Die Rettung

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Ich nehme nun nichts mehr richtig wahr und mir ist es völlig egal, dass ich ersticken werde, wenn ich hier bleibe, eigentlich will ich nun auch sterben, denn jetzt habe ich doch niemanden mehr.

Wie naiv das auch klingen mag, aber sie waren das einzige beständige in meinen Leben.

Ich lege mich nieder zu Sera, meinen Kopf auf ihren Bauch.

Ich traue mich nicht nach den Anderen zu suchen, habe Angst dass sie vielleicht nicht so schnell  wie Sera gestorben sind (wie es aussah ist sie sehr hart an etwas gestoßen und war tot, denn ihr Hinterkopf blutete noch immer) und viel schlimmere Verletzungen haben, die ich nicht ertragen könnte.

Ich werde die Bilder, die ich bis jetzt schon gesehen habe, mit Sicherheit nie mehr vergessen können.

Ich versuche flach zu atmen und einfach einzuschlafen, doch dadurch, dass die Flammen mir den Sauerstoff klauen und mir nur noch ihr Rauch bleibt muss ich immer doller Husten, ich bekomme kaum noch Luft.

Der Rauch bahnt sich einen Weg in meinem Kopf und verschleiert meine Wahrnehmung.

Immer wieder verliere ich das Bewusstsein.

Zwischen drin höre ich Sirenen, dann bin ich wieder bewusstlos.

Später, ich weiß nicht wie viel später zehn Minuten, vielleicht aber auch nur eine halbe, höre ich zwei Personen reden, ich glaube es sind Männer, als ein Anderer, anscheinend ein Unbefugter, zu ihnen tritt.

Mann1: "Oh Gott..., hier gibts bestimmt keine Überlebenden mehr."

Mann2: "Wir müssen trotzdem nachsehen ob noch jemand lebt."

Mann1: "Da ist sicher keiner mehr, die Flammen haben alles eingenommen."

Mann2: "Du hast recht, aber lass uns wenigstens ein paar Schritte rein gehen, um sicher zu gehen."

Jemand kommt dazu.

Mann1: "Hey, was machst du denn hier, los raus du hast hier nichts zu suchen oder willst du den Tod finden?"

Mann2: "Was denkst du dir? Du kannst doch nicht einfach wieder hier rein kommen!"

Mann2: "Wenn du hier irgendetwas suchst muss ich dich enttäuschen, nichts ist heil geblieben! Wie bist du hier überhaupt hin gekommen?"

Unbefugter: "Moment, jetzt hört mir mal eben zu!"

Mann1: "Junge halt den Mund und geh! Wir müssen unsere Arbeit machen."

Unbefugter: "Nein sie hören sie mal zu! Da drin "

Doch der wird durch den ersten Mann unterbrochen: "Ist alles Schutt und Asche! Und jetzt verschwinde von hier!"

Unbefugter: "Nein! Ich habe eben noch ein Mädchen darin schreien hören, bitte beeilen sie sich, sie müsste noch leben, es ist nicht sehr lange her."

Mann2: "Dann los! Wir gucken nach ob sie noch lebt. Wo kam das Schreien denn ungefähr her?"

Unbefugter: "Warte, hier ungefähr oder noch weiter rein und dann links."

Mann2: "Junge, geh da nicht rein!

... Komm, schnell hinter her"

Mann1: "Der ist doch lebensmüde."

Kurze Zeit später packt mich auch schon jemand unter den Armen und hebt mich hoch.

Mein Husten musste mich verraten haben.

"Ich hab sie" rief derjenige, der mich gefunden hatte "Los raus hier oder habt ihr noch jemand lebendiges entdecken können?"

"Nein alle tot, wir können gehen"

ruft ein Anderer.

Ich kann sie nicht mehr auseinander halten, denn ich bin schon wieder dabei weg zu gleiten.

Das einzige was ich zuletzt noch zu ordnen kann ist die Stimme desjenigen der mich trägt und immer wieder beschwörend "Alles wird gut, es ist vorbei, alles wird gut" vor sich her sagt, wie ein Mantra.

Dann hat die Dunkelheit mich wieder überrannt.

Mit einem Schrecken fahre ich hoch, panisch um mich guckend, um zu erfahren was los ist und wo ich bin.

"Liegen bleiben, es ist alles gut, bleiben sie liegen." fordert mich eine Stimme auf.

Also lege ich meinen Kopf wieder ab.

"Und jetzt beruhigen sie sich und ihren Atem, sonst hyperventilieren sie gleich."

Ich habe gar nicht bemerkt wie ich nach Luft ringe und versuche nun dies zu vermeiden, in dem ich ein paar mal tief durch atme.

Es dauert, aber es wird besser.

"So ists gut, wollen sie es jetzt mal ohne Atemgerät versuchen?"

Ich nicke leicht und der ältere Mann, wie ich jetzt fest stelle, nimmt es weg.

Tief ziehe ich Luft ein, bis meine Lungen gefüllt sind, halte einen Moment inne und lasse sie dann endgleiten.

"Gut," lobt mich der Mann.

"und jetzt einfach weiter atmen."

Ich schließe meine Augen, denn ich bin erschöpft und möchte schlafen.

Doch eine Frage brennt mir auf den Lippen, so dass ich sie den Arzt, der es wahrscheinlich ist, stelle.

"Was ist mit meinen Augen?"

Verwirrt sieht mich der Mann an "Mit den ist alles in Ordnung, sie sind nur leicht gerötet durch den Rauch. Wieso? Haben sie Probleme beim sehen?"

"Nein."

"Okay, ich bringe sie jetzt besser in den Bus."

Wieso in welchen Bus?

Aber ich frage nicht.

"Kann mir mal jemand helfen?" ruft der Mann und ein zweiter kommt angerannt.

Zusammen stützen sie mich, eigentlich tragen sie mich, denn ich bin nicht gewillt zu laufen, zum Bus, in den Bus und setzen mich auf einen freien Platz.

"Bitte haben sie alle ein Auge auf das Mädchen." sagt der Arzt und legt mir meine Tasche in den Schoß und fügt zu mir gewannt hinzu "Dies hat auf wundersame Weise den Absturz überlebt, genau wie du."

Die Männer begeben sich zum Ausgang und einer sagt: "So dann könnt ihr jetzt los, hoffen wir dass es keinen weiteren Zwischenfall gibt.

Also, gute Fahrt!"

Und dann fuhr der Bus los, ich war zu erledigt um mich überhaupt zu fragen was das ganze soll und schlief noch im selben Moment ein.

Elementary - Was bei ein Fehler im Labor passieren kannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt