31. Geld

873 43 0
                                    

Mein Onkel sah weg und vermied meinen Blick. Schließlich seufzte er kurz und sah mich an. "Es ist wegen einer Frau... Du weißt ja, dass ich nicht gerade arm bin, oder?" Oh ich glaube ich weiß in welche Richtung das geht. Ich wusste schon immer, dass mein Onkel reich ich aber er prahlt nicht damit. Im Gegenteil, er hält das manchmal sogar geheim. Deswegen nickte ich und er fuhr fort.

"Ich habe eine Frau kennengelernt. Sie wusste schon bevor ich es ihr erzählt habe, dass ich reich bin. Wir kamen zusammen und ich wollte sie natürlich meiner Familie vorstellen. Als erstes deiner Mutter. Meine Schwester. Nach dem Treffen kam deine Mutter zu mir und wollte reden. Sie hat behauptet, dass Jisoo, meine Ex-Freundin, nur mit mir zusammen wäre wegen meinem Geld. Sie hätte Andeutungen dazu gemacht und all das aber ich glaubte ihr nicht." er machte kurz eine Pause und fuhr dann fort. 

"Jisoo hat dann angefangen immer nach teuren Sachen zu fragen. Ich bin nicht dumm, ich habe das natürlich gemerkt und habe dann doch unsere Beziehung hinterfragt.. Ich habe das auch deiner Mutter erzählt und sie hat mich angeschrien, war wütend. Ich soll mit ihr Schluss machen. Sie tut mir nicht gut. Tief in mir drinnen wusste ich das. Ich wusste, dass ich das beenden muss. Ich war blind vor Liebe und konnte es schlussendlich nicht tun. Ich und deine Mutter redeten danach nicht mehr.

Also habe ich weitere Monate mit ihr zusammengelebt. Wurde ärmer. Dann betrog sie mich. Mit einem Typen der noch mehr Geld hatte als ich und ab da an wurde es mir klar. Meine Schwester hatte recht und ich unrecht. Ich habe sie raus geworfen und bis heute nichts mehr von ihr gehört. Jetzt ist alles wieder in Ordnung aber die Situation zwischen mir und deiner Mutter ist immer noch angespannt. Ich war ihr gegenüber nicht fair. Es ist alles meine Schuld. Wir haben erst vor kurzem wieder Kontakt aufgebaut."

Deswegen war er so lange nicht mehr hier... sie haben sich wirklich gestritten. Ich sagte einfach nichts und umarmte meinen Onkel. "Mum, ist nicht so. Sie hat dir sicher schon längst vergeben. Rede nochmal mit ihr." riet ich ihm und lächelte ihn an. Ich liebte meinen Onkel und ihn so zerbrochen zu sehen schmerzt. Er ist sonst immer ziemlich fröhlich und muntert mich immer auf.

"Liebes, kann ich mit deinem Onkel kurz alleine reden?" mein Onkel und ich sahen zur Tür und entdeckten meine Mutter dort stehen. Ich nickte zögerlich und ging aus dem Raum. Jin wartet dort schon auf mich. "Hast du alles mitgehört?" fragte ich ihn aber er schüttelte den Kopf. "Nein, aber deine Mutter." ich ließ es dabei und wir gingen zusammen ins Wohnzimmer. Hoffentlich wird zwischen Ihnen bald wieder alles okay sein... Ich mach mir manchmal echt zu viele sorgen.

"Das wird schon. Für mich sah es nicht so aus als wäre deine Mutter irgendwie auf Streit aus. Hey, wie wärs wenn wir uns bald wieder mal mit den anderen Treffen? Vielleicht bowlen?" schlug er fuhr und ich sah ihn begeistert an. Sofort bildete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen. "Oh ja!" er legte einen Arm um meine Schulter und küsste meinen Scheitel. Ich schloss die Augen und genoss es. Eine Frau war also Schuld... Zum Glück habe ich sie nicht kennengelernt. So jemanden will ich auch nicht kennen lernen. "Jin?" 

"Mh?" ich nahm seine Hand in meine und spielte mit seinen Fingern rum "Wirst du für immer an meiner Seite bleiben?" Bestimmt kam das total unerwartet aber nachdem ich das von meinem Onkel gehört habe... ich will einfach eine Bestätigung. "Für immer und ewig. Ich liebe dich und würde dich niemals verlassen." sagte er wie aus der Pistole geschossen und ich konnte nicht anders als ihn zu küssen. Das war genau das was ich hören wollte.

"Ehm.. Kinder?" sofort ließ ich von ihm ab und starrte meine Mutter peinlich berührt an. "J-Ja?" stotterte ich und Jin musste sich ein Lachen unterdrücken. "Ich gehe mit Jo etwas einkaufen. Bleibt ihr hier?" Ich war kurz verwirrt, fing mich aber schnell wieder. "Ja, lasst euch Zeit. Ich bleibe hier mit Jin." Meine Mutter nickte und sah mich liebevoll an. "Gut...stellt ja nichts unanständiges an!" mahnte sie uns mit einem gespielt ernsten Blick und ich fing an zu lachen. "Natürlich nicht."

Lächelnd verschwand sie dann und mein Onkel kam zu Vorschein. Er sah mich kurz lächelnd an und an hand seiner Lippen konnte ich ein unausgesprochenes Danke daraus lesen. Ich lächelte zurück und dann verschwand er mit meiner Mutter. "Was wollen wir jetzt machen?" ich drehte mich zu Jin um und er zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht." Es klingelte an der Tür und ich ging ran. Vielleicht haben sie was vergessen. Ich öffnete die Tür und keiner von Beiden stand da. "Hey, ist Jin bei dir?"

MEETING | Kim SeokjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt