MEETING | Kim Seokjin

28. Gefallen

Lachend gingen wir durch die Straßen, wieder zu mir um Filme anzusehen. Wir hatten richtig viel Spaß im Café und am Ende sah sich Lovigis gezwungen uns rauszuwerfen, was uns aber nicht wirklich störte. Ich musste echt zugeben das Marion gar nicht mal so schlimm war. Sie war eigentlich ganz witzig, versteckt das aber hinter einer zickigen Fassade.

Zuhase angekommen fing Mari gleich an zu brüllen. "Alsooooo Ich habe hier ganz tolle Filmchen zum gruseln, lachen, weinen-" Sie wurde von ihrem handy unterbrochen. Seuzend nahm sie ab. "Was gibts?" 

"Hallooooo duuuuu!~" schrie Marion hinter ihr und wir beiden mussten lachen. Ich fand es witzig und machte mit. "Wer isn daaaaa?~" Mari schuppste uns weg und starrte uns genervt entgegen. "Hört auf, ihr dummen Hühner! Meine Mum muss mir was wichtiges sagen!" kurz grinste sie auch.

Wir dummen Hühner machten aber weiter. Plötzlich aber wurde ihr Gesichtsausdruck ernst und besorgt. "W-was ist passiert?" fragte sie besorgt. Ich und Marion verstummten und sahen uns gegenseitig an. "Ich komme sofort!"

Schnell legte sie auf und drehte sich zu uns. "Tut mir leid, Leute. Ich muss gehen. Mein dummer Bruder liegt im Krankenhaus und fragt nach mir." erklärte sie uns mit einem traurigen Blick. Ihr Bruder? Etwa der der Clubbesitzer? Wie hieß er nochmal....? Ah, Min-ho!

"Kein ding, dein Bruder ist viel wichtiger! Wir kommen schon klar. Geh jetzt lieber." sagte ich zu ihr und sie lächelte mich dankend an. Wir umarmten uns kurz und schon war sie weg. Jetzt war ich alleine mit Marion. "Ehh... was wollen wir machen?" fragend sah ich sie an. Sie zuckte bloß mit den Schultern.

"Ich weiß ja nicht was du machen willst, aber ich gehe jetzt. Mari hatte die ganzen Filme und hat sie jetzt mitgenommen." Sie wollte gerade gehen, als ich sie am Handgelenk packte. "Warte!" ich hielt sie fest, da mir noch etwas eingefallen ist. Das interessiert mich schon eine Weile.

"Als du und Jin ein Date hattet, hat er mir gesagt er würde nur mit dir ausgehen weil er dir noch was schuldet. Aber warum hat er dir denn was geschuldet?" etwas überrascht sah sie mich an und ich ließ sie los. 

Sie seufzte und verschränkte dann die Arme. "Hat er dir schon von Minah erzählt?" Ich nickte und sie fuhr fort. "Ich habe ihm damals geholfen. Minah ist jetzt in der Psychatrie meines Vaters. Ich habe dafür gesorgt das sie dort einen Platz bekommt, weil mich Jin darum gebeten hat. Ich half ihm aber nur mit einer Gegenleistung. Irgendwann müsste er auf ein Date mit mir. Weißt du... ich mochte Jin wirklich, er sah mich aber nie mehr als eine Freundin. 

Er zog dann aber weg und ich sah ihn dann auch nicht mehr, bis er wieder kam. Ich war mir nicht sicher ob er es war als ich ihn in der Pause sah, aber als ich dann die Bestätigung von ihm bekommen habe, versuchte ich sofort mich an ihn ranzumachen. So bin ich nun mal. Ich habe aber nicht mit dir gerechnet." sie machte eine kurze Pause und fing dann wieder an zu reden.

"Anscheinend mochte er dich... sogar sehr. Ich gab aber die Hoffnung nicht auf und sah das als meine Chance. Ich 'zwingte' ihn zum Date bevor er sich noch entgültig in dich verliebte. Tja, es war dann aber zu spät. Irgendwann begriff ich das ich keine Chance habe und distanzierte mich wieder. Ich gab ihn auf. Dann habe ich mich mit Mari befreundet und jetzt sind wir hier." beendete sie ihre kleine Geschichte.

Sie hatte mir mehr erzählt als ich eigentlich wollte, aber das sie mir das anvertraute gab mir ein gutes Gefühl. Ich verstehe sie jetzt ein bisschen besser. "Du hast Jin geliebt und du hast ihn wegen mir aufgegeben?" sie nickte und ich sah traurig zu Boden.

"Tut mir leid..." Irgendwie fühle ich mich jetzt schlecht... "Ach, was. es wäre wahrscheinlich eh nie was aus uns geworden und er ist mit dir glücklich. Dein Mitleid brauche ich nicht." stritt sie ab. "Ich geh dann mal." sie drehte sich um und ich lief ihr hinterher. "Danke, dass du es mir erzählt hast."

Sie lächelte mich kurz an und ging dann. Das war... eigenartig. Marion hatte also auch eine verletzliche Seite. Ich sollte später Mari anrufen und fragen was mit ihrem Bruder los ist. Mhhh.... was soll ich jetzt machen? Wir wollten ja eigentlich Filme gucken, aber das wird wohl nichts und ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust mehr darauf.

Ich entschied mich etwas spazieren zu gehen. Es war noch nicht dunkel also wieso nicht. Im Dunkeln konnte ich seit dem Vorfall nicht mehr alleine laufen. ich hatte viel zu viel Angst. Deswegen bat ich immer einer der Jungs oder Mari ob sie mich begleiten fals ich noch was vom Supermarkt holen soll oder so.

Ich nahm mir meine Jacke und ging. Vielleicht sollte ich zum Park. Dort ist es immer so schön. Neben mir liefen immer wieder Paare und Familien lang oder auch Radfahrer. Heute war einiges los. Als ich dann weiter lief und das wetter genoss, wurde ich gepackt und hinter einen Baum gezogen.