinter mir ein Knacksen hörte und ich auf einmal von einer großenMasse zu Boden geworfen wurde.
Auf mir lag ein riesiger Wolf, ichzappelte und wand mich unter ihm, aber vergeblich.
Plötzlichsprang er aber wieder auf und erst jetzt sah ich etwas sehrmerkwürdiges. Der Wolf sah aus wie ich, er hatte genauso blaugrauesFell und silberne Augen wie ich. Aber das konnte nicht sein, außerer war mit mir verwandt...
Ich verwandelte mich zurück undkeuchte seinen Namen:"Brian?"
Er verwandelte sichebenfalls zurück und ich starrte ihn einfach nur an. Es wartatsächlich mein Bruder Brian. Er hatte uns vor acht Jahrenverlassen, weil er seine Mate gefunden hatte. Ich erinnerte michnicht mehr sehr deutlich daran, ich weiß nur, dass er und mein Vaterdeswegen einen großen Streit hatten und er das Rudelverließ.
"Sienna"
Er sah mich genauso verwundert an,aber plötzlich änderte sich dein Gesichtsausdruck von verblüfftund überrascht zu wütend. "Was machst du hier?", zischteer mit einer hasserfüllten Stimme.
"Ist das dein Ernst?",sagte ich kühl", so behandelst du deine Schwester, die du voracht Jahren einfach verlassen hast?!" Meine Stimme wurde nunlauter.
"Sei leise!"
Ich konnte nicht fassen, dass ermich so behandelte. Was habe ich denn getan?
Genauso sagte ich ihmdas auch.
Seine Augen blitzten wütend.
"Natürlich hastdu das verdient. Wer war denn immer das Lieblingskind und hat sichbei unseren Eltern eingeschleimt?!"
"Ist das gerade deinErnst?! Ich war ihnen total egal, sie haben nur versucht durch michmehr Einfluss im Rudel zu gewinnen, indem sie versucht haben mich zurperfekten Luna zu machen! Und als du einfach gegangen bist, wurde esnoch viel schlimmer! Die haben mich Damien versprochen, diesemegoistischem, schwanzgesteuertem, selbstverliebtem Arschloch und michacht Jahre lang mit ihm allein gelassen! Ich musste dort acht Jahreverbringen bis ich abhauen konnte! Hörst du?! Acht verdammte Jahre,es war die pure Hölle!"
Jetzt sagte er nichts mehr undmusterte mich nur noch ungläubig.
"Warum bist du hier?",fragte er schließlich mit neutraler Stimme.
"Falls dus nichtvergessen hast, war vor acht Tagen mein 18. Geburtstag und da wurdemir endgültig klar, dass Damien nicht mein Mate ist. Ich wollte demganzen Rudel mitteilen, dass ich nicht ihre Luna bin, so wie esDamien und unsere Eltern behauptet haben, aber sie wollten das nicht.Und da sagte er mir, dass ich obwohl ich nicht seine Mate bin dieLuna werden muss und er mich bald markieren wird.
Deshalb bin ichabgehauen, weil ich ihn hasse und meinen Mate irgendwann finden will.Und deshalb versuche ich über das Gebiet des Darksoul Packs zukommen."
"Ach und das hast du dir als Lösung überlegt,einfach mal über das Gebiet des größten und gefährlichsten Rudelsder Welt zu spazieren? Du bist innerhalb von 30 Sekunden vom Gammagesehen worden!"
"Warte was?! Du bist der Gamma diesesRudels?! Wie zur Hölle ist das denn passiert?!"
"LangeGeschichte", er betrachtete mich einen Moment und dachte wohlnach.
"Dir ist schon klar, dass es meine Pflicht als Gammaist, dich zum Alpha zu bringen? Oder dich zu töten?"
"Dasmeinst du doch nicht ernst?", ich war einfach nur fassungslos.Er war doch mein Bruder, auch nach all den Jahren, wie kann er davonreden seine eigene Schwester dem gefährlichsten Alpha der Weltauszuliefern?!
"Du willst also deine eigene Schwesterumbringen?", meine Stimme bebte. "Was sollte mich daranhindern? Es ist meine Pflicht und die geht vor "Familie"!Meine Familie ist jetzt das Rudel"

"Ich glaube dir das aber nicht. Du hättest mich schon vorfünf Minuten töten können, aber du hast es nicht getan. Du kannstsagen, was du willst aber ich weiß, dass du mich immer noch alskleine Schwester siehst, die du beschützen musst."

Ich sah, wie er überlegte.
"Nun gut, ich bring dich rüber, aber dann werden wir uns nie wieder sehen, und meine Schwester istdann für mich endgültig gestorben, so ist es besser für unsbeide."
Diese Aussage tat unglaublich weh, aber ich durftejetzt nicht aufgeben, er war meine einzige Chance hier lebend wiederrauszukommen.
"Nun gut, ich bin dran mit Patrouille, wirlaufen jetzt die Grenze entlang, bis wir am äußerstem Rand desGebiets sind, dort wirst du gehen. Wenn jemand kommt springst du aufeinen Baum." Er verwandelte sich wieder in einen Wolf und ichtat es ihm gleich, er rieb sich gegen mein Fell damit ich mehr nachDarksoul roch.
Dann liefen wir los.immer tiefer insFeindesland
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PerfectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt