Das Mädchen unter der Maske

Leben-Kapitel 3

Mary-Ann Pov.

Es fühlte sich an, als wäre die Hochzeit erst gestern gewesen, dabei ist sie schon 3 Jahre her. Die Wochen wurde zu Monaten und die Monate zu Jahren. Alles was ich vorher befürchtet hatte wurde wahr .... wenn nicht sogar schlimmer. Die ersten paar Wochen waren die schlimmsten. Wenn mein Mann nicht in der Gegend herum hurte, dann betrank er sich und vergriff sich an mir. Am Anfang weinte und schrie ich bei jedem Mal so , dass er mir den Mund zu halten musste, damit es niemand hörte ,doch heute ließ ich es einfach über mich ergehen. Ich ertrug die vielen Schläge, die wenn Raphael wieder betrunken nach Hause kam ,nur so auf mich hinab regneten.  Im Moment war er wieder „arbeiten", zumindest nannte er es so. Wir lebten schon seit Wochen nur von dem wenigen Gemüse, welches ich in unserem Garten anbaute. Hinter unserem Garten war eine Klippe mit einer großen Weide, an welche ich mich in meiner Freizeit lehnte und auf das Meer hinaus starrte. Meine Eltern hatte ich seit Jahren nicht gesehen , aber das kümmerte mich nicht. Ich hatte kaum noch Gefühle in mir. Die Stärksten davon Schmerz und Sehnsucht, Sehnsucht nach Freiheit. Oft stand ich schon an der Klippe und war kurz davor zu springen, doch irgendetwas hielt mich immer davon an, weiß Gott was es war. 

Heute war ein schöner Tag und ich beschloss, mit dem wenigen Geld was ich hatte, auf den Markt am Pier zu gehen und ein paar Dinge zu kaufen. Viele unterschiedliche Leute tummelten sich an diesem Ort, doch die meisten gehörten zum niederen Stand. Mägde, Stallburschen und viele Diener, welche für ihren Herrn einkaufen sollen. Ich schaute an mir herunter und seufzte. Meine Kleider waren voller geflickter Löcher und an einigen Stellen schmutzig, von der Arbeit auf dem Feld hinter unserem Haus. Wenigstens wusste so niemand wer ich war. Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg durch das Gedränge zu meinem liebsten Stand. Er gehörte einer älteren Frau namens Rosalinde, die ich sehr schnell in mein Herz geschlossen hatte. Als ich im ersten Jahr meiner Ehe einmal weinend unten im Dorf, in einer dunklen Ecke saß , hat sie mich gefunden und mich ein wenig aufgepäppelt ... mir Mut gemacht.Sie kannte nun meine Vergangenheit und war für mich eine Art Mutterersatz geworden. Sie war schon immer eine besondere Frau gewesen. Obwohl sie selbst kaum etwas hatte, gab sie den Armen etwas zu Essen und Kleidung, die sie selbst anfertigte. So auch für mich. 

Die gute Frau sah mich schon von weitem und winkte mir freudestrahlend zu. "Mary- Ann! Guten Morgen Liebes, ich habe dich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Wie ist es dir ergangen in dieser Zeit?" fragte sie und reichte mir einen Becher voll Kräutertee. Das war unser Ritual geworden, sich mit einer Tasse Tee hinter den Stand zu stellen und zu reden. "Ach Rosa, es ist wenn nicht sogar noch schlimmer geworden. Den ganzen Tag ist Raphael nicht da und kommt abends betrunken nach Hause, das natürlich ohne Geld. Dann verlangt er auch noch etwas zu Essen und ich kann ihm kaum etwas bieten. Wie auch ?" jammerte ich und schaute sie über den Rand des Bechers an. "Keine Sorge Liebes. Es wird bald etwas passieren, das sagt mir mein Gefühl. Etwas was vor allem dich und mich betrifft." Während Rosalinde einen Kunden bediente, dachte ich über ihre Worte nach. Immer wenn ihr Gefühl ihr etwas sagte, passierte etwas. Als sie mir es am Anfang unserer Freundschaft erzählte, konnte ich darüber nur lachen, doch die Ereignisse bewiesen mir das Gegenteil. Eine Epidemie, ein Angriff oder eine Geburt. Jedesmal schien es so, als würde Rosalinde schon lange vor dem Eintreffen davon wissen. Ich glaubte ihr, denn nicht nur sie hatte so ein Gefühl. Ich ebenso. Wenn ich vorher gewusst hätte , was passieren würde, hätte ich vielleicht eine andere Entscheidung getroffen. Doch ich wusste nicht, wie stark dieses Ereignis mein Leben beeinflussen würde, bis es so weit war...

Hey Leute :D so, dieses Kapitel ist dann mal auch endlich fertig. Entschuldigt bitte, ich hatte so viel in letzter Zeit zu tun, dass ich gar nicht daran gedacht habe weiter zu schreiben ^^

Falls euch das Kapitel gefällt oder ihr Vorschläge für Änderungen habt, schreibt es einfach in die Kommentare ;)