Die neue Lehrerin [girlxgirl]

Kapitel 23

Was bisher geschah:

Die Schule Barnem in Wuppertal stellte eine neue Lehrerin für das kommende Schuljahr ein. Ihr Name - Frau Summer. Eingeteilt für Musik und Sport des 10. Jahrgangs, weckte die junge, blonde Schönheit mit den meerblauen Augen auch Interesse bei der 17 jährigen Schülerin Milena. Bereits am ersten Schultag bei der Eröffnungsfeier war diese hin weg von der lieben und warmherzigen Art der jungen Frau. Nach einigen Zwischenereignissen des Näherkommens, blieb die Frage offen - hat Milena tatsächlich Gefühle für die neue Lehrerin entwickelt? Wie kann das sein, obwohl sich beide kaum kennen? Nach einem privaten Treffen in Frau Summers Haus eskalierte die Situation und Milena als auch die Lehrerin müssen sich klar machen, was sie wirklich wollen. Dass eine Lehrer-Schülerbeziehumg verboten wäre, ist beiden bewusst. Nach dem eskalierten Gefühlsausbruch vergingen einige stillschweigende Wochen. Beide gingen sich so gut es ging möglichst aus dem Weg. Vielleicht soll es nicht sein, es wäre der vernünftigere Weg gewesen, die sich entwickelnden Gefühle abzustellen. Das kann nicht gut gehen.

Doch manchmal muss man dem Herzen folgen, nicht seinem Verstand. Im Musikunterricht rief eine unbekannte Frau die Lehrerin an. Ein Telefonat, das diese nicht nur durcheinanderbrachte, sondern noch einiges mehr zu bedeuten hat. Milena muss unbedingt herausfinden, wer diese Person am Telefon war. Nach einem großen Streit mit der Englischlehrerin um die Unterrichtsweise und einer unberechtigen Note an dem Tag stieg der Druck für Milena weiter. Sie musste Frau Summer alias Leyla im Fitnessstudio zusammen beim Flirten mit dem gutaussehenden, muskulösen Fitnesstrainer Marvin Brehms ertragen. Die verdrängten Gefühle für eine Frau schlug in sofortiger Eifersucht um. Läuft etwas zwischen beiden?

Am Geburtstag von Marvin, zugleich bester Freund von Milenas Vater, waren zufällig auch Frau Summer und ihre frühere Grundschullehrerin Frau Adam anwesend. Schock. Es kam ein Geheimnis ans Licht, welches Frau Adam versehentlich ausplauderte:

Leyla verließ ihren damaligen Freund für eine Frau.

Ist Frau Summer nun also bisexuell und warum spielte sie Milena etwas vor?

Wie wird es zwischen beiden weitergehen?
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Eine gefühlte Ewigkeit muss ich nun schon auf dieser alten Bankschaukel sitzen und tausende von Luftlöchern durch die Gegend starren.
Erst als eine kalte Brise Wind mir Gänsehaut bescherte, realisierte ich die bereits vergangene Zeit.
Ich zuckte zusammen und strich mir über meine kalten, nackten Oberarme. Von Weitem sah ich, wie meine Familie Marvin dabei half, den Tisch abzuräumen und sich die ersten Gäste verabschiedeten. Sollte ich ihnen nicht behilflich sein?
Doch ich konnte mich einfach nicht hier wegbewegen. Frau Summer brachte einige Schüsseln in Marvins Haus, schielte jedoch kurz zu mir rüber. Wütend und verletzt gab ich ihr einen emotionslosen, kalten Blick entgegen. Mir rollte eine kleine, warme Träne die Wange herunter.
Sie hat mich angelogen. Eiskalt angelogen. So viel bin ich ihr also wert, dass sie mir die Wahrheit verschweigt? Was habe ich denn erwartet? Dass eine Lehrerin mir am ersten Tag einfach mal so etwas von ihrer Privatsphäre preisgibt? Ich hätte wissen müssen, dass das alles bloß ein reines Spielchen war. Wie konnte ich nur so dumm und unachtsam sein? Hat sie ihren Freund mit einer Frau betrogen? Kenne ich die wahre Leyla überhaupt? Warum tut sie mir das an?
Leonie kam auf mich zu, sie machte einen besorgten Eindruck. Ich wischte mir schnell die Träne aus dem Gesicht.
"Du sitzt schon seit einer Stunde hier, dir muss doch eiskalt sein?! Was ist nur mit dir in letzter Zeit los?
Komm, wir reden später darüber, wir wollen jetzt auch nach Hause."
Sie zog mich hoch und schaute mir in die Augen. Meine Fassade bröckelte und ich umarmte weinend meine Schwester. Überrumpelt von meinem Gefühlsumschwung hielt sie mich einfach nur fest. Für manche Situationen kann jedes Wort zu viel sein. Leonie ließ mich sachte los und wischte mir behutsam die Tränen aus dem Gesicht. Jeder müsste mir nun anhand des geröteten Tarts und der geschwollenen Augenlider sofort ansehen, dass ich geweint habe.
Doch das ist mir in diesem Moment egal. Sollen sie es doch.
Wir gingen in Richtung Auto.
Frau Summer und Marvin verabschiedeten sich gerade. Super, wie schön, dass sich beide so gut verstehen.
Marvin kehrte ins Haus zurück.
Alle saßen schon im Auto, bis auf Frau Summer und ich. Bevor ich die Autotür aufmachte, drehte ich mich zu ihr um und schaute direkt in ihre besorgten Augen, als sie mein verweintes Gesicht sah.
"Ich wünsche Ihnen Alles Gute zum Geburtstag. Mögen Sie das erreichen, was Sie sich von Herzen wünschen."
Mit gesenktem Kopf öffnete ich die Autotür und wir fuhren los.
Ich schaute noch kurz zurück über meine Schulter und sah, wie Leyla fest verwurzelt neben ihr Auto stand und nachdachte.