Mein Weg waren die dunklen moosbedeckten Gänge und das einfache Fühlen der kalten und doch glatten Steine. Ich hörte das Klacken meiner Schritte und leises Rasseln von Ketten. Am Ende des Flures war ein Raum, heller und jedoch zu dunkel um zu sehen wo er endete, Was ich aber sah war ein Spiegel in Silber und schwarz und schwarzen Kristallen. Als ich hinein sah konnte ich meinen eigenen Augen nicht trauen. Ich trug eine Rüstung. Der linke Arm lang und gemacht wie ein Kettenhemd, der rechte hingegen kurz das man die Runen ganz deutlich auf ihm sah. Mein Oberkörper bis zu den Rippen geschützt und doch Bauchfrei. Bei einer Schlacht würde ich gnadenlos verlieren. Der Rock, der nur mit einer goldenen Kette an meiner Hüfte gehalten wurde, war aus schwarzer Seide mit den Runen in schwarzer Bestickung. Bei jedem Schritt konnte man meine Beine sehen weil er so hoch geschnitten war, also kein Wunder das ich eine schwarze Hotpants darunter trug. An meinem Rücken waren drei paar weiße Flügel die den der alten Engeln glichen. Nun stand ich genau vor dem Spiegel konnte mir genau in die Augen sehen. Gekleidet in Schwarz und Silber, mit der Goldkette an der Hüfte. Ganz langsam und vorsichtig berührte ich das eiskalte und staubbedeckte Glas.
Dann wachte ich auf und wusste genau so würde ich auch zum Kostümfest gehen wo man die Kellerinnen nur an ihrem Arbeitsgürtel erkannte. Ich würde die Rüstung nachmachen, zwar ohne die Flügel aber das machte mir nichts aus. Das konnte nur verdammt Lustig werden zudem war es kein normales Kostüm. Grinsend schaute ich auf meinen Wecker. Ja ok in drei Minuten wäre ich eh wach gewesen. Wie jeden Morgen stand ich auf, setzte die Kaffeemaschiene an und ging ins Bad. Ich liebte Ihr Timing, denn immer wenn ich aus dem Bad kam, war sie fertig. Nach dem Kaffee ging ich los zur Arbeit. Die Woche verlief ziemlich langweilig. Auf Arbeit war alles wie immer und von den vier Männern sah ich auch nichts. Vielleicht waren es ja nur Touristen und ich sollte sie aus dem Kopf bekommen. An meinen Nachmittagen arbeitete ich an meiner Rüstung aus leichtem Metall und Draht. Am Freitag fing Mari an mich auszufragen doch ich hielt dicht. Sie ging dieses Jahr als Bunny. Nach Feierabend war ich eher Zuhause da ich fast durch den Wald gerannt war. Atemlos packte ich vorsichtig mein Kostüm in die Tasche und packte noch die Bilder der Frisur, vom Make Up und den Runen ein da das Mari machen sollte, sie war da geschickter. Noch fix das ganze Kleinzeug eingepackt, dann stellte ich das Wasser in meiner Badewanne an. Später stieg ich in das nach Lavendelduftende Wasser. Meine Gedanken waren jedoch nicht hier. Sie waren irgendwo zwischen Schwertern und Blut auf einem Schlachtfeld. Also weit, weit weg Ich schloss die Augen und sah Krieger mit Flügeln zwischen Dämonen. Sah wie Sie fielen, sich aufrappelten. Ich sah auch eine junge Frau mit roten strahlenden Haaren und drei paar Flügeln. An ihrer Seite war ein großer Mann mit schwarzem Haar. Er trug Schwert und Schild und schützte die Frau vor Pfeilen. Langsam öffnete ich die Augen und sah mich in meiner Wohnung um. Irgendwie kam es mir so falsch vor, mein Leben und meine Träume passten nicht zusammen. Erledigt stieg ich aus der Wanne und hüllte mich in meinen flauschigen mitternachtsblauen Bademantel. Durch ihn war ich auch schnell wieder trocken und zog mir meinen Schlafanzug an. Auch wenn der einfach ein altes Hemd meines Vaters war. Schnell noch ins Bett kuscheln mit dem Blick zum klaren Sternenhimmel. Morgen würde ich endlich die Rüstung tragen. Glücklich schmunzelnd schlief ich ein. Das letzte was ich sah war eine kleine Sternschnuppe.
In meinem Traum lief ich wieder durch die dunklen Gänge, hörte das Gerassel der Kette um meine Hüfte, das markzerreißende Klirren von Metall auf Metall. MOMENT?! Metall auf Metall? Meine Schritte wurden schneller. Hastig rannte ich dem Klirren nach und blieb vor einer riesigen Flügeltür stehen. Noch einmal tief durchgeatmet und dann stemmte ich mich gegen das Tor, dieses gab nur sehr widerwillig nach und öffnete sich knarzend. Sofort verstummte alles. Wieder sah ich mich nur ungläubig um. Der Raum war so hell das es fast weh tat und überall standen Engel. Beim genauen hinsehen konnte ich den Blonden und den Braunhaarigen erkennen, beide mit Flügeln und einer Rüstung die meiner glich. Also eher eine männliche Version. Sie standen mit sich mit Schwert und Schild gegenüber und sahen mich eher verwirrt an. Plötzlich legte jemand seine Hand auf meine Schulter. Schlagartig drehte ich mich um. Der Rotschopf?! Sein silberner Blick war dunkler und ernster. Er hatte nichts mehr mit dem Mann der extra viel Sahne wollte gemeinsam. Ok bis er lächelte. "Willkommen Zuhause Desteny" meinte er fast liebevoll. Doch bevor ich darauf was erwiedern konnte klingelte mein Wecker und riss mich aus meinem Traum.
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Miyabis Letzter Wille
FantasíaDesteny ist ein junges Mädchen und arbeitet bei guten Freunden als Kellnerin im Nightlive, einen Cafe das bis in den späten Abend auf hat. Seit sie sich erinnern kann hat sie diese Träume.....Doch nun scheinen sie wahr zu sein und ihre Suche nach...