30. Von Trauer erfüllt

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Sicht von Severus Snape:

„Jetzt wird alles gut", hörte ich eine Stimme leise sagen. Langsam öffnete ich meine Augen. Grelles Licht schien über mir. Ich sah in das Gesicht von Harry. Besorgt schauten mich seine grünen Augen an.

„Mr Potter, ich habe ihn doch eben schon gesagt, dass er seine Ruhe braucht. Man wird nicht alle Tage unter Gestein verschüttet, vom Baum fast erschlagen und zersplintert", hörte ich dumpf eine andere Stimme sagen, die ich Madame Pomfrey zuordnete.

„Ist schon gut", flüsterte ich mit rauer Stimme. „Dürfte ich mit meinen Sohn kurz alleine sein"

Mühsam richtete ich mich auf. Madame Pomfrey schaute uns entrüstet an, doch verließ dann die Krankenstation. Zaghaft setzte sich Harry auf die Bettkante und schaute aus den Fenster. „Ich wollte dir etwas sagen", sagte ich und räusperte mich. „Ich halte nichts von Versprechen, da man sie irgendwann sowieso brechen wird. Das Leben gibt einen dazu gar keine andere Wahl, aber was ich dir sagen kann ist, dass ich mich versuche von den Todessern und Voldemort fernzuhalten. Nachdem was passiert ist..."

Eine Weile blieb Harry still neben mir sitzen, dann sagte er leise: „Das ist gut"                Verlegen drehte er seinen Zauberstab zwischen seinen Fingern. „Ich habe eine Frage und ich weiß, dass sie verrückt klingt, aber...", stotterte er noch ein wenig leiser als zuvor. Geduldig ließ ich ihn eine Pause, bis er weiter sprach: „Ich möchte dich fragen, ob wir vielleicht...Ich meine, die Dursleys sind...also..."

Darauf folgte eine Stille. Nichts war mehr zuhören. „Harry, wir sind eine Familie", sagte ich plötzlich. Harry nickte und lächelte zu mir herunter. Da wurde er wieder ernst: „Was ist es das Professor Dumbeldore holen wollte?"

Erstaunt blickte ich an. „Die Antwort liegt doch schon in der Frage" Irritiert legte er seine Stirn in Falten. „Das Medaillon. Erst kriegt es Miss Granger in die Finger, dann soll ich es ihn beschaffen, danach werden ihre Eltern überfallen, zunächst bringe ich es dort hin und dann holt es Professor Dumbeldore mit Mühe und Not wieder zurück"

Ich sah wie sich Harrys Gesichtsausdruck änderte. „Was ist so besonders an diesen Medaillon?" Ich rieb mir den schmerzenden Kopf. „Nun, es hat eine sehr große Bedeutung. Wenn man es so betrachten, dann..."

Da wurde ich plötzlich unterbrochen. Die Tür wurde aufgerissen und Miss Granger stand in der Tür. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Harry sah sie alarmiert an.

Weinend schrie sie: „Harry, sie ist tot"

Der bittere Schmerz der Wahrheit (Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt